„Bitter, dass die Schere so auseinander geht“: Bayrischzell muss deutlich mehr Kreisumlage zahlen

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Bitter: Bayrischzell muss mehr Kreisumlage bezahlen und bekommt eine niedrigere Schlüsselzuweisung vom Freistaat. © Judith Weber

Die Gemeinde Bayrischzell hat ihren Haushalts- und Finanzplan vorgestellt. Im laufenden Jahr erhält sie weniger Geld durch Schlüsselzuweisungen, muss aber mehr Kreisumlage zahlen.

Bayrischzell – Der Bayrischzeller Gemeinderat beschloss in der jüngsten Sitzung die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan mit Finanzplan für das Jahr 2024. Die neue Bayrischzeller Kämmerin Sandra Sieber präsentierte dem Gremium die Zahlen.

Finanzen in Bayrischzell: Gemeinde hat weniger Geld zur Verfügung

„Der Haushalt der Gemeinde Bayrischzell im Jahr 2024 ist auf der einen Seite innovativ, weil wir viele Dinge anschieben, und auf der anderen Seite aber auch vernünftig und solide“, sagte Bürgermeister Georg Kittenrainer zu Beginn.

Das Volumen des Verwaltungshaushaltes ist mit 5,89 Millionen Euro zum Vorjahr nahezu gleich geblieben. Der Vermögenshaushalt hingegen ist von rund 2,89 Millionen Euro (2023) auf 6,20 Millionen Euro gestiegen. Das ist hauptsächlich der Schwimmbad-Sanierung (1,3 Millionen Euro), dem Breitbandausbau (719.500 Euro), dem Ausbau der Wasserversorgung Jugendherberge (896.000 Euro) und der Umschuldung „Bayerngrund Edeka“ (805.000 Euro) geschuldet. Posten, die die Gemeinde zumindest teilweise in Form von Förderungen und Zuweisungen wieder zurückerhält. Die Steuerkraft der Gemeinde ist mit rund zwei Millionen Euro weiterhin hoch.

Kämmerin: „466.000 Euro, die wir nicht zum Wirtschaften haben“

„Was heuer wirklich prägnant ist, ist die Schere zwischen Kreisumlage, die wir bezahlen müssen und Schlüsselzuweisung, die wir bekommen“, erklärte Sieber. Es müssen rund 270.000 Euro mehr Kreisumlage (1,25 Millionen Euro) bezahlt werden und Bayrischzell erhält 196.000 Euro weniger Schlüsselzuweisung (306.750 Euro) vom Freistaat Bayern. „Das sind 466.000 Euro, die wir nicht zum Wirtschaften haben“, sagte die Kämmerin.

„Für uns bitter, dass die Schere so auseinander geht, aber wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, betonte er. Die wesentlichen Investitionen für 2024 sind, neben Schwimmbad, Breitband und Wasserversorgung, die Erneuerung der Brücke über den Aubach (460.000 Euro), die Sanierung von Gemeindestraßen in Osterhofen und Geitau (260.000 Euro) und das Schwimmbad-Kinderbecken (220.000 Euro).

Der Schuldenstand der Gemeinde wird sich im Laufe des Jahres 2024 wieder auf rund fünf Millionen Euro erhöhen, was hauptsächlich auf die Umschuldungen der LBS Bergbahnbeteiligung und Tourismus GmbH und eingeplante Darlehensaufnahme für Grundstückskäufe zurückzuführen ist.

Spielraum für freiwillige Aufgaben

Für die Generalsanierung der Kläranlage und den Hochwasserschutz sind in den Folgejahren Kreditaufnahmen eingeplant. „Wir erfüllen auf der einen Seite die gemeindlichen Pflichtaufgaben und auf der anderen Seite haben wir Spielraum für freiwillige Aufgaben, wie beispielsweise die Sanierung des Schwimmbads, das wirklich ein finanzieller Kraftakt für die Gemeinde Bayrischzell ist“, sagte Kittenrainer zum Abschluss.

Der Gemeinderat beschloss die Haushaltssatzung und den Haushaltsplan mit dem Finanzplan für das Jahr 2024 einstimmig. Judith Weber

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