1275 Unterschriften gegen die Gasbohrungen an Minister übergeben

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Eine Postkarte von Reichling mit Bohrturm: So könnte es in dem beschaulichen Lechraindorf bald aussehen, meint diese Fotomontage von „Greenpeace“, die die Bürgerinitiative an Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger übergab. © Manuela Schmid

Insgesamt 1275 Unterschriften gegen die geplante Gasbohrung in Reichling hat die örtliche Bürgerinitiative zusammen bekommen. Zusammen mit einer Postkarte, wie Reichling bald mit einem Bohrturm aussehen könnte, übergab Mitstreiterin Ute Steininger die Unterschriften und einen Protestbrief jetzt persönlich an den Bayerischen Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger.

Reichling – Von den 1275 Unterschriften seien 400 aus der Gemeinde Reichling, betonte Steininger bei der Übergabe. „400 Leute aus Reichling haben sich dagegen ausgesprochen – das ist immerhin ein Drittel der Wahlberechtigten aus Reichling“, machte sie klar. Den Rest der Unterschriften hatte die Bürgerinitiative in den Gemeinden rund um Reichling – also alle vor Ort in der näheren Umgebung – eingesammelt.

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Dass ein Bohrturm nicht in das schöne und idyllische Reichling passe, versucht die Postkarte zu zeigen, die von der Umweltschutz-Organisation „Greenpeace“ angefertigt worden ist und nun von der Bürgerinitiative an den Minister übergeben wurde. „Grüße aus Reichling“ heißt es dort – und ein übergroßer Bohrturm ragt in eine beschauliche Voralpenlandschaft.

Kommt Aiwanger nach Reichling?

Die Karte kann man hinten unterschreiben und sich damit gegen Gasbohrungen in Bayern aussprechen. Die Adresse des Wirtschaftsministers steht auch schon drauf – man muss sie nur noch absenden. Neben der Bohrturm-Karte übergab Steininger dem Minister zum Vergleich auch noch eine bildschöne Ansichtskarte des Dorfes – ohne Bohrturm, versteht sich.

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Ob er persönlich noch nach Reichling kommen und damit Steiningers Einladung in das Lechraindorf folgen werde, konnte der Minister noch nicht sagen. Steininger meinte dazu scherzhaft: „Dann müssen Sie sich aber beeilen, wenn Sie Reichling noch ohne Bohrturm sehen wollen.“

2022 stand man ohne Gas da

Zur Übergabe der Karten und der Unterschriften war Steininger eigens nach Rosenheim gefahren, wo Aiwanger gerade eine Wahlkampfveranstaltung hatte. Im Gespräch mit dem Minister erklärte sie auch, dass sich die Bürgerinitiative für eine Förderabgabe stark mache. Denn das Geld würde den Menschen hier in Bayern zugutekommen und nicht einer Gasbohrfirma aus Kanada.

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„Sie haben ja im Jahr 2022 die kanadischen Gasbohrfirmen eingeladen“, warf Steininger dem Wirtschaftsminister vor. Aiwanger erklärte dazu: „Ja, da sind wir halt alle ohne Gas dagestanden. So war das damals eben.“ Steininger betonte, dass jetzt aber eine „andere Zeit“ angebrochen sei.

Bayernweite Petition hat schon 35 000 Unterstützer

Minister Aiwanger hörte sich die Ansinnen der Bürgerinitiative an und steckte dann beide Postkarten und den Protestbrief ein. Die Unterschriftenlisten nahm Steininger aus Datenschutzgründen wieder mit nach Hause.

Wie berichtet, läuft derzeit auch noch eine große bayernweite Petition von Bund Naturschutz, „Fridays for Future“ und „Greenpeace Bayern“, in der Aiwanger aufgefordert wird, alle Gasbohrungen in Bayern zu stoppen. Diese Petition haben bisher schon rund 35 000 Menschen unterschrieben.

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