Die Zustimmung für die Rechtspartei AfD sinkt weiter. Das Ergebnis ist in der jüngsten Umfrage vier Prozentpunkte schlechter als noch im Januar.
Berlin – Im aktuellen Sonntagstrend, herausgegeben vom Meinungsforschungsinstitut INSA im Auftrag der Bild-Zeitung, zeichnen sich wichtige Verschiebungen in der politischen Landschaft Deutschlands ab: Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würde die AfD demnach deutlich schlechter abschneiden als zuvor.
„Gegen Rechts“: Demos gegen Rechtsextremismus setzen Zeichen
Die AfD befindet sich in einer ambivalenten Lage: Laut Medienberichten profitiert die Partei zwar von der Unbeliebtheit der Ampel-Koalition aus der SPD, den Grünen und der FDP, verliert aber dennoch Zuspruch, was auf die Ereignisse der letzten Wochen zurückzuführen ist. Seitdem die Recherche-Plattform Correctiv über ein Treffen von AfD- und Unionsmitgliedern mit dem österreichischen Rechtsextremisten Martin Sellner im Januar berichtete, finden in vielen deutschen Städten große „Gegen Rechts“-Demos statt. Die Demonstrationen ziehen fast jedes Wochenende tausende Menschen an.
AfD verliert bundesweit Zustimmung: Doch führt in ostdeutschen Umfragen
In bundesweiten Umfragen platziert sich die AfD seit letztem Sommer zwar hinter den Christdemokraten auf dem zweiten Platz. Doch in der jüngsten INSA-Umfrage erhielt die Partei mit 19 Prozent ihr schlechtestes Ergebnis seit Juni 2023. In der Landesebene setzt sich der Trend aber fort: Besonders in den ostdeutschen Bundesländern Thüringen, Sachsen und Brandenburg, wo dieses Jahr Landtagswahlen anstehen, führt sie sogar die Umfragen an, mit jeweils über 30 Prozent. Dieses Muster zeigt sich auch in Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern, wo die rechtspopulistische Partei politisch dominierend ist.
Die AfD verzeichnet mit dem neuen Ergebnis einen Rückgang um einen Prozentpunkt im Vergleich zur Vorwoche und sogar um beachtliche vier Prozentpunkte seit Januar. Gleichzeitig kann die Union laut der INSA-Umfrage einen Zuwachs von einem Prozentpunkt verbuchen und erreicht nun 31 Prozent Zustimmung. Der Vorsprung zur AfD wird somit ausgebaut.
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Druck auf die AfD: Forderungen nach Verbot werden lauter
Der Verfassungsschutz hat die AfD indes weiterhin im Visier. Nordrhein-Westfalens CDU-Ministerpräsident Hendrik Wüst bezeichnet sie als „Nazi-Partei“. Einige Politiker der Ampel-Koalition fordern sogar ein Verbot der AfD – die sozialdemokratische Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte zuletzt, dass sie sich das „vorstellen“ könne. Ein solcher Schritt sei das „schärfste Schwert“, das zur Verfügung stehe, sagte Faeser dem SWR.
Parteien im Trend: SPD und FDP verlieren, Grüne bleiben stabil
Während die SPD bei der neuen INSA-Umfrage einen Verlust von einem Prozentpunkt hinnehmen muss und bei 14 Prozent landet, bleiben die Grünen mit 13 Prozent stabil. Das neue Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kann sich um einen Punkt auf 8 Prozent verbessern. Die FDP hingegen erleidet erneut einen Verlust und würde es mit 4 Prozent zum vierten Mal in Folge nicht in den Bundestag schaffen.
Die Umfrage wurde im Zeitraum vom 12. bis zum 16. Februar 2024 durchgeführt, mit einer Fehlertoleranz von +/- 2,9 Prozentpunkten. Befragt wurden dabei 1203 Personen telefonisch und per Online-Panel. (jek)