Ukraine-Armada entnervt Russland-Blogger: Drohnen-Zahl „unvorstellbar groß“
Die Drohnen-Offensive der Ukraine setze Russland zu, klagen Blogger. In Awdijiwka habe Kiew so viele Drohnen eingesetzt wie Putins Armee Soldaten.
Awdijiwka – Trotz erheblicher Verluste in seinem zweijährigen Krieg gegen die Ukraine verfügt Russland immer noch über mehr Panzer, mehr Artillerie und mehr Truppen als die Ukraine. Nicht mithalten kann Wladimir Putins Armee aber offenbar mit Kiews Drohnenflotte. Die Drohnen-Offensive könnte auch nach dem Verlust Awdijiwkas einen Vorteil für die zahlenmäßig unterlegenen und munitionsarmen ukrainische Streitkräfte für den Kampf im Osten der Ukraine bedeuten.

Drohnen-Vorteil für Ukraine-Truppen?
Seit August haben ukrainische Truppen einem Bericht des Magazins Forbes zufolge mindestens 8.273 FPV-Drohnen auf russische Truppen gesteuert. FPV steht für „First Person View“: Das heißt, Soldaten können die Drohnen mit einer Video-Brille selbst live steuern.
Die Drohnenexemplare wiegen rund 0,9 Kilogramm und transportieren ein knappes halbes Kilo Sprengstoff gut drei Kilometer weit, schreibt Forbes unter Berufung auf Open-Source-Analysten. Russland haben seinerseits 6.059 FPV-Drohnenangriffe ausgeführt. Die tatsächlichen Zahlen könnten auf beiden Seiten höher liegen.
Ukraine und Russland im Drohnen-Krieg: Kiew könnte die Nase in einem Gebiet vorne haben
Die Situation nach der Eroberung Awdijiwkas spreche für Russland und „das Momentum liegt derzeit auf russischer Seite, weil die ukrainischen Truppen mit Engpässen sowohl beim Personal als auch bei Waffen zu kämpfen haben“, warnte zwar der Konfliktbeobachter Nikita Gerasimov von der Freien Universität Berlin zuletzt gegenüber watson.
Doch neben Zahlen aus Kiew zeigen auch neue Analysen, dass die Verluste unter Russlands Truppen hoch sind. Eine genaue Zählung der veröffentlichten Angriffe von mit Sprengstoff beladenen Drohnen verdeutliche, dass die Ukraine monatlich rund 300 bestätigte FPV-Drohnenangriffe mehr als Russland ausführe, berichtete Forbes. Die Ukraine stemmt sich also im Drohnen-Krieg gegen Russlands Übermacht.
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Russischer Militärblogger hadert: „Zahl der Drohnen der ukrainischen Streitkräfte unvorstellbar hoch“
Nach dem Fall von Awdijiwka gaben die Ukrainer gaben zwar die erste Reihe von Dörfern einige Kilometer westlich auf, bauten aber ihre Verteidigungslinie in den dahinter liegenden Ortschaften wieder auf. Auf günstigem Gelände schlugen die ukrainischen Streitmächte mit Panzern, Artillerie und Mörsern zurück – und vor allem mit sehr vielen Drohnen. „Die Zahl der Drohnen, über die die ukrainischen Streitkräfte im Sektor Awdijiwka verfügen, ist unvorstellbar groß“, klagte ein russischer Militärblogger.
Derselbe Blogger schätzte, dass die ukrainischen Brigaden westlich von Awdijiwka so viele Drohnen einsetzen, wie die russischen Feldarmeen in diesem Gebiet Soldaten. Das könne bedeuten, dass die Ukrainer allein in diesem Sektor Tausende von FPV-Drohnen auf Lager haben, mutmaßte Forbes-Militärexperte David Axe.
Nach neuesten Berichten steht in der russischen Region Nischni Nowgorod auch eine Raffinerie des russischen Ölkonzerns Lukoil nach einem Drohnenangriff der Ukraine in Flammen, so der Gouverneur der Region. Und auch der Waffennotstand und das ukrainische Munitionsproblem könnten bald Linderung erfahren: Die Tschechische Republik hatte kürzlich den Kauf von 800.000 Granaten für die Ukraine durch ein überwiegend europäisches Konsortium vermittelt. Die ersten dieser Güter könnten bereits in wenigen Tagen eintreffen.