Langes Warten auf Neubau im Schulzentrum: Fertigstellung im September 2029
Seit Jahren ist die Erweiterung der Realschule in Peißenberg überfällig. Nun wurde im Kreisausschuss ein wichtiger Meilenstein erreicht.
Peißenberg – Landrätin Andrea Jochner-Weiß ließ im Ausschuss keinen Zweifel an der Dringlichkeit und daran aufkommen, dass ihr die Erweiterung der Realschule in Peißenberg am Herzen liegt. „Wir reden seit Jahren über das Thema. Die provisorischen Container, die eigentlich nur für eine Übergangszeit genutzt werden sollten, sind nach Jahrzehnten des Gebrauchs verschlissen“, stellte sie eingangs klar.
Um endlich loslegen zu können, fehlte allerdings noch ein wichtiges Detail. Ein Teil des Grundstücks, auf dem der Erweiterungsbau des Schulzentrums Peißenberg entstehen soll, befand sich bislang nicht in Besitz des Landkreises. Mittlerweile sei man sich allerdings mit der Marktgemeinde einig geworden, sodass man im nichtöffentlichen Teil den Kaufbeschluss fassen und anschließend zum Notar gehen könne, so Kreiskämmerer Matthias Brugger im Ausschuss. Das sei die Grundlage, um „in das Projekt einzusteigen“. Peißenbergs Bürgermeister Frank Zellner war bei der öffentlichen Sitzung als Zuschauer anwesend. Um den Kauf tätigen zu können, wurden 429 000 Euro, die im Haushalt eigentlich für Hochbaumaßnahmen vorgesehen waren, umgewidmet.
Zusätzlicher Raumbedarf von bis zu 2000 Quadratmetern
Der Zeitplan ist angesichts des dringenden Bedarfs eng gesteckt. Durch den Abriss des Container-„Pavillons“ gehen der Realschule sechs Klassenzimmer verloren, die ersetzt werden müssen. Dazu käme, wie der Leiter des Bauverwaltungsamts, Philipp Rehm, erklärte, ein geändertes Raumprogramm der Schule. Am Ende bestehe ein zusätzlicher Raumbedarf von bis zu 2000 Quadratmetern.
Die Idee ist, den nicht mehr genutzten Mittelbau zwischen Grund- und Realschule abzureißen. Dadurch würde nicht nur die Mittelschule direkten Zugang zum Sportgelände bekommen, es besteht auch die Möglichkeit, neue Gebäudeteile zu errichten. Dabei setzt das Landratsamt laut der Beschlussvorlage auf die enge Abstimmung und Zusammenarbeit mit der Marktgemeinde. Letztere ist verantwortlich für die Grund- und die Mittelschule. Die Mittelschule hat ebenfalls Bedarf an vier weiteren Klassenzimmern, die im geplanten Neubau untergebracht werden sollen.

Geplant ist die Errichtung mehrerer sogenannter „Cluster“ (siehe linke Grafik). Die neuen Gebäudeteile sind in der Darstellung blau markiert. „Cluster 1 bis 3“ soll laut Kreiskämmerer Brugger Platz für die sechs Realschul-Klassenzimmer bieten, die durch den Abriss des Pavillons wegfallen. In „Cluster 4&5“ sollen im Erdgeschoss Klassenräume für die Mittelschule entstehen, das Obergeschoss soll von der Realschule genutzt werden. Geplant ist zudem eine Sanierung und substanzielle Erweiterung der Aula. Wichtig beim Blick auf die Entwürfe ist: Es handelt sich bislang nur um Untersuchungen, ob und wie sich die benötigten Flächen auf dem Grundstück unterbringen lassen.
Baubeginn im Frühjahr 2027 wäre machbar
Wie die Gebäude am Ende tatsächlich aussehen werden, ist vollkommen offen. Stimmt der Kreistag am Freitag zu, geht man im Landratsamt von folgendem Zeitplan aus: Bis zum dritten Quartal 2025 soll das Vergabeverfahren für die Auswahl des Planungsteams abgeschlossen sein. Anschließend nimmt dieses die Arbeit auf, sodass der Baubeschluss im dritten Quartal 2026 erfolgen könnte. Realistisch könnte der eigentliche Bau dann im Frühjahr 2027 starten, würde rund zwei Jahre dauern. Ziel ist, zum Schuljahresbeginn im September 2029 fertig zu sein.
Insgesamt rechnet man mit Kosten von rund 15,7 Millionen Euro. Allerdings könnte ein Teil der Kosten über Fördermittel des Landkreises refinanziert werden. Und auch die Marktgemeinde Peißenberg würde sich anteilig beteiligen, da für ihre Mittelschule auch vier Klassenzimmer errichtet werden sollen. Der Kreisausschuss empfahl dem Kreistag einstimmig die Beschlussfassung.