In diesen Regionen können Sie als Normalverdiener noch eine Immobilie kaufen

  • Im Video oben: Hier könnten Sie sich von Ihrer Miete eine Immobilie kaufen

Wer eine Immobilie kaufen möchte, um damit Geld zu verdienen, der schielt in erster Linie auf den künftigen Wertgewinn. Im Schnitt ist dieser nach Daten des Postbank Wohnatlas 2025 im Landkreis Nordfriesland – also hauptsächlich auf der Ferieninsel Sylt – am höchsten. Wer sich hier heute eine 100 Quadratmeter große Wohnung leistet und diese 2035 wieder verkauft, der wird durchschnittlich 218.000 Euro Gewinn einstreichen. Das ist zwar eine Rendite von 23 Prozent, allerdings müssen Sie dafür heute schon tief in die Tasche greifen. 100 Quadratmeter in Nordfriesland kosten sie inklusive Nebenkosten heute rund 950.000 Euro. Wenn Sie also nicht gerade Millionär sind, müssen Sie kleinere Brötchen backen.

Immobilieninvestments sind aber auch für Normalverdiener möglich. Der bundesweite Durchschnitt für eine 100 Quadratmeter große Wohnung liegt bei rund 324.000 Euro inklusive Nebenkosten wie Grunderwerbsteuer, Grundbucheintrag und Notar. Die typische deutsche Wohnung wird dabei bis 2035 rund 15 Prozent mehr wert sein als dieser Kaufpreis, was knapp 50.000 Euro Gewinn entspräche. In einigen Regionen geht aber noch mehr. 

Wir haben die Daten des Postbank Wohnatlas 2025 für alle 400 Regionen analysiert und die zehn herausgesucht, in denen eine 100-Quadratmeter-Wohnung heute günstiger als im Bundesdurchschnitt ist und bis 2035 die höchsten Wertzuwächse verspricht. Da in der Prognose die Wertzuwächse nur inflationsbereinigt angegeben werden, rechnen wir für die nominalen Steigerungen eine durchschnittliche Inflationsrate von 2,0 Prozent obendrauf. Das sind die 10 besten Regionen für normalbetuchte Hauskäufer:

10. Frankenthal (Pfalz), Rheinland-Pfalz – 63.356 Euro

Die Mittelstadt Frankenthal liegt am östlichen Rand der Pfalz und grenzt an den Rhein bei Ludwigshafen an. Das BASF-Stammwerk ist nicht weit entfernt, ebenso die Großstadt Mannheim. Rund 48.000 Menschen leben in Frankenthal und arbeiten hauptsächlich in einer von zahlreichen Industriebetrieben, die hier ansässig sind. Aktuell kosten 100 Quadratmeter in Frankenthal mit Nebenkosten rund 303.000 Euro. Ihr Wert läge 2035 aber 63.356 Euro höher, was einer Rendite von 20,9 Prozent entspricht.

9. Flensburg, Schleswig-Holstein – 65.459 Euro

Die Mittelstadt an der dänischen Grenze ist die nördlichste Stadt Deutschlands und Autofahrern vor allem als Sitz des Kraftfahrt-Bundesamtes bekannt. Auch der Erotikversand Beate Uhse operiert von hier, Sportfans kennen den Handball-Riesen SG Flensburg-Handewitt. Die Stadt lebt hauptsächlich vom Hafen und Schiffbau sowie vom Tourismus. Eine Wohnung kostet hier aktuell mit Nebenkosten rund 313.000 Euro und sollte bis 2035 um 65.459 Euro im Wert steigen, was einer Rendite von 20,9 Prozent entspricht.

8. Landkreis Ansbach, Bayern – 65.481 Euro

Im Nordwesten Bayerns umschließt der Landkreis Ansbach die gleichnamige, aber kreisfreie Stadt. Ein Hersteller von Playmobil-Figuren hat hier seinen Sitz, größte Gemeinden sind die Kreisstadt Dinkelsbühl und Feuchtwangen mit je etwas mehr als 12.000 Einwohnern. Eine 100-Quadratmeter-Wohnung zum heutigen Kaufpreis von rund 313.000 Euro wäre aber in zehn Jahren 379.000 Euro wert, ein Zuwachs von 65.481 Euro oder ebenfalls 20,9 Prozent. Im vergangenen Jahr lag Ansbach noch auf Platz 5 der größten Schnäppchenregionen.

7. Landkreis Neustadt an der Aisch – Bad Windsheim, Bayern – 65.717 Euro

Der Preis für den längsten Namen geht schon einmal eindeutig an diesen Landkreis. Er grenzt im Norden an den vorherigen Landkreis Ansbach an. Hier leben rund 100.000 Menschen auf einer Fläche so groß wie anderthalb Berlins. Entsprechend geruhsam geht das Leben zu. Zuckerrüben und Karpfen sind die wichtigsten Exportprodukte dieser Region. Für 100 Quadratmeter zahlen Sie hier inklusive Nebenkosten aktuell rund 321.000 Euro und könnten diese Immobilie 2035 für 65.717 Euro mehr wieder verkaufen – eine Rendite von 20,5 Prozent.

6. Weimar, Thüringen – 65.969 Euro

Weimar ist eine der historisch wohl bedeutendsten Städte Deutschlands. Die Schriftsteller Johann Wolfgang Goethe und Friedrich Schiller lebten hier, zeitweise auch der Komponist Johann Sebastian Bach und die Maler Lucas Cranach der Ältere und der Jüngere sowie der Philosoph Friedrich Nietzsche. Noch heute gibt es zahlreiche Universitäten und Kunstschulen in der Stadt. Die beherbergt mittlerweile rund 66.000 Einwohner und lebt stark vom Tourismus. Wer hier wohnen möchte, zahlt für 100 Quadratmeter mit Nebenkosten rund 315.000 Euro und ließe sich 2035 mit 65.969 Euro Gewinn verkaufen – eine Rendite von 20,9 Prozent.

5. Landkreis Schwandorf, Bayern – 66.228 Euro

Der Landkreis Schwandorf liegt an der tschechischen Grenze in Bayern und fasst rund 150.000 Einwohner. Rund 30.000 davon leben in der gleichnamigen Kreisstadt. Gleichwohl klein, ist der Landkreis ein Wirtschaftszentrum. Rund 130 Industriebetriebe haben hier ihren Sitz, die Steuereinnahmen sind auf dem Niveau der Landkreise im Münchner Umland. Wohnungen gibt es noch vergleichsweise günstig. 100 Quadratmeter kosten rund 324.000 Euro und wären in zehn Jahren 66.228 Euro mehr wert – eine Rendite von 20,4 Prozent.

4. Landkreis Schwäbisch-Hall, Baden-Württemberg – 66.253 Euro

Schwäbisch-Hall, bekannt durch die Werbung für die gleichnamige Bausparkasse, liegt im Nordosten Baden-Württembergs. Neben der 42.000 Einwohner starken Kreisstadt gibt es hier vor allem viel Natur in Form von 18 Naturschutzgebieten. Für 100 Quadratmeter Eigentumswohnung zahlen Sie hier inklusive Nebenkosten aktuell rund 321.000 Euro. Bis 2035 wird der Wert Ihres Hauses aber um 20,6 Prozent steigen, so dass Sie es dann für 66.2533 Euro mehr verkaufen könnten. Im vergangenen Jahr lag Schwäbisch-Hall noch auf Platz 10 der größten Schnäppchen.

3. Ludwigshafen am Rhein, Rheinland-Pfalz – 68.362 Euro

Ludwigshafen ist den meisten Menschen wohl als Hauptsitz des Chemieriesen BASF bekannt, der hier sein riesiges Hauptwerk unterhält. Mit 174.000 Einwohnern ist die Stadt die größte der Pfalz, die zweitgrößte in Rheinland-Pfalz und die zweitgrößte der Metropolregion Rhein-Neckar. Altkanzler Helmut Kohl wurden zudem hier geboren. Eine 100-Quadratmeter-Wohnung bekommen Sie hier inklusive Nebenkosten aktuell für rund 314.000 Euro. Dieser Wert soll sich bis 2035 um 21,8 Prozent auf 382.000 Euro steigern, was einem Gewinn von 68.362 Euro entspräche. Ludwigshafen war auch im Vorjahr schon auf Platz 3.

2. Osnabrück, Niedersachsen – 68.694 Euro

Osnabrück ist die zweite Großstadt in der Liste – wobei 28.000 Studenten hier rund ein Viertel der Bevölkerung stellen. Die Stadt im südlichen Niedersachsen profitiert davon, dass sich hier einige Verkehrsachsen treffen, sowohl auf der Straße als auch auf der Schiene. Entsprechend hat sich Osnabrück zu einem Handelszentrum entwickelt, auch einige Industriebetriebe haben hier ihren Sitz. Für 100 Quadratmeter zahlen Sie inklusive Nebenkosten rund 322.000 Euro. Bis 2035 überragt der Verkaufswert dies um 68.694 Euro oder 21,4 Prozent.

1. Erfurt, Thüringen – 71.208 Euro

Mit deutlichem Vorsprung springt Erfurt vom Vorjahresplatz neun auf die Eins. Die Hauptstadt Thüringens verlangt derzeit im Schnitt nur 2863 Euro pro Quadratmeter, soll sich aber pro Jahr um 2,76 Prozent steigern. Das wäre für eine 100-Quadratmeter-Wohnung bis 2035 ein Wertzuwachs von 71.208 Euro oder 22,1 Prozent. Neben seinen historischen Städten bietet Erfurt etwa Jobs im Maschinenbau und anderen Industriezweigen. Auch eine der größten deutschen Kondomfabriken steht hier.