Akkubrände, Wiederbelebungen und Unfälle: Feuerwehr ist tausende Stunden im Einsatz
275 Mal wurde die Feuerwehr Geretsried im vergangenen Jahr zu Einsätzen gerufen - ein Höchstwert in der Geschichte der Wehr: Vor 75 Jahren wurde sie gegründet.
Geretsried – Seit 75 Jahren löscht sie Brände, hilft Unfallopfern und leistet eine Vielzahl ehrenamtlicher Dienste. Bevor die am 16. November 1949 gegründete Freiwillige Feuerwehr heuer ihr Jubiläum feiern darf, gab es für die derzeit 101 aktiven Mitglieder 2023 jedoch noch viel zu tun. Das umfassende Aufgabenspektrum des Vorjahrs ließ Kommandant Erik Machowski während der Jahresversammlung am Freitagabend Revue passieren.
Die Zahl der Einsätze stieg von 223 im Jahr 2022 auf mittlerweile 275 an – darunter 176 technische Hilfeleistungen und 36 Brände. Insgesamt kamen somit rund 5450 Stunden zusammen. Weitere 2100 Stunden beanspruchten Übungen und Schulungen. Imposant erscheinen auch die im Stadtgebiet zurückgelegten 21 000 Kilometer.
Akkubrände, Wiederbelebungen und Unfälle: Feuerwehr ist tausende Stunden in Einsatz
Besonders in Erinnerung blieb Machowski die erneute Entschärfung einer Fliegerbombe an der Sperlingstraße im Mai, die die Feuerwehr und andere Blaulichtorganisationen nahezu zehn Stunden auf Trab gehalten hatte. Ebenso anspruchsvoll war der Brand eines Akkus für Elektroautos in einer Industriehalle im Geltinger Gewerbegebiet. „Das waren 800 Zellen, die gnadenlos durchbrennen mussten“, berichtete der Kommandant.
Aufgrund der enormen Hitze ließen sich einige Türen des Gebäudes nicht mehr öffnen und erschwerten so den Einsatz. Trotz heftigen Schneetreibens schnell vor Ort waren die Floriansjünger am 2. Dezember: Dank einer First-Responder-Alarmierung gelang die Wiederbelebung einer älteren Person, die einen Herzinfarkt am Frühstückstisch erlitten hatte. Als „erfreulich“ bezeichnete der Kommandant das Engagement der 19-köpfigen Jugendgruppe und die erfolgreiche Brandschutzerziehung von insgesamt zwölf Grundschulklassen mit 259 Kindern.
Tausende Stunden im Einsatz: Feuerwehr Geretsried an allen Fronten gefordert
Neben den Vorbereitungen auf die Jubiläumsfeierlichkeiten stehen für die Feuerwehr in diesem Jahr weitere Hausarbeiten an. Dazu gehören die Inbetriebnahme digitaler Alarmierungen, die Modernisierung interner Verwaltungsstrukturen sowie die intensive Jugend- und Mitgliederwerbung.
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Nach Einschätzung von Vize-Bürgermeisterin Sonja Frank funktioniert dies schon jetzt hervorragend. „Jugendliche für ein Ehrenamt zu gewinnen, wird immer schwieriger: Bei Euch klappt das ganz gut“, lobte sie. Kreisbrandinspektor Robert Schmid sieht das genauso. „Die Ausbildung in Geretsried ist auf einem guten Fundament gemauert“, stellte er fest. Für die „beeindruckende Zusammenarbeit“ mit der Polizei bedankte sich Inspektionsleiter Emanuel Luferseder. „Ohne Eure Unterstützung könnten wir manche Einsätze nicht durchführen“, betonte er.
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Jubiläum in diesem Jahr: Feuerwehr Geretsried feiert 75. Geburtstag
Dass trotz der herausfordernden und zeitintensiven Einsätze das Vereinsleben nicht vernachlässigt wurde, ging aus dem Bericht des Vorsitzenden Florian Effenberger hervor. Zwei sehr gut besuchte Faschingsbälle, ein Grillfest, die Teilnahme am Alpenland-Firmenlauf und die Weihnachtsfeier festigten den ohnehin schon sehr stabilen Zusammenhalt der Truppe. In einer Gedenkminute erinnerten sich die Kameraden an das 2023 verstorbene Gründungsmitglied Roland Blohberger sowie an den langjährigen Kommandanten und Vorsitzenden der Geltinger Feuerwehr Josef Hack.
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