Ein Stündchen früher oder später? Gemeinderat diskutiert über Nutzung der neuen Sporthalle
Für den Betrieb der neuen Schulsporthalle in Königsdorf braucht es klare Regeln. Der Gemeinderat beschäftigte sich in diesem Zug ausführlich mit dem Thema außerschulische Nutzung durch Vereine.
Königsdorf - Seit Mai turnen Königsdorfer Kinder in der neuen Schulsporthalle. Für deren Betrieb braucht es Regeln, vor allem was die außerschulische Nutzung durch Vereine betrifft. Ein ausführliches Papier dazu legte Rathaus-Geschäftsleiter Andreas Baumann dem Gemeinderat in dessen jüngster Sitzung vor – vermutlich nicht ahnend, dass sich darum eine mehr als einstündige Diskussion entspann.
Neue Sporthalle in Königsdorf: Gemeinderat diskutiert ausführlich über Nutzungszeiten
Ausgangspunkt war ein Einwand von Annemarie Schiefer. Die UBL-Rätin störte sich daran, dass die Turnhalle Vereinen, zuvorderst dem TSV Königsdorf, erst ab 17.30 Uhr bis 22 Uhr zur Verfügung stehen soll. Damit schließe man Bambini und kleine Kinder aus, für die Schlafenszeit gegen 19 Uhr beginne – „und das finde ich sehr schade“. CSU-Kollege Peter Hofberger sprang Schiefer bei: „Das sollten wir nachbessern, in anderen Gemeinden sind frühere Zeiten auch möglich.“
Andreas Baumann verstand die Aufregung nicht. Die Zeiten seien nicht in Stein gemeißelt, doch zuerst müsse sich der Betrieb in der neuen Halle einpegeln. Die neue Halle ist rund 100 Quadratmeter größer als die alte, was ihre Reinigung samt jener der Umkleiden und sanitären Anlagen zwischen Schul- und Vereinsnutzung verlängere.
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Baumann: „Der Hausmeister sagte mir, dass die Reinigungskräfte dafür einfach mehr Zeit benötigen.“ Für Susanne Hofberger (CSU) ein Argument, das nur teilweise zutrifft: Zum einen müsse die Halle ja nicht jeden Tag zwischen Schul- und Vereinssport geputzt werden. „Außerdem lässt sich das auch von Vereinsseite organisieren.“
Königsdorf: Nutzungszeiten für neue Sporthalle festgelegt
Ihrem CSU-Fraktionskollegen Peter Hofberger gefiel an dem Regelwerk noch etwas anderes nicht: Darin sei nicht ausdrücklich festgehalten, dass Vereine abends den Vereinsraum – er ist in erster Linie für die Mittagsbetreuung vorgesehen – nutzen dürfen und wollte dies ergänzt haben. „Das gehört unbedingt mit aufgenommen.“ Obwohl Andreas Baumann versicherte, dass niemand etwas dagegen habe, wenn sich Vereinsmitglieder dort nach dem Sport noch auf ein Getränk zusammensetzen, insistierte Hofberger immer wieder – was die Diskussion verlängerte.
Letztlich einige sich das Gremium darauf, die Zeiten für Vereine von 17 bis 22 Uhr sowie an zwei Tagen in der Woche von 16 bis 22 Uhr (einer davon freitags) freizugeben. An welchem zweiten Tag dies möglich sein wird, richtet sich nach dem Plan der Schule.
Die grundsätzlichen Nutzungszeiten für die Halle geben übrigens die staatlichen Fördermaßnahmen vor: Zuschüsse gibt es für das gut sieben Millionen Euro teure Projekt nämlich nur, wenn die schulische Nutzung bei über 50 Prozent liegt. Darauf ist also zu achten. peb