Trauer um beliebten Hausarzt Dr. Schneider
Über 20 Jahre führte Dr. Andreas Schneider die Hausarztpraxis in der Schulstraße in Erdweg. Er liebte seine Patienten und seine Patienten liebten ihn. Im vergangenen Jahr erkrankte der Mediziner jedoch selbst schwer. Vor Kurzem wurde Dr. Schneider in seinem Wohnort Wiedenzhausen zu Grabe getragen. Er wurde nur 58 Jahre alt.
Erdweg/Wiedenzhausen – Im Jahr 1999 war Dr. Andreas Schneider in die Hausarztpraxis von Dr. Egon Mayer in Erdweg eingestiegen, betreute aber ab Anfang 2003 nach Dr. Mayers altersbedingtem Abschied allein unzählige Patienten in der Gemeinde Erdweg und machte sich einen guten Namen.
Geboren und aufgewachsen ist Dr. Schneider in München und Kaltenberg. Nach dem Wehrdienst nahm er das Studium der Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität auf. Gegen Ende seines Studiums lernte er seine Frau Dr. Monika Baumgartner-Schneider aus Wiedenzhausen kennen, selbst Ärztin und jetzige Leiterin des Gesundheitsamts Dachau. 1997 heiratete das Paar und beschloss, den gemeinsamen Lebensmittelpunkt nach Wiedenzhausen zu verlegen.
Wenig später kam Tochter Julia zur Welt, die „zur großen Freude meines Mannes ebenfalls Medizin studiert hat“, wie Dr. Monika Baumgartner-Schneider erzählt.
Dr. Andreas Schneider hatte sich im Rahmen seiner Facharztausbildung zum Allgemeinmediziner ein breites Wissensspektrum erworben. Er war mehrere Jahre in der Inneren Medizin, Chirurgie, Kinderheilkunde, HNO sowie in einer großen Münchner Allgemeinarztpraxis tätig. Zudem war er berufspolitisch im Bayerischen Hausärzteverband und lange Jahre bis zu seinem Tode im Vorstand des ärztlichen Kreisverbands Dachau engagiert.
Dr. Schneider hatte nicht nur viel Wissen, sondern auch ein großes Gespür für seine Patienten. „Mein Mann war Hausarzt mit Leib und Seele. Ihm war kein Weg zu weit und kein Wetter zu schlecht, um seine Patienten zu versorgen. Oft verließ er sogar Familienfeiern, um Schwerkranken beistehen zu können“, so Dr. Monika Baumgartner-Schneider.
2017 stieg seine Schwägerin Dr. Natalia Baumgartner mit ein in die Praxis, um die hausärztliche Versorgung der vielen Patienten bewältigen zu können. Ein Glücksfall, wie sich herausstellen sollte. Denn aufgrund seiner Krankheit, die er laut seiner Frau „mit großem Kampfgeist und viel Geduld“ angenommen hatte, musste Dr. Schneider die Praxis mit bewährtem Team schließlich am 1. Januar 2024 an Dr. Natalia Baumgartner und Marion Esch übergeben.
„Als mein Mann die Arztpraxis übergab, hat er sich sehr darüber gefreut, so viele Karten mit Genesungswünschen und selbstgemalten Bildern seiner kleinen Patienten als Zeichen der Wertschätzung zu bekommen“, sagt Dr. Monika Baumgartner-Schneider. Große Bestürzung und Anteilnahme herrschte nach dem Bekanntwerden seines Todes und bei der Beerdigung in Wiedenzhausen.