150 Jahre Feuerwehr Putzbrunn: Festwochenende mit Mallorca-Party, Ausstellung, Familientag und Umzug
Bei der Feuerwehr Putzbrunn ist dieses Wochenende einiges geboten. Den Anfang macht eine Mallorca-Party, das Ende ist ein Umzug.
Am kommenden Wochenende feiert die Feuerwehr Putzbrunn drei Tage lang im Festzelt an der Flurstraße ihr 150. Jubiläum. Mallorca-Party mit Mia Julia, Familientag mit Fahrzeugausstellung, Spiel und Spaß für Kinder sowie ein Festsonntag mit Festumzug und Fahnenweihe stehen auf dem Programm.
Schon vor der offiziellen Gründung der Wehr am 15. November 1874, damals hatte der Ort 250 Einwohner, gab es in der Gemeinde eine Gruppe freiwilliger Helfer. In den Putzbrunner Ortsteilen existierten „Dorflacken“, aus denen bei Bränden mit Kübeln Löschwasser entnommen wurde. Die Gemeinde stellte den Feuerwehrleuten eine Handdruckspritze zur Verfügung. Die Freiwilligen waren Bauern und Handwerker aus der Umgebung, die in ihrer Freizeit der Feuerwehrarbeit nachgingen.
1913 bestand die Feuerwehr aus 48 aktiven, zehn passiven und zwölf Ehrenmitgliedern
Im Jahr 1866 wurden durch einen Großbrand die Anwesen „Alter Wirt“, „Lackerschmied“ (später Weber) und „Siebenschneider“ (später Meßner) völlig zerstört. Danach beschloss die Gemeinde, eine neue Spritze für 250 Gulden zu kaufen, die Feuerwehr war damals aber noch nicht organisiert. Erst 1874 wurde die Freiwillige Feuerwehr Putzbrunn gegründet, erster Kommandant war Josef Högl. Das älteste Dokument stammt aus dem Jahre 1893. Es zeigt 14 Mann mit der Standarte und einem Bierfass – damals löschten die Kameraden sozusagen an allen Fronten. 1877 baute man das erst Spritzenhaus an der ehemaligen Dorflacke. Einer der wichtigsten Männer damals war Hornist Josef Mittermüller, der bei Feuer und sonstigen Gefahren den Alarm blies. Im Jahr 1913 bestand die Feuerwehr aus 48 aktiven, zehn passiven und zwölf Ehrenmitgliedern.
Einem Bericht des Bezirks-Feuerwehrtages vom 20. Mai 1917 konnte man entnehmen, dass damals bei der Feuerwehr Putzbrunn „Ausbildungsstand und Disziplin viel zu wünschen übrig ließen“. Alle wehrfähigen Männer waren im Krieg, nur ausgediente oder ganz junge Feuerwehrleute blieben, die Ausrüstung war veraltet und überholungsbedürftig. Bei der herrschenden Verknappung gab es keine Ersatzteile.

Ausbildungsstand und Technik haben sich seither drastisch verbessert. Im Jahr 1954 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus am Putzbrunner Wasserturm bezogen. Es gab mehrere Großbrände, so brannten die Wandererwerke in Haar, das Fink´sche Gut in Keferloh und zweimal die Holzwerke Loher. Hauptaufgabe der Feuerwehr war die Brandbekämpfung, Einsätze bei Verkehrsunfällen und sonstige Hilfsleistungen waren noch sehr selten.
Erst durch das zunehmende Wachsen der Gemeinde und die Aufnahme von Heimatvertriebenen und Flüchtlingen wurde eine Erneuerung und Modernisierung der Ausrüstung nötig. Im Jahr 1970 gab es die erste Fahne: darauf die Kirche St. Stephan als Mittelpunkt, dazu Kriegerdenkmal, Schule und Rathaus. Auf der Rückseite der Schutzpatron der Feuerwehr, der Heilige Florian, wie er den „Fabl-Hof“ in der Haarer Straße löscht. Im Jahre 1974 feierte die Feuerwehr ihren 100. Geburtstag. Seit 1975 besteht die Freundschaft mit der oberösterreichischen Feuerwehr in Hagenberg im Mühlviertel, bis heute besuchen sich die Kameraden regelmäßig gegenseitig. Die FFW Putzbrunn wurde 1976 mit Atemschutzgeräten ausgerüstet, dies machte sich bezahlt beim Großbrand im Sägewerk Weber 1978. Die Zahl der Einsätze stieg stetig, bedingt durch die Entwicklung der Gemeinde, besonders des Gewerbegebietes, aber auch durch das zunehmende Verkehrsaufkommen.

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1983 wurde ein neues Gerätehaus am „Am Florianseck“ beschlossen und am 24. Oktober 1987 mit einem Fest bezogen. Seit 1988 gibt es eine Jugendfeuerwehr, seit 1996 werden auch Frauen in den aktiven Dienst aufgenommen. Schwere Stürme, wie Orkan „Kyrill“ oder Sturm „Emma“, richteten schwere Schäden an, die Feuerwehr war im Dauereinsatz. Hinzu kamen Verkehrsunfälle auf der A99 und den Staatsstraßen. Am 3. Juli 2009 gingen über 100 Notrufe in der Einsatzzentrale nach einem Unwetter ein, Straßen und Keller standen unter Wasser.
Die Feuerwehrleute nahmen an Ausbildungen teil, um ihre Fähigkeiten zu verbessern, ebenso an Wettkämpfen und gewannen Auszeichnungen. Heute geht es neben dem Löschen auch um technische Hilfe zur Menschenrettung, Umweltschutz und Verkehrsunfälle. In den vergangenen 25 Jahren waren es über 2500 Einsätze. Die 155 Mitglieder, davon 82 Aktive und fünf Jugendliche, sind ein wichtiges Element in Putzbrunn.