Diagnose zu spät: Mädchen (5) fast blind, weil Ärzte der Mutter nicht glauben
Die Geburt eines Kindes ist für Eltern mit großem Glück, aber auch mit stetiger Sorge verbunden. Aufatmen können viele, wenn es heißt, dass das Baby gesund und munter ist. Doch das ist nicht für alle so – das musste Maggie Spicer aus San Diego, USA, erleben.
Weißer Punkt auf der Pupille wurde nicht ernst genommen
Bei der Geburt ihrer Tochter Emerie (heute 5), entdeckte sie einen weißen Punkt auf ihrer Pupille. Der Arzt sagte, "es sei ein Muttermal", berichtet Spicer auf "TikTok". Zwei weitere Ärzte bestätigten dies. Bis Emerie drei Jahre alt war, habe sie alle Untersuchungen gemeistert – dann veränderte sich ein Auge – sie begann zu schielen.
Beim Augenarzt bekam das Mädchen dann eine umfassende Untersuchung. Die Diagnose: angeborener Grauer Star. "Ich wusste nichts über den angeborenen Grauen Star. Ich dachte, dass nur ältere Menschen daran erkranken", sagt Spicer gegenüber "People".
Zweimal Grauer Star – Auge ohne weißer Punkt schlimmer dran
Emerie hat auf beiden Augen einen Grauen Star. Das Auge, auf dem sie schielte, hatte einen vollflächigen hinteren Grauen Star. Dieser sorgte dafür, dass Signale zum Gehirn geblockt wurden, was zur Folge hatte, dass sich das Auge nicht mehr weiterentwickelte.
Grauer Star zu spät behandelt: Mädchen auf einem Auge blind
Der Graue Star wurde entfernt und die Augen wurden mit Augenklappen, Kontaktlinsen und Augentropfen behandelt. Es klappte nicht.
"Hätten sie anfangs ihre Augen überprüft, wäre die Operation sofort durchgeführt worden und ihre Augen hätten normal funktioniert. Aber da das nicht passiert ist, ist meine Tochter jetzt auf einem Auge blind", schreibt Spicer bei "TikTok".
Grauer Star bei Kindern: Das sind typische Anzeichen
Folgende Anzeichen können auf einen möglichen Grauen Star bei Kindern hindeuten, berichtet "Kataraktlaser":
- Weißlich getrübte Pupille: Bei Lichteinfall kann sich die Pupille milchig oder grau zeigen.
- Schielen
- Augenzittern: Kein klarer Fixpunkt wird erkannt.
- Lichtscheu
- verzögerte Sehentwicklung
Grauer Star bei Kindern: Sofort handeln, um Erblindung zu verhindern
Grauer Star (auch Katarakt) ist "eine Trübung der Linse, die das Sehen stark beeinträchtigen kann", informiert die "Augenklinik Dr. Hoffmann". Kommen Babys mit einer Linsentrübung auf die Welt, kann dies an folgenden Gründen liegen:
- Störung des Stoffwechsels
- vorgeburtliche Erkrankung
- Virusinfektion der Mutter (z.B. Windpocken)
- geerbte Gen- oder Enzymdefekt
Oft sind beide Augen vom Grauen Star betroffen, allerdings in unterschiedlicher Stärke, berichtet die Augenklinik weiter. Essenziell ist es, dass die Erkrankung gleich nach der Geburt diagnostiziert wird, damit zeitnah eine Behandlung erfolgen kann.
"Wird zu spät operiert, kann die lebenslange Sehbehinderung nicht mehr verhindert werden. Grund dafür ist, dass das Zusammenspiel zwischen Augen und Sehzentrum im Gehirn sich dann nicht mehr vollumfänglich entwickeln kann. Sehen muss also gelernt werden – und dafür sind die ersten Lebenswochen die entscheidenden", so die "Augenklinik Dr. Hoffmann".
Nach dem Absaugen der getrübten Linsen würden zunächst Kontaktlinsen und ab einem Jahr Kunstlinsen eingesetzt werden.