Dachau trauert um Matthias Ottillinger

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Im Alter von 87 Jahren starb Matthias Ottillinger. © sim

Der beliebte Dachauer Metzgermeister Matthias Ottilinger ist mit 87 Jahren gestorben. Er hinterlässt eine große Lücke in vielen Bereichen.

Dachau – „Seine Arbeit und sein Glaube haben ihn geprägt“ – so erinnert sich Monika Ottillinger an ihren Vater Matthias, der jetzt im Alter von 87 Jahren im Kreise seiner Familie für immer die Augen schloss. Die Metzgerei Ottillinger ist den Dachauern seit 1965 ein fester Begriff.

Nach seiner Lehre ging es für Matthias Ottillinger über Pasing, Schönbrunn, Augsburg und Odelzhausen schließlich nach Dachau. „Unser Vater wollte sich eine eigene Existenz aufbauen“, erklärt Tochter Monika. Ihre Eltern Sophie und Matthias gründeten in Dachau-Ost eine Metzgerei. Die Metzgerei ist bis heute unter Sohn Peter eine Institution in Dachau. „Unsere Mama hat ihm soviel Kraft und Rückhalt gegeben“, betonen die Kinder des Verstorbenen, der 2017 seine Frau Sophie zu Grabe tragen musste. 16-Stunden-Tage waren keine Seltenheit, aber der Sonntag war dem praktizierenden Katholiken heilig. Nach der Kirche wurde gegessen, die Familie war beisammen.

Beliebter Dachauer Metzgermeister stirbt im Alter von 87 Jahren

Matthias Ottillinger durfte so sterben, wie er es sich gewünscht hatte: zuhause und im Kreise seiner Familie. Nach einer OP im Dezember erlitt Matthias Ottillinger einen Schlaganfall und war danach auf Hilfe angewiesen. Seine Kinder Peter, Renate, Monika und Thomas sowie seine Enkel Anna, Olivia und Katrin, die in Opas Fußstapfen getreten und Metzgermeisterin geworden ist, kümmerten sich bis zum Schluss liebevoll um ihn.

Auch am Gottesdienst in Heilig Kreuz, den er jeden Sonntag besuchte, konnte er dank der Unterstützung seiner Familie noch bis kurz vor seinem Tod im Rollstuhl teilnehmen. „Er war mit Heilig Kreuz sehr verwurzelt“, beschreiben es seine Kinder.

Kraft holte sich Matthias Ottillinger auch im Wald, den er bis letzten Herbst noch selbst bewirtschaftete, und bei seinem Weiher auf dem elterlichen Hof in Irchenbrunn bei Altomünster, den seine Tochter Renate übernommen hat. Matthias Ottillinger hatte die Metzgerei 2000 an seinen Sohn Peter übergeben. Trotzdem sah man ihn oft im Geschäft. Und auch für seine Pfarrgemeinde war er immer da.

Die Pfarrei und die Kirche lagen ihm am Herzen

Seit seinem Eintritt 1965 unterstützte er die Pfarrei auch regelmäßig mit Geld- und Sachspenden, über die er nie sprach. Jahrzehntelang war er in der Kirchenverwaltung aktiv. Den Bau der neuen Orgel unterstützte er nicht nur finanziell, sondern führte sogar die Verhandlungen mit dem Orgelbauer, um für die Kirche den besten Preis auszuhandeln.

Matthias Ottillinger hinterlässt eine große Lücke in vielen Bereichen. Seine freundliche Art, seine Großzügigkeit, sein Fleiß und seine Stärke bleiben in Erinnerung.

Am heutigen Mittwoch

wird um 19 Uhr in Heilig Kreuz ein Rosenkranz für den Verstorbenen gebetet. Das Requiem findet am morgigen Donnerstag um 10.30 Uhr in Heilig Kreuz statt. Im Anschluss ist die Beerdigung auf dem Waldfriedhof.

Simone Wester

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