CDU-Urgestein Bosbach spricht nach Freibad-Vorfall Klartext
CDU-Politiker Wolfgang Bosbach hat im Interview mit dem TV-Sender "Welt" sehr klare Worte zu den Vorfällen im Freibad im hessischen Gelnhausen gefunden. Die Debatte in Deutschland blende "konsequent unübersehbare Probleme" aus, so Bosbach. "Sobald du heute bei diesem Thema Klartext sprichst, hast du eine Debatte am Hals; das sei aber rassistisch, das sei latent ausländerfeindlich."
Dabei gehe es bei dieser Debatte nicht um "DIE Ausländer, DIE Flüchtlinge oder DIE Syrer". "Es geht um Problemgruppen, die seit 10 Jahren bekannt sind. Und vor lauter politischer Korrektheit verbieten wir uns selber, die Dinge beim Namen zu nennen."
Bosbach über Tatverdächtige von Gelnhausen: "Gewaltgeneigte junge Männer"
Bosbach selbst nennt im Interview mit "Welt" die Dinge beim Namen: "Das Problem sind junge, oft bindungslose junge Männer aus anderen Kulturkreisen ohne jeden Respekt vor unserer Rechtsordnung, vor unserer kulturellen Tradition und auch vor den Sicherheitskräften unseres Landes."
Diese "gewaltbereiten, gewaltgeneigten jungen Männer" könnten mit der Freizügigkeit, die es in Deutschland Gott sei Dank gebe, "gar nicht umgehen", so Bosbach.
Bosbach klar: "Das Problem sind doch nicht fehlende Bademeister"
Auf die Frage, wie Deutschland wiederum mit diesen Gruppen umgehen solle, sprach Bosbach erneut Klartext: "Das Problem sind doch nicht fehlende Bademeister." Vielmehr sei es ein Problem, dass die Täter-Gruppen keine Angst vor den strafrechtlichen Konsequenzen in Deutschland hätten.
Bosbach zur "Welt": "Die hätten eher Angst vor den ausländerrechtlichen Konsequenzen wie Ausweisung und Abschiebung. Aber mittlerweile haben die Politik und die Rechtsprechung die Hürden so hoch gelegt, dass es kaum noch möglich ist, wegen derartiger Taten die Ausweisung konsequent durchzusetzen."
Bosbach zu Aussage von Bürgermeister: "Das waren doch keine Eskimos"
Deutlich wurde Bosbach auch bezüglich der umstrittenen Aussage des Gelnhäuser Bürgermeisters Christian Litzinger (CDU). Dieser hatte gesagt: "Bei hohen Temperaturen liegen die Gemüter manchmal blank."
Bosbach dazu zur "Welt": "Ich bin überrascht über die Äußerungen des Bürgermeisters. Das waren doch keine Eskimos, die Tatverdächtigen, deren Hormonhaushalt durch hohe Temperaturen durcheinander geraten ist. Das waren Tatverdächtige aus Ländern, in denen die Temperaturen regelmäßig wesentlich höher sind als bei uns in Deutschland."
In Gelnhausen waren am vorvergangenen Sonntag in dem Strudel-Bereich eines Freibads acht junge Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren von einer Gruppe junge Männer begrapscht und unsittlich berührt worden. Die Polizei nahm zwischenzeitlich vier Syrer fest, die alle einer Familie angehören.