Heimspiel für die Sport-Familie: Stimmen-Sieger feiern mit Markus Wasmeier im Freilichtmuseum
Das Markus Wasmeier Freilichtmuseum verwandelte sich in eine Bühne für die Sportler des Jahres 2023. Während die Geehrten ihre Erfolge teilten, sorgte die familiäre Atmosphäre für einen unvergesslichen Abend.
Schliersee – Johanna Puff als „Teammama“, Florian Wilmsmann als kleiner Junge in Hartpenning oder Sophie Schuster mit ihrer „coolen Truppe“ beim RSV Irschenberg: Es waren wohl auch die kleinen, ganz persönlichen Einblicke der Sportlerinnen und Sportler des Jahres 2023, die den Festabend im Markus Wasmeier Freilichtmuseum so herzlich und die Stimmung so gut gemacht haben. Sport verbindet – dieses Sprichwort füllten die Geehrten immer wieder durch nette Anekdoten und Lacher mit Leben – vor dem über 100-köpfigen Publikum entlockt von Sportredakteur und Moderator Sebastian Schuch.
Ähnliches hatte zuvor ein gut gelaunter Landrat Olaf von Löwis, Schirmherr der 39. Merkur-Sportlerwahl, auf den Punkt gebracht: „Eine Auszeichnung in der Heimat von der Heimat – da gibt’s nichts Besseres.“ Löwis dankte Wasmeier fürs Bereitstellen seines „Wohnzimmers“, die Tenne im Museumswirtshaus „Zum Wofen“. Die Gäste und Gastgeber umschrieb der Landrat charmant als „Sport-Familie“ und „Merkur-Familie“. Und so familiär eingestimmt, kristallisierte sich schnell heraus, dass an diesem Abend nicht nur die Geehrten offen und teils emotional zu Wort kommen sollten: Auch der Landrat nahm kein Blatt vor den Mund, als er in Bezug auf das Thema Asyl ernster wurde. „Heute ist es schöner als in Warngau“, sagte Löwis dazu. Er kämpfe darum, die drei Landkreis-Turnhallen „schnellstmöglich wieder ihrem ursprünglichen Zweck zuführen zu können“. Dafür seien zwar einige dicke Bretter zu bohren. „Aber ich bin zuversichtlich und wir geben nicht nach, dass dieses Ziel sehr, sehr bald erreicht werden kann.“

Damit sollten die ernsten Themen des Abends aber schon abgehakt sein. Der herzlichen Atmosphäre, die sich unter dem alten Holzschindeldach ausgebreitet hatte, konnte auch dieser Exkurs nichts anhaben. Das zeigten die folgenden Ehrungen, in den Pausen festlich begleitet von der Huabaoim Musi.

Männer
Moderator Schuch, der für die Geehrten kurzweilige Fragerunden vorbereitet hatte, machte den Anfang mit den Männern: Nach dem Hinweis auf den drittplatzierten Tobias Eder, der sich wegen des DEL-Finales entschuldigt hatte, glänzte Florian Wilmsmann auf der Bühne. Er wohnt zwar nicht mehr im Landkreis, lässt sich aber gerne in Hartpenning blicken. „Früher als kleiner Junge fand ich es immer toll, wenn große Sportler vorbeigekommen sind“, erklärte der 28-Jährige. „Jetzt kann ich etwas zurückgeben.“ Ähnlich viel Sympathie schlug dem Sportler des Jahres Toni Tremmel entgegen, der sein Comeback nach einer Verletzung gefeiert hatte. „Es ist ein harter Weg und es wird einem nichts geschenkt“, sagte er. Ein Präsent in Form eines Pokals hatte Schuch, wie für alle anderen, natürlich trotzdem parat.

Frauen
Nach einer kämpferischen Elisabeth Reiter („Den Österreichern zeigen wir’s nächstes Mal einfach“) und einer gut aufgelegten, zweitplatzierten Sabrina Zeug („Ab einem gewissen Alter sieht man das lockerer“) folgte auch schon die „Stimmenkönigin der Sportlerwahl“: Johanna Puff. Mit 2526 Punkten hatte sie sich klar an die Spitze der Frauen gesetzt, blieb aber auch auf Nachbohren des Moderators bescheiden: „Was kommt, das kommt – und es ist eben relativ viel gutes gekommen.“ Bevor Schuch zum Sonderpreis (siehe nächste Seite) und den Nachwuchs überleitete, scherzte die 21-Jährige noch über ihre Rolle als „Teammama“ beim IBU-Cup, bedingt durch die zahlreiche, noch jüngere Konkurrenz. Auch gab die Biathletin einen kleinen Einblick in ihre Familie: „Meine Mama schaut meine Rennen gar nicht an“ – zu groß ist offenbar der Nervenkitzel.
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Nachwuchs
Auch Tobias Tent, drittplatziert im Nachwuchs, scherzte über seinen Bruder, der ihn „bei jeder Sportart getriezt“ habe – einer der Schlüssel zum Erfolg, wie der Athlet durchblicken ließ. Mit ähnlich persönlichen Einblicken begeisterte Radsportlerin Sophie Schuster, als sie von ihren Vereinsmädels erzählte: „Wir sind eine sehr coole Truppe“, sagte die Otterfingerin.

Selbstverständlichkeiten, wie sie es wohl nur im Sport gibt, brachte Schuch nachfolgend auf den Punkt, als er die Nachwuchssportlerin des Jahres Lea Mehringer auf die Bühne holte: „Du bist braun gebrannt – du warst schon im Trainingslager“, schlussfolgerte der Moderator zielsicher. „Ja, in Teneriffa“, bestätigte die Leichtathletin. Spaß am Sport hat sie besonders in der Mannschaft, wie sie verriet – eine Aussage, die wohl auch die folgenden Sieger unterschreiben konnten: die Tischtennis-Männer der SG Hausham (Dritte), die Stockschützen des TSV Hartpenning und die Eishockey-Spieler des TEV Miesbach als Mannschaft des Jahres.
Mannschaften
Die SG hatte sich in einer der knappsten Entscheidungen in der 39-jährigen Geschichte der Sportlerwahl Bronze gesicherte: Hauchzarte drei Stimmen trennte sie von Platz vier. „Ein bisschen hängt’s eben vom Glück ab“, meinte Thomas Kunze von der SG. Und auch der TSV, auf der Bühne unter anderem Stefan Quercher, durfte jubeln: „2023 war für mich das erfolgreichste Jahr.“ Erneut über den ersten Platz freute sich indes Stefan Moser vom TEV Miesbach. Zwar werde es immer schwieriger, sich an der Spitze Bayernliga zu halten, verriet er. Mit 1795 Stimmen blieb dem Verein aber zumindest der oberste Platz auf dem Stockerl der Landkreis-Wahl absolut sicher.

Einen schönen Festabend bei handgeschöpften Museumsbier, Schweinsbraten, Tafelspitz oder Saibling hatte zuvor schon Hausherr Markus Wasmeier gewünscht. „Der Sport ist eine der wichtigsten Lebensschulen – da kann man nicht genug dafür tun“, sagte der Ex-Skirennläufer. Dass er die Gala bis in den späten Abend hinein beheimaten durfte, freute ihn ganz besonders. nap

