Schulamt: Start ohne Lehrermangel

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1435 ABC-Schützen werden ab kommender Wochen ihre Schullaufbahn an den Grundschulen des Landkreises Ebersberg beginnen. Insgesamt werden 6030 Mädchen und Buben in den ersten vier Klassen unterrichtet. © dpa / Robert Michael

Das Problem des Lehrermangels trifft den Landkreis Ebersberg derzeit nicht, zumindest nicht für die Grund- und Mittelschulen. Das betont Sigrid Binder, Leiterin des Schulamts auf Anfrage der Ebersberger Zeitung.

Landkreis - Im Bereich der Grundschulen gebe es sogar einen leichten Überhang. Diese Pädagogen können in den Mittelschulen eingesetzt werden, die Bedarf hätten. „Das funktioniert“, sagt Binder. Wenn das nicht so wäre, müssten Stunden reduziert werden. „Das ist aber nicht der Fall.“

„Momentan ist die Situation entspannt“, bestätigt Alexander Bär, Rektor der Grund- und Mittelschule Ebersberg. „Es passt so weit.“ Franz Kraxenberger, Rektor der Grund- und Mittelschule in Kirchseeon, sieht aktuell und für die Zukunft aber weiterhin Probleme an den Mittelschulen. „Wir sind auf Kante gestrickt.“ Ein Gradmesser seien Studierende, die Praktika vor Ort machten. Das sei früher üblich gewesen. „Heute haben wir maximal ein Praktikum pro Jahr.“

Quereinsteiger und Studenten

Unterstützung erhalten die Schulen von einer Reihe an Quereinsteigern. Der Einsatz erfolgt je nach Ausbildungsrichtung. Bei jeweils abgeschlossenem Master-Hochschulstudium in den studierten Fächern, die im Fächerkanon der Mittelschule enthalten sind. Beispielsweise ein Diplom-Mathematiker, der Mathematik unterrichtet. Dazu kommen noch Lehramtsstudenten, die neben ihrem Studium bis zu 15 Stunden an der Schule sind. Nach ihren ersten Staatsexamen können sie höher eingruppiert werden und erhalten dann mehr Geld. Der Einsatz dieser beiden Gruppen entspricht im Landkreis 19 Vollzeit-Lehrerstellen. Es gibt jedoch viele Teilzeitstellen.

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Ruheständler wollen nicht wieder zurück

Der Vorschlag, Lehrer aus dem Ruhestand in die Schule zurückzuholen, funktioniere im Landkreis Ebersberg nicht. Das Interesse sei gering, sagt Schulamtsleiterin Binder. Derzeit sei nur eine einzige Pensionisten im aktiven Schuldienst. In diesem Schuljahr wird es nach Informationen des Schulamtes und nach aktuellem Stand nur drei Ruhestandsversetzungen sowie einen Wechsel in die Freistellungsphase geben. Das sei sehr wenig, sagt Binder. „Zufall.“ Für die Klassenbildung spiele das keine Rolle. Der Bedarf sei bereits im Frühjahr berechnet worden.

Hybridunterricht, also Präsenz und Online wie in Zeiten von Corona, komme an den Schulen im Landkreis kaum zum Einsatz, sagt Binder, außer Schüler erhielten durch eine längere Erkrankung Hausunterricht und könnten auf diese Weise beschult werden. Der Einsatz von digitalen Endgeräten sei jedoch aktuell an den Grundschulen und Mittelschulen installiert und könne bei Ausfällen innerhalb von maximal zwei Tagen starten. „Die Nutzung der Computer wird in den Klassen auch immer wieder mal geübt“, sagt Binder.

Ebersberg steht gut da

Der Landkreis Ebersberg stehe bei der Personalsituation im Vergleich mit anderen Schulämtern mit an der Spitze, freut sich die Schulamtschefin. Dafür gebe es Gründe. Bei den Bewerbungen der künftigen Kolleginnen und Kollegen müsse man schnell sein. Die Absolventen würden sich oft an mehreren Schulen bewerben. Zudem spreche offenbar die Mund-zu-Mund-Propaganda für den Landkreis Ebersberg. „Wir bemühen uns, auf die Bedürfnisse der Lehrer einzugehen“, erklärt Binder, beispielsweise die Nähe des Wohnortes zur Schule. Ihr Fazit: „Der lehrplangemäße Unterricht an den Grund- und Mittelschulen im Schulamtsbezirk Ebersberg ist voll gewährleistet.“ Übrigens gibt es 21 Grund- und acht Mittelschulen im Landkreis. Dazu kommen zwei Privatschulen.

Aktuelle Zahlen

1435 ABC-Schützen werden ab kommender Woche ihre Schullaufbahn an den Grundschulen des Landkreises beginnen. Insgesamt werden 6030 Mädchen und Buben in den ersten vier Klassen unterrichtet. 1878 Kinder besuchen die Mittelschulen. Binder verzeichnet einen leichten Rückgang der Schülerzahlen von 26 Schülerinnen und Schülern gegenüber dem Vorjahr. „Die Anzahl bleibt relativ konstant bei abgerundet insgesamt 7900 Schülerinnen und Schülern.“

Im kommenden Schuljahr sind in den Grundschulen des Landkreises 272 Klassen vorgesehen mit durchschnittlich 22 Schülerinnen und Schülern. In den Mittelschulen sind es 94 Klassen mit im Durchschnitt 20 Schülern. Bei Bedarf, beispielsweise aufgrund steigender Schülerzahlen, können laut Binder auch weitere Klassen gebildet werden. Die sogenannte Mobile Reserve sei im erforderlichen Umfang im Landkreis gebildet worden.

Wechsel bei Schulleitern

Wechsel gibt es in einigen Schulleitungen: Dunja Schoerrig wird neue Rektorin der Grundschule Baldham. An der Grundschule Markt Schwaben heißt die neue Rektorin Andrea Brenninger. Christine Schmid-Klinker wird Konrektorin an der Grundschule Karl-Sittler-Straße in Poing. Zweite Konrektorin der Karlheinz-Böhm Grund- und Mittelschule in Vaterstetten wird Christine Gaedtke.

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