Sanieren oder Abreißen? Und gibt es einen Ersatz? Das plant der Gemeinderat Ottenhofen für die marode Brücke in Richtung Wimpasing.
Seit Anfang des Jahres warten die Anlieger in Wimpasing auf eine Ansage aus dem Ottenhofener Gemeinderat, wie es mit der maroden Brücke nun weitergeht. Dabei sei so mancher bereits an die Bürgermeisterin Nicole Schley (SPD) herangetreten mit der Bitte, sich endlich einmal zu entscheiden.
„Wir haben als Gemeinderat die beste Lösung gesucht und zwar zum besten Preis und mit dem geringsten Risiko und vor allem auch ein Risiko, das für die Gemeinderäte und für mich tragbar ist“, schwor Schley die Anwesenden 17 Zuhörer im Rathaus auf den Tagesordnungspunkt ein. Schließlich hafte man mit dem Privatvermögen, wenn irgendetwas aufgrund einer falschen Entscheidung hin an der Brücke passiere.
Ersatz ähnlich wie bei Geh- und Fahrradbrücke.
Nun gebe es aber endlich Neuigkeiten. Man habe sich bereits darauf verständigt, die marode Wimpasinger Brücke abzureißen und eine vorübergehende Ersatzbrücke anzuschaffen. Die könne man sich von der Bauart her so vorstellen, wie die Geh- und Fahrrad-Brücke zwischen dem Spielplatz am Schlehbach im Neubaugebiet und dem Ritterland. „Sowas gäbe es auch in größer und mit mehr Tragkraft.“
So sollen bis zu einem gewissen Gewicht auch Fahrzeuge dort temporär passieren können, bis irgendwann einmal der Ausbau der S-Bahn-Strecke einen neuen Übergang mit sich bringt, so Schley. Die Behelfsbrücke könne man dann vermutlich auch weiterverkaufen.
„Ein extrem wichtiger Verbindungsweg“
Jetzt habe man die Qual der Wahl, wie breit die Behelfsbrücke werden und auf bis zu wie viel Gewicht sie ausgelegt sein soll. Die kleinste Variante wäre 2,5 Meter breit, sei für Fahrzeuge bis zu dreieinhalb Tonnen vorgesehen und kostet etwa 83 000 Euro brutto. Bei einer Brücke mit drei Metern und einer Tonnage bis fünf Tonnen wären es rund 100 000 Euro. Die größte Variante wäre 3,5 Meter breit, hält bis zu zwölf Tonnen stand und kostet stattliche 139 000 Euro.
Bei der kleinsten Variante machten sich unter anderem Alfred Greckl (FWO) und Sebastian Weber (CSU) Sorgen, dass so mancher SUV-Fahrer das Gewicht seines Fahrzeugs unterschätzen könnte. Ebenso könnte sich etwa ein Anhänger bei der engen Durchfahrt schnell verhaken. Die beiden sprachen sich für eine Höhenbegrenzung wie bei Tiefgaragen aus und favorisierten mindestens die mittlere Variante.
Teure vorübergehende Lösung
So viel für eine vorübergehende Lösung zahlen zu müssen, fand Stefan Gentschew (Grüne) „ganz schrecklich“, doch man komme nicht darum herum. Die Mehrheit fand, dass die Behelfsbrücke für Autos ohne Gefahr nutzbar sein sollte. Schließlich handle es sich um „einen extrem wichtigen Verbindungsweg“, so Stefan Reischl (CSU).
Renate Bertram (Grüne) blieb dagegen allein mit ihrem Vorschlag, die Brücke nur für den Geh- und Radverkehr zu öffnen. Den Autofahrern sei der rund ein Kilometer lange Umweg zuzumuten, so ihre Begründung. Mit Bertrams Gegenstimme einigte sich der Gemeinderat darauf, Angebote für eine Brücke mit elf auf drei Meter und einer Belastbarkeit von bis zu fünf Tonnen einzuholen. Der offizielle Entscheid zum Abriss komme dann mit dem zum Neubau der Brücke, so Schley.