Rückkehr ins politische Geschehen nach sieben Jahren - Frankreichs Ex-Präsident Hollande kandidiert bei Neuwahlen als Abgeordneter
Frankreichs Ex-Präsident François Hollande (69) kandidiert bei der anstehenden Parlamentswahl als Abgeordneter. „Noch nie war die extreme Rechte so nah an der Macht. In unserem Land herrscht politische Verwirrung“, teilte der Sozialist am Samstag mit.
Kandidatur im Rahmen des neuen Linksbündnisses
Angesichts dieser ernsten Lage habe er beschlossen, im Rahmen des neuen Linksbündnis Le nouveau Front populaire im Departement Corrèze in Südwestfrankreich zu kandidieren. Hollande war von 2012 bis 2017 französischer Staatschef.
Die Sozialisten, Frankreichs Linkspartei sowie Grüne und Kommunisten hatten am Freitag ein gemeinsames Antreten als Bündnis bei der Parlamentswahl angekündigt, ohne zunächst einen Spitzenkandidaten für den Fall des Siegs zu benennen. Auch nach dem Ende seiner Zeit als Präsident ist Hollande in Frankreichs politischem Leben präsent geblieben. Gelegentlich berät sich auch sein Nachfolger Emmanuel Macron mit ihm.
Hollande appelliert an französische Wähler
Auf die Frage nach seinen persönlichen Ambitionen und einer möglichen Rolle als Premierminister reagierte Hollande laut ZDF zurückhaltend. Er betonte dem Bericht zufolge, dass es ihm nicht um seine eigene Karriere gehe, da er bereits das höchste Amt im Staat, das des Präsidenten, innehatte.
Stattdessen appellierte er an die Bürgerinnen und Bürger Frankreichs, sich in der anstehenden zweiten Wahlrunde gegen die rechtspopulistischen Kräfte zu stellen
Präsident Emmanuel Macron hatte als Reaktion auf die Niederlage seiner liberalen Kräfte bei der Europawahl und den haushohen Sieg der Rechtsnationalen am vergangenen Sonntag überraschend die Nationalversammlung aufgelöst und Neuwahlen für den 30. Juni und den 7. Juli angekündigt.