Knall bei Hauptversammlung – Diskrepanzen bei den Pferdefreunden

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Neuer Vorstand der Pferdefreunde Dachau: Pieter Buitenhek, Jennifer Schlichenmayer (Beisitzer Parasport), Johanna Eibl, Tom Traublinger, Anna Neumaier (Beisitzer Marketing), Christina Schwendner und Xenia Sextl (von links). © Pferdefreunde Dachau

Bei den Pferdefreunden Dachau gibt es Spannungen. Bei der Jahresversammlung erklärte Sibylle Frei, warum sie sich nach 20 Jahren nicht mehr für ein Vorstandsamt zur Verfügung steht.

Landkreis – Mit einem Knall zieht sich Sibylle Frei nach 20 Jahren aus dem Vorstand der Pferdefreunde Dachau zurück. Bei der Jahresversammlung, zu der knapp 100 Mitglieder ins Gasthaus Hadercker in Graßlfing kamen, fand sie deutliche Worte, mit denen sie ihren Unmut über die Zusammenarbeit des aus fünf Vorsitzenden bestehenden Vorstands in der vergangenen Amtsperiode zum Ausdruck brachte. Für sie und die ebenfalls ausgeschiedene Sabine Fritton rückten Pieter Buitenhek und Christina Gschwendtner nach, die nun gemeinsam mit Tom Traublinger, Johanna Eibl und Xenia Sextl den Pferdefreunden vorstehen

Bei den Pferdefreunden Dachau gibt es Spannungen

Als letzte Amtshandlung nahm Sibylle Frei zunächst die Ehrungen der Sportler vor, die den größten Teil des Abends in Anspruch nahmen – so zahlreich waren die Erfolge vor allem der Jugendlichen des Vereins. Auf einer großen Leinwand wurden Fotos der jungen Reiter gezeigt, die Sibylle Frei kurz vorstellte und ihnen dann selbst das Wort überließ, um über Turniere und Meisterschaften zu berichten. Das Team Gerblhof mit Anna Riedl, Barbara Graschi, Marlene Hickl und Dr. Alexandra Hartwig, Jenny Schlichenmayer, Anna-Katharina Angerer, Lotta Beckmanns, Madlena Huber, Miriam Kern, Nicole Wilfer, Sophia Perez Batista, Anushka Wendelstein, Carla Wiesner, Mia Wagener, Mathilda Wegener, Anna Riedel, Sina Wilfer, Valentina Kainz und Emma Weber erzielten das ganze Jahr über bei Meisterschaften, Wettbewerben und Turnieren besondere Auszeichnungen (wir berichteten jeweils). Dafür bekamen sie nun einen großen Applaus, nahmen jeweils eine Urkunde in Empfang und durften sich ein Geschenk des Vereins aussuchen: Weste, Pullover oder Satteldecke.

Sibylle Frei zieht sich aus dem Vorstand zurück

Im Anschluss richtete Sibylle Frei, die besonders mit den Kindern und Jugendlichen sowie mit deren Eltern sehr verbunden ist, ein paar persönliche Worte an die Versammlungsbesucher, um zu erklären, warum sie sich nicht mehr für ein Vorstandsamt zur Verfügung stelle. Es habe von Anfang an immer wieder Spannungen unter den Vorständen gegeben, „persönliche Befindlichkeiten haben über dem Wohl des Vereins gestanden“. Außerdem könne Frei nicht verstehen, dass Beisitzer, „die wirklich viel leisten und tolle Ideen haben“, nicht gleichberechtigt behandelt worden seien. „Wir sind mit vielen Beisitzern gestartet und haben in den zwei Jahren sehr viele wieder verloren. Doch ein Verein lebt von seinen Mitgliedern und gerade denjenigen, die sich engagieren!“

Sie sei auch persönlich angegriffen worden

Außerdem sei Sibylle Frei persönlich angegriffen worden, unter anderem dafür, dass sie ehrenamtlich als Jugendleitung des Reit- und Fahrsportverbandes Oberbayern sowie als Oberbayerische Ponybeauftragte tätig ist. Ihr sei mit dem Ausschluss aus dem Verein gedroht worden, da diese Ämter nicht mit einem Vorstandsamt der Pferdefreunde vereinbar seien. „Ich sehe in der Konstellation aber eine große Chance für die Jugend“, so Frei.

Am Vorstandstisch wechselte betretenes Schweigen mit Geflüster, ein Unterbrechungsversuch misslang. Sibylle Frei bedankte sich schließlich bei allen Stallbesitzern für die gute Zusammenarbeit und bei den Sportlern und Jugendlichen für deren tolle Leistungen. „Ich bin außerordentlich stolz auf euch!“ Applaus von den Mitgliedern.

Auf die Worte von Sibylle Frei ging inhaltlich niemand

Auf die Worte ging inhaltlich niemand ein – lediglich Tom Traublinger sagte später, als er sich vor der Wahl kurz vorstellte, dass man bei der Jahresversammlung auf das Wohl der Pferdefreunde hinweisen solle, „aber nicht auf Diskrepanzen“.

Viele bedankten bei der ehemaligen Vorsitzenden

Die Hintergründe für die Unstimmigkeiten blieben letztlich im Verborgenen. Fest steht aber, dass der Verein mit Sibylle Frei eine sehr engagierte Vorsitzende verliert, die sich stets um einen guten Kontakt zu den Mitgliedern sowie deren Förderung und Belange kümmerte, die dank eines guten Netzwerks vielseitige Angebote auf die Beine stellte, den Verein auf Turnieren, Kursen und Veranstaltungen repräsentierte – kurzum: eine Macherin. Das wurde deutlich, als sich viele Mitglieder nach der Jahresversammlung bei ihr bedankten und sich von ihr verabschiedeten.

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