Kronenfest in Geretsried: Tradition, Gemeinschaft und ein Höhepunkt im Baumkronen-Erklimmen
Das Erklimmen einer mit Blumen und Laub geschmückten Baumkrone war einer von vielen Höhepunkten des Kronenfestes auf der Böhmwiese. Der Einladung der Siebenbürger Sachsen folgten rund 1.000 Besucher.
Geretsried – „Was für viele ein buntes Fest mit Trachten, Tanz und Musik ist, hat eine tiefe Bedeutung: Die Krone steht für Gemeinschaft, Zusammenhalt und gelebte Tradition – über Generationen hinweg“, stellte Bürgermeister Michael Müller fest. Wie schon im Vorjahr eröffneten der Posaunenchor Isar-Loisachtal und ein musikalisch begleiteter Gottesdienst das Kronenfest in Geretsried.
Ein Fest mit tiefer Bedeutung: Gemeinschaft, Tradition und Sommerkrone
„Es wäre schön, wenn wir alles, was wir im Überfluss haben, mit anderen teilen“, wünschte sich der evangelische Pfarrer Johannes Waedt. Diese Vorgabe erfüllten die Festgäste nach der Messe vorbildlich. Sie versorgten sich und ihre Bekannten reichlich mit Baumstriezel, Grillfleisch und den würzigen Hackfleischröllchen Mici.
Für die rund 50 ehrenamtlichen Helfer, die schon am frühen Morgen mit dem Aufbau der Zelte, Bierbänke und Stände beschäftigt waren, bedeutete die Zubereitung einen hohen schweißtreibenden Aufwand. „Wir haben 100 Tischgarnituren mit jeweils acht Plätzen aufgestellt, also rückt ein bisschen zusammen“, appellierte Peter Wagner von der Kreisgruppe an die stetig wachsende Besucherschar.
Ehrenamtliche Helfer und kulinarische Genüsse: Das Herz des Festes
Nach den Grußworten von Bürgermeister Müller und der stellvertretenden Landesvorsitzenden der Siebenbürger Sachsen, Gerlinde Zurl-Theil, erinnerte Kreisgruppenvorsitzende Ursula Meyndt an die Tradition des seit 1764 bestehenden Kronenfests. Demnach wird es in vielen Orten schon am 29. Juni – dem Namenstag von Peter und Paul – gefeiert. Die aus Blättern, Efeu und Blumen angefertigte Krone gilt als das Sinnbild des Sommers.
Sie symbolisiert zudem die Einheit von Glauben, Kirche und Volk. „Wir wollen diesen Brauch auch unter veränderten Lebensbedingungen weiterpflegen“, versprach Meyndt. Iris Maurus begrüßte danach verschiedene Tanzgruppen aus Geretsried, Traunreut und Österreich. Dabei war zu sehen, dass schon junge Mädchen und Buben im Vorschulalter viel Spaß an den Choreografien hatten.
Höhepunkt des Festakts war freilich das Erklimmen der Baumkrone. Felix Wagner kletterte – abgesichert von Gurten – binnen weniger Sekunden auf den etwa neun Meter hohen Stamm. „Mit vollem Glas, nach alter Sitte hier aus der Kronenmitte, für heute und für lange noch, dem Kronenfest ein Lebehoch“, rief er hinunter. Danach warf Wagner den unten wartenden Kindern Süßigkeiten zu. Nachdem die Isartaler Adjuvanten nachmittags eher traditionelles Liedgut wie beispielsweise die „Südböhmische Polka“ zum Besten gegeben hatten, lockte am Abend die Band „TraunSound“ viele Gäste auf die Tanzfläche.
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