In den Siwalik-Bergen, einer Hügelkette am Rand des Himalaya, haben Forscher zwei bisher unbekannte Gecko-Arten entdeckt. Laut einer Studie, die in der Fachzeitschrift "Zoo Keys" veröffentlicht wurde, leben sie auf den Mauern von Festungen aus dem 16. Jahrhundert. Einst hatten diese militärische Bedeutung, sind allerdings heute überwuchert und mit Moos bedeckt.
Die neue Gecko-Gattung versteckte sich in den uralten Mauern der Festung
Bei nächtlichen Erkundungen fanden Biologen am Makwanpurgadhi-Fort, einer historischen Festung in Zentralnepal, südlich von Kathmandu, einen mittelgroßen Gecko mit markanten Hautschuppen. Die neue Art trägt den Namen Cyrtodactylus makwanpurgadhiensis – oder: Makwanpurgadhi-Bent-Toed-Gecko. "Bent-toed" bedeutet "gebogenzehig", ein Merkmal dieser Gecko-Gattung.
Der Gecko ist laut der Studie etwa 14,5 Zentimeter lang, wobei sein Schwanz etwas länger ist als der Rest seines Körpers. Der Körper ist "hellbraun" mit "dicken dunkelbraunen oder schwarzen Netzmustern und hellbraunen Flecken". Entlang der alten Mauern fanden die Forscher zwischen 20 und 25 Exemplare der neuen Art.
Geplante Straßenbauprojekte könnten den Lebensraum der Tiere gefährden
Eine zweite Art, Cyrtodactylus chure, wurde am Hariharpurgadhi-Fort, ebenfalls in Zentralnepal, entdeckt. "Chure" ist der nepalesische Name für die Siwalik-Berge, die jüngste Region des Himalaya. Dieser Gecko ist etwas kleiner und schlanker als die andere neue Art, mit brauner Färbung und auffälligen Bronze-Augen.
Beide Festungen stammen aus der Zeit der Sen-Dynastie im 16. Jahrhundert. Dabei handelte es sich um eine Herrscherfamilie in Nepal, die ab dem 16. Jahrhundert Teile des Landes kontrollierte und zahlreiche Burgen und Festungen errichtete. In dieser Zeit dienten sie als militärische Stützpunkte und Machtsymbole.
Während Makwanpurgadhi ein beliebtes Ausflugsziel mit gepflegten Rasenflächen ist, liegt Hariharpurgadhi abgelegen und wird kaum besucht. Das erklärt, warum die Geckos dort besonders sensibel auf Licht reagieren. Forscher warnen, dass ein geplantes Straßenbauprojekt in den Siwalik-Bergen diese empfindlichen Lebensräume bedrohen könnten.
Auch in Vietnams Regenwäldern haben Forscher eine neue Echsenart entdeckt, die wegen ihrer langen Gliedmaßen und "dolchartigen" Stacheln auffällt.