Krankenhaus Agatharied: Parkdeck-Bau startet in Kürze – Interims-Fläche geht in die Verlängerung

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Der Ausweichparkplatz am Krankenhaus wird länger benötigt als geplant. Der Landkreis hat eine Verlängerung bis 2026 beantragt. © tp

Weil sich der Bau des Parkdecks am Krankenhaus stark verzögert hat, wird nun auch die genehmigte Interimsfläche mit 280 Stellplätzen länger gebraucht. Fürs Parkdeck steht der Baubeginn vor der Tür.

Hausham – Wie weit der ursprüngliche Zeitplan überschritten wurde, zeigt schon die bei der Genehmigung des Interimsparkplatzes im September 2021 festgelegte Frist: Diese würde zum 30. Juni 2024 auslaufen, teilte Haushams Bauamtsleiterin Petra Sperl nun im Bauausschuss mit. Weil aber der für das Ausweichen der Autos ursächliche Bau des Parkdecks auf den jetzigen Freiflächenstellplätzen bis dato noch nicht mal begonnen habe, habe der Landkreis eine Verlängerung bis Ende 2026 beantragt. In Kombination mit einer Tektur, da der Interimsparkplatz um 15 Meter kürzer gebaut wurde als eigentlich genehmigt. So würden tatsächlich nur 220 der eigentlich vorgesehenen 280 Fahrzeuge Platz finden.

Ohne Diskussion, aber gegen die Stimme von Michael Ertl (SPD) erteilte das Gremium sein Einvernehmen zu dem Antrag. Auch wenn die temporäre Lösung länger gebraucht werde als geplant, sei das Parkdeck nun endlich in Sicht, verriet Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG). Hauptgrund für die Verzögerung sei die Neuausschreibung des Projekts gewesen. Diese sei notwendig geworden, weil die Angebotspreise in der ersten Runde wegen der da noch brummenden Konjunktur „jenseits von gut und böse“ gewesen seien, erklärte Zangenfeind. Jetzt aber laufe die Planungs- und Auftragsvergabe.

Wie Krankenhausvorstand Benjamin Bartholdt am Rande des jüngsten Pressegesprächs zum Chefarztwechsel in der Kardiologie (wir berichteten) auf Nachfrage mitteilte, sollen die ersten vorbereitenden Arbeiten bereits im Mai starten. Ein wichtiges und in Zeiten angespannter Finanzlage auch beruhigendes Signal für die Belegschaft, dass der Landkreis weiter in sein Krankenhaus und die damit verbundene Infrastruktur investiere.

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Kreiskämmerer Gerhard de Biasio teilt in seiner Funktion als Vorstand des für den Parkdeck-Bau zuständigen, selbstständigen Landkreis-Tochterunternehmens Wohnen, Parken, Energie (WPE) mit, dass die vorbereitenden Maßnahmen im Juni abgeschlossen sein sollen. Dann werde die Bodenplatte betoniert. Anfang Oktober starte schließlich die Anlieferung und Montage der Fertigteile aus Stahlbeton. Das Parkdeck wird dabei hangaufwärts in drei Stufen errichtet, wobei der unterste Bereich drei Ebenen, der mittlere und obere Teil sogar je vier Ebenen erhalten sollen. Sollte sich auch der kommende Winter in Sachen Wetterkapriolen zurückhalten, könnte man bereits im März 2025 die Außenanlagen erstellen und das Parkdeck Anfang August 2025 vollständig fertigstellen.

Erneute Ausschreibung hat sich gelohnt

Auch in finanzieller Hinsicht hat de Biasio gute Nachrichten. Es sehe ganz danach aus, als würden die Kosten unter den zuletzt berechneten 13,5 Millionen Euro bleiben. Im Vergleich zum ursprünglichen Ansatz hätten sich die Kosten pro Stellplatz von 24 000 auf 18 000 Euro reduziert – die von 800 auf 630 zurückgeschraubte Anzahl bereits herausgerechnet. Die erneute Ausschreibung des Projekts habe sich also „allemal gelohnt“, so de Biasio. Vor diesem Hintergrund sei daher auch die zeitliche Verzögerung leichter verschmerzbar.

Erst recht, wenn man die Situation nach der Fertigstellung des Großprojekts betrachtet. Statt wie aktuell 772 könne das Krankenhaus dann satte 1035 Parkplätze vorweisen. Darunter besagte 630 im Parkdeck, 257 in der Tiefgarage und der Rest ebenerdig im Freien. Zunächst aber steht die etwas mehr als einjährige Bauphase an. Und da räumt de Biasio schon ein, dass es trotz Interimsparkplatz zeitweise eng werden wird. Zwar fange der mit seinen 220 einen Großteil der zugunsten des Parkdecks wegfallenden Stellplätze auf, gerade zum Schichtwechsel des Personals um die Mittagszeit dürfte es aber doch relativ knapp werden. Angesichts der bevorstehenden Entlastung ab August 2025 aber eine lohnenswerte Durststrecke, findet der Chef des WPE. „Dann haben wir keine Parkplatzsorgen mehr.“ sg

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