Bürger-Windpark bei Jesenwang: Vier Anlagen dürfen gebaut werden

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Bei Jesenwang sollen vier Windräder gebaut werden - der Bürger-Windpark Jesenwang. © Jens Büttner

Freude bei der Bürger-Energie-Genossenschaft (BEG) Freisinger Land: Sie hat vom Brucker Landratsamt einen positiven Vorbescheid für die Errichtung von vier Windrädern erhalten.

Jesenwang - Das Vorhaben ist also bauplanungsrechtlich zulässig und verstößt nicht gegen Auflagen. Der Bürger-Windpark Jesenwang soll im Jahr 2027 in Betrieb gehen. Es dürfen vier Windräder mit einer Nabenhöhe von 160 bis 166 Metern und einem Rotordurchmesser von 160 Metern gebaut werden. Es gibt keine Konflikte mit Richtfunk, seismologischen Stationen, Wetterradar, ziviler und militärischer Luftfahrtsicherung.

Der geschätzte jährliche Ertrag des Windparks beträgt 45.000 MWh, das entspricht dem Stromverbrauch von 32.000 Personen und einer CO₂-Einsparung von 31.800 Tonnen. Der Stromverbrauch Jesenwangs liegt bei rund 11.000 MWh/Jahr.

Seit knapp fünf Jahren arbeitet die BEG am Projekt. Start war im Oktober 2019 mit der Unterzeichnung des Pachtvertrags. 2020 folgte der erste Vorbescheidsantrag, der jedoch auf eine negative Stellungnahme der Bundeswehr stieß. 2022 wurde der erste Vorbescheid für ein Windrad genehmigt, nachdem Einvernehmen mit der Bundeswehr erzielt werden konnte. Ende 2022 beschloss der Gemeinderat die Konzentrationszonenausweisung. Es folgte ein Vorbescheidsantrag für vier Windräder – möglich durch eine Gesetzesänderung. Für die Genehmigungsplanung hat die BEG bislang knapp 200.000 Euro investiert. In den nächsten zwei Wochen wird nun der Genehmigungsantrag eingereicht.

Bürger (die BEG-Mitglied sind) können sich durch Nachrangdarlehen am Windpark beteiligen. 50 Prozent der Summe sind für Anwohner aus Jesenwang, Grafrath, Moorenweis, Landsberied und Kottgeisering reserviert. Der Rest steht allen Mitgliedern offen. Umliegende Kommunen können sich an der Betreibergesellschaft beteiligen. Jesenwang wird von der Gewerbesteuer profitieren. Das Projekt hat ein geplantes Investitionsvolumen von 32 Millionen Euro. Das Eigenkapital von 5,8 Millionen Euro soll durch Bürgerbeteiligung finanziert werden.

Auch SPD-Bundestagsabgeordneter Michael Schrodi aus Olching freut sich mit der BEG. Er unterstütze das Projekt seit vier Jahren. Wegen der Nähe zum Fliegerhorst Lechfeld sei der Weg zur Anhebung der Mindestflughöhen aufwändig gewesen. Dann stimmte im Jahr 2022 das SPD-geführte Verteidigungsministerium der Anhebung von 760 auf 836 Metern zu. Der Weg war frei.

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