Neues Bauland am Rand von Weilheim

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In diesem Gebiet südlich der Parchetstraße, das bislang Außenbereich ist, ermöglicht die Stadt Weilheim den Bau drei zusätzlicher Doppelhäuser – als „neue Ortsrandbebauung“. © Bayernatlas

Weilheims Stadtrat ermöglicht einem Bauwerber, am Südwestrand der Stadt eine neue Bauzeile zu errichten – im bisherigen Außenbereich. Daran gab es auch Kritik im Rathaus.

Weilheim – Neues Bauland will die Stadt auf grüner Wiese am Südwestrand von Weilheim schaffen. Der Stadtrat hat in der jüngsten Sitzung beschlossen, dass auf bisher landwirtschaftlichem Grund südlich der Parchetstraße drei neue Doppelhäuser errichtet werden dürfen. Der dort geltende Bebauungsplan „Ziegelgrube“ wird entsprechend erweitert. Für die Erschließung der Neubauten ist eine zusätzliche kleine Stichstraße nötig, die als Privatweg ausgewiesen werden soll.

Ein Doppelhaus für die Familie, zwei sollen nach Einheimischenmodell vergeben werden

Anlass für die Entscheidung war ein Antrag auf Erlass einer Ortsabrundungssatzung für das fragliche Areal, das bis dato zum Außenbereich zählt. Als „neue Ortsrandbebauung“ möchte der Antragsteller dort eine zusätzliche Bauzeile mit drei Doppelhäusern errichten – südlich der bisher letzten Bauzeile entlang der Parchetstraße. Laut Stadtbauamt gab der Bauwerber an, eines der zusätzlichen Doppelhäuser „in der Familie behalten zu wollen“ und die beiden weiteren „im Rahmen einer Bebauung nach dem Einheimischenmodell an berechtigte Familien zu veräußern“.

Gegenstimmen von Teilen der „Bürger für Weilheim“ und den Grünen

Per Ortsabrundungssatzung können die geplanten Neubauten jedoch nicht geregelt werden, erläuterte die Bauverwaltung: Eine solche Satzung sei im Anschluss an einen Bebauungsplan nicht möglich. Deshalb müsse der bestehende Bebauungsplan für das Projekt erweitert werden – was die Stadtratsmehrheit denn auch so beschloss. Dagegen stimmten Brigitte Holeczek und Florian Lechner seitens der BfW sowie alle sechs Grünen-Vertreter. Zu Wort gemeldet hatte sich in der Ratssitzung lediglich Luise Nowak: „Das kann es nicht sein, weitere Flächen im Außenbereich zu bebauen“, sagte die Grünen-Stadträtin, denn es gebe in Weilheim „genügend Möglichkeiten im Innenraum“.

BfW-Fraktionsvorsitzende spricht vom „Köder Einheimischenmodell“

Bei der Vorberatung im Bauausschuss hatte auch Holeczek ihre Ablehnung begründet: „Man muss sich schon fragen, ob man die Bebauung dort will“, sagte die BfW-Sprecherin. In diesem Fall werde „der Köder ,Einheimischenmodell’ hingeworfen“, so Holeczek weiter, doch die Ausweisung werde „weitere Begehrlichkeiten wecken“. Ihr missfiel zudem, dass für die Neubauten „eine Straße gebaut werden muss“.

Bürgermeister Markus Loth (ebenfalls BfW) sah das Vorhaben hingegen „unproblematisch“: Es handle sich um eine „konsequente Fortführung der Baulinie“. Auch Klaus Gast (CSU) nannte das Vorhaben in der Ausschuss-Sitzung „eine natürliche Entwicklung“, mitsamt der Stichstraße: „Das machen wir an vielen anderen Stellen auch so.“

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Für das Angebot des Antragstellers, zwei Doppelhäuser nach Vorgaben des Einheimischenmodells zu veräußern, wird nach Angaben des Stadtbauamtes ein städtebaulicher Vertrag geschlossen.

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