Regime in Moskau: Weitere Festnahmen nach Terroranschlag auf Crocus City Hall
Nach dem blutigen Terroranschlag auf die Crocus City Hall in Moskau soll es weitere Festnahmen gegeben haben. Und zwar in einer Teilrepublik Russlands, die Wladimir Putin Probleme macht.
Moskau – Russland kommt nicht zur Ruhe: Mehr als eine Woche nach dem Terroranschlag auf das Veranstaltungszentrum Crocus City Hall im Nordwesten Moskaus hat der russische Inlandsgeheimdienst FSB weitere mutmaßliche Tatbeteiligte festgenommen.
Terroranschlag bei Moskau: Weitere Tatverdächtige in Russland festgenommen
In der russischen Teilrepublik Dagestan im Nordkaukasus seien vier ausländische Staatsbürger festgenommen worden, die direkt an der Finanzierung und der Ausrüstung der Terroristen beteiligt gewesen seien, teilte der FSB an diesem Montag (1. April) in Moskau mit. Die Tat hatte die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) für sich reklamiert.
Staatsmedien zeigten ein vom FSB veröffentlichtes Video, in dem ein unkenntlich gemachter Mann sagt, er habe den Tätern aus der dagestanischen Hauptstadt Machatschkala die Waffen für die Schüsse in der Crocus City Hall übergeben. Die Echtheit des Videos konnte nicht überprüft werden. Nach dem Anschlag auf das Zentrum am 22. März wird die Zahl der Toten mit mindestens 144 angegeben, die der Verletzten mit mehr als 550. Es gebe auch immer noch Vermisste, hieß es.
Terroranschlag auf Crocus City Hall: Vier mutmaßliche Schützen präsentiert
Die vier mutmaßlichen Schützen sowie weitere Tatbeteiligte waren nach dem Terrorangriff auf die Crocus City Hall festgenommen worden. Medien berichteten, dass die Männer vor ihren Geständnissen gefoltert worden seien. Auch in der zentralasiatischen Republik Tadschikistan waren zahlreiche mutmaßliche Hintermänner festgenommen worden.
Die vier nun in Dagestan festgenommenen Verdächtigen sollen laut FSB in der bei Touristen beliebten Stadt Kaspijsk am Kaspischen Meer einen Anschlag geplant haben. Dazu hätten sie einen Sprengsatz vorbereitet und sich auch Waffen besorgt. Sie hätten sich danach ins Ausland absetzen wollen. Details nannte der FSB in seiner Mitteilung nicht.
Anschuldigungen aus Russland: Kiew weist Beteiligung an Terroranschlag zurück
Der russische Präsident Wladimir Putin hatte zwar erklärt, dass radikale Islamisten den Anschlag auf die Crocus City Hall ausgeführt hätten. Er sieht aber eine ukrainische Spur. Russische Ermittler hatten zuletzt mitgeteilt, dass Finanztransaktionsdaten bei den festgenommenen Tatverdächtigen sichergestellt worden seien. Demnach sollen ukrainische Nationalisten für den Anschlag bezahlt haben. Kiew weist eine Beteiligung an dem Terroranschlag zurück.
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Am Samstag (30. März) hatten Diplomaten aus mehr als 130 Ländern an der Crocus City Hall der Opfer gedacht und Blumen an dem Konzertgebäude niedergelegt. Das russische Außenministerium sprach von mehr als 250 Teilnehmern an der Gedenkveranstaltung. Das Regime von Kreml-Machthaber Putin, das im Ukraine-Krieg Bürger aus allen möglichen Teilrepubliken in den Tod schickt, hat seit Jahren im kaukasischen Dagestan mit militanten Gruppierungen zu kämpfen.
Dagestan im Kaukasus: Immer wieder Anschläge gegen das russische Regime
In Dagestan (rund 2,9 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner) gibt es seit mehr als 20 Jahren zudem immer wieder Terroranschläge gegen von Moskau eingesetzte Regierungsmitglieder. Der Deutschen Presse-Agentur (dpa) zufolge sah sich der Kreml 2012 veranlasst, 30.000 russische Soldaten zu entsenden, um die Kontrolle über die Region samt der Großstadt Machatschkala (rund 600.000 Einwohnerinnen und Einwohner) wiederzuerlangen. (pm/dpa)