Die Baugenehmigung liegt vor: Windrad neuer Bauart auf der Zielgeraden

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Das Windrad läge im Wald bei Aufkirchen. Es ist 910 Meter von Rammertshofen, 1370 Meter von Geisenhofen und 1380 Meter von Aufkirchen entfernt. © mm

Viel wird derzeit über Windräder geredet, etliche Anlagen sind in Planung. Das Windrad bei Aufkirchen nun aber hat als erste der aktuell besprochenen Anlagen praktische alle Hürden genommen. Bis auf eine.

Der Weg bis zur Genehmigung eines Windrads ist weit. Zahlreiche Gutachten und Prüfungen unter anderem zum Artenschutz sind vorzulegen. Das von Vitus Hinterseher bei Aufkirchen geplante Rad aber hat vor kurzem alle behördlichen Vorgaben erfüllt: Das Landratsamt hat den so genannten Vollgenehmigungsbescheid erteilt. „Mit dieser Genehmigung kann der Bau der Anlage mit einer Nabenhöhe von 175 Metern bei Beachtung der Nebenbestimmungen beginnen“, so das Landratsamt.

Ausschreibung läuft

Damit kann Vitus Hinterseher an der aktuellen Ausschreibung der Bundesnetzagentur teilnehmen. Bis Ende September, so hofft er, liegt wohl das Ergebnis vor. Bekommt er den Zuschlag, könnte er unter Umständen sogar heuer noch mit Vorarbeiten für das Windrad beginnen. Hinterseher betont, dass ihm vom Brucker Landratsamt große Unterstützung zuteil wurde.

Die Erntefläche steigt

Die Baugenehmigung sei gerade rechtzeitig gekommen, um an der Ausschreibung teilzunehmen. Ansonsten hätte er bis zur nächsten warten müssen, was nicht unproblematisch wäre. Denn schon jetzt seien die Ausschreibungen überzeichnet, da bei der Windkraft vieles in Bewegung geraten sei. Es herrsche zunehmend Wettbewerb. Ziel ist es, dass die günstigste Kilowattstunde den Zuschlag erhält, erklärt Hinterseher. Sollte das der Fall sein, könnte er weitere Gespräche mit dem Hersteller führen - und über Beteiligungsoptionen informieren.

Das geplante Windrad soll eine Nabenhöhe von 175 Metern haben, ist also deutlich höher als beispielsweise das Mammendorfer Rad (135 Meter Nabenhöhe). Der Rotor soll einen Durchmesser von 172 Metern haben - vom Boden bis zur höchsten Spitze wäre die Anlage also 261 Meter hoch. Die Höhe und der größere Rotor mit einer damit größeren „Erntefläche“ steigern den Ertrag deutlich. Die Nennleistung wird mit 7200 Kw angegeben, die der Mammendorfer Anlage liegt zum Vergleich bei 3050 Kw.

Die Entfernungen

Das Windrad läge 910 Meter von Rammertshofen, 1370 Meter von Geisenhofen und 1380 Meter von Aufkirchen entfernt. Weil es im Wald liegt, entfällt die 10-H-Regel.

Der Architekt Vitus Hinterseher hat bereits große Erfahrung mit erneuerbaren Energien gesammelt. Er ist Betreiber von Photovoltaik- und Windkraftanlagen, beispielsweise in Maisach. In Fahrenzhausen lebt er auf einem Hof mit einer kleinen Bio-Landwirtschaft.

Ein Windrad genehmigt zu bekommen, sei komplex, sagt Hinterseher im Tagblatt-Gespräch, auch wenn sich die Rahmenbedingungen deutlich geändert hätten. „Einen positiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten, begeistert einen aber schon.“

Und die anderen Planungen?

Alle anderen Windräder, über die in der Region derzeit gesprochen wird, haben längst nicht die Realisierungsreife erlangt wie das Aufkirchener Rad. Am weitesten gediehen sind die vier bei Jesenwang geplanten Anlagen. Sie haben einen Vorbescheid erhalten und mittlerweile ist beim Landratsamt auch der Genehmigungsantrag eingereicht worden, wie ein Sprecher der Kreisbehörde berichtete. Fast genauso weit sind die zwei Räder bei Rottbach (ebenfalls Vorbescheid). Die von den Stadtwerken bei Aich geplanten Anlagen sind noch nicht offiziell beantragt (Stand 5. September). Für die Region Maisach/Malching/Mammendorf liegt in der Kreisbehörde ein Vorbescheidsantrag vor. Hier könnten fünf Anlagen entstehen. Ebenfalls nicht beantragt sind die Windräder in den Staatsforsten bei Kottgeisering. Weitere Vorbescheidsanträge Grafrath/Wildenroth (eine Anlage) und für Alling/Germering/Puchheim (fünf Anlagen) ruhen derzeit.

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