Viele Projekte in der Schwebe: Feldkirchen muss „vorsichtig“ haushalten
Die Gemeinde Feldkirchen schaut „vorsichtig in die Zukunft“. Die Finanzen sorgen dafür, dass viele Projekte in der Schwebe der sind.
Feldkirchen – In den Jahren 2023 und 2024 geht es der Gemeinde finanziell recht gut, für 2025 rechnet Bürgermeister Andreas Janson (UWV) aber mit einer Rezession. Daher schaut er „vorsichtig in die Zukunft“. Viele der geplanten Projekte , wie Südumfahrung, Seniorenwohnungen, Bebauung am Isar-Grund, Radverkehrskonzept oder Abenteuer-Spielplatz am Dornacher Feld können kommen – oder auch nicht.
Die Gewerbesteuer-Einnahmen haben sich 2023 besser als erwartet entwickelt, daher gibt es aktuell schon Zuversicht. Die Rücklagen werden Ende des Jahres bei 12 Millionen Euro liegen, der Schuldenstand allerdings wegen des Groß-Projekts an der Raiffeisenstraße bei 14,7 Millionen. Im Gegensatz zu vielen anderen Nachbargemeinden, die bezüglich des Glasfaser-Ausbaus durch die Telekom komplett in der Luft hängen, hat das Unternehmen für Feldkirchen die Verträge fix unterschrieben: Ab Januar kann man den Anschluss „kostenlos bis ins Wohnzimmer“ buchen, im zweiten Quartal soll Baubeginn sein und bis zum Jahresende sollen bis zu 5400 Haushalte superschnelle Glasfaser-Verbindungen haben.
Schön wäre es, wenn es ebenso positive Rückmeldungen auch zur Südumfahrung gäbe. Diese soll den Ortskern täglich um über 10.000 Fahrzeuge entlasten, die Münchner und die Hohenlinder Straße könnten zu Ortsstraßen zurückgebaut und Tempobeschränkungen eingeführt werden. Trotz aller Sparmaßnahmen im Landkreis-Haushalt ist das Projekt offensichtlich nicht gestorben, doch da der Kreis eine mögliche Autobahn-Parallele beerdigt hat, muss die Gemeinde die rund 1,6 Kilometer lange Umfahrung wohl selbst bezahlen.

Ebenso unbefriedigend ist die Situation auf dem Kiesgrund-Areal, das mittlerweile so gefüllt ist, dass man darauf sofort bauen kann. Das Unternehmen „Isar Aerospace“ bat zwar Ende 2022 die Gemeinde enorm dringlich, ob man das Grundstück bebauen könnte mit Gewerbe, Wohnen, Freizeit und Erholung. Doch seither gab es keinerlei Zu- oder Absagen. Mittlerweile überlegt Bürgermeister Janson, ob Feldkirchen nicht selbst auf einem Teil des Geländes bauen könnte.
Auch bei den beiden Senioren-Wohnanlagen an der Münchner und an der Dornacher Straße geht wenig voran. Das zweitgenannte Projekt mit seniorengerechten Wohnungen ist im Gemeinderat, vor allem wegen seines Standorts am äußersten Ortsrand sowie direkt an der Bahnlinie, höchst umstritten. Es wurde mit hauchdünner Mehrheit nicht komplett gekippt, sondern wird weiterverfolgt. Das Pflegeheim an der Münchner Straße machte eine Bürgerinitiative der Anwohner derart madig und hat es schlecht geredet, dass hier wohl sämtliche Initiativen der Investoren beendet sind. Offiziell wird das noch mit der Erstellung des neuen Ortsleitplans begründet. Dazu findet Ende Januar die dritte öffentliche Veranstaltung statt.

Das Rad-Verleihsystem, das ab 2025 vom MVV betrieben wird, findet in Feldkirchen weiterhin statt, allerdings mit einigen anderen Standorten und weniger Rädern als bisher. Das lange und ausführlich unter Mitarbeit der Bevölkerung erarbeitete Radverkehrskonzept ist zwar fertig, kann aber wie andere Straßenbauprojekte wegen Personalmangels im Bauamt nicht umgesetzt werden. Positiv ist die Arbeit der beiden neuen Generationen-Managerinnen zu bewerten: Im Februar findet ein „Jugendtalk“ statt und die Angebote an die Senioren werden zahlreich besucht.
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