Trotz aller Proteste: In Reichling wird nächste Woche nach Gas gebohrt

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In Kürze wird hier in Reichling der Bohrturm stehen. Das teilten die Betreiber jetzt mit. © Manuela Schmid

Jetzt wird es ernst: Die Probebohrung nach Erdgas in Reichling soll schon nächste Woche starten. Dies hat Bürgermeister Johannes Hintersberger gestern mitgeteilt.

Reichling – Wie berichtet, soll außerhalb von Reichling nahe der Straße Richtung Apfeldorfhausen/Rott eine Probebohrung erfolgen – wogegen sich in den vergangenen Monaten von mehreren Umweltschutzorganisationen und Bürgern der Region heftiger Widerstand regte (wir berichteten mehrfach). Nun steht die Bohrung unmittelbar bevor.

Bohrung dauert vier Wochen

Nach Informationen von Hintersberger solle der Bohrbetrieb im Laufe der nächsten Woche aufgenommen werden. Noch diese Woche – also bereits in den nächsten Tagen – sollen die nötigen Gerätschaften nach Reichling zur Bohrstelle transportiert werden, wie der Reichlinger Bürgermeister gegenüber unserer Zeitung sagte.

Bergamt überwacht

Wie die ausführende „Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH“ auf Ihrer Homepage mitteilt, werde der Aufbau des Bohrturms für die Erkundungsbohrung etwa eine Woche dauern. Die Erkundungsbohrung selbst werde etwa vier Wochen in Anspruch nehmen. Die Arbeiten würden vom Bergamt Südbayern beaufsichtigt und laufend kontrolliert.

Experten mit jahrelanger Erfahrung

Anschließend werde der Bohrturm direkt wieder abgebaut, informiert das Unternehmen, das mit 80 Prozent im Mehrheitsbesitz der „MRH Mineralöl-Rohstoff-Handel GmbH“ mit Sitz in Düsseldorf ist und zu 20 Prozent von der „Genexco GmbH“ gehalten wird. Die „MRH GmbH“ sei ein deutsches Familienunternehmen, das mittlerweile in der zweiten Generation geführt werde und seit Jahrzehnten in der europäischen Öl- und Gasindustrie tätig ist, teilt die „Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH“ mit. Was die „Genexco GmbH“ mit Sitz in Berlin betrifft: Die wurde 2023 von dem börsennotierten Unternehmen „MCF Energy“ übernommen.

Im Bohrloch von 1985

„Die ,Energieprojekt Lech Kinsau 1 GmbH‘ beschäftigt ausgewiesene Energie-Experten mit jahrelanger Erfahrung, insbesondere in den Bereichen Geologie und Bohrverfahren“, versichert das ausführende Unternehmen. „Die von uns eingesetzten Bohr- und Fördertechniken sind lange erprobt.“

„Komplette Abschirmung vom Trinkwasser“

Das technische Konzept des Projektes basiere auf der Nutzung der stillgelegten und verfüllten früheren „Bohrung K1“. In das „alte“ Bohrloch, das im Jahr 1985 mit Zement verfüllt worden sei, würden nun neue Metallrohre eingeführt. Somit werde eine existierende Tiefbohrung genutzt, die nach allen Seiten hin abgedichtet sei. Mehrere Rohre ineinander würden für einen umfassenden Schutz des Gesteins sowie des Grundwassers sorgen und „eine komplette Abschirmung der Bohrung vom Trinkwasser“ garantieren, versichert das Unternehmen.

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