In diesem Jahr erneuern die Staaten ihre national festgelegten Beiträge (NDCs) im Rahmen des Pariser Abkommens. Die UN-Klimakonferenz COP30 in Belém, Brasilien, wird zum Prüfstein: Können die Länder die Lücke zwischen ihren aktuellen Zusagen und dem notwendigen Handeln schließen?
5 Maßnahmen für eine erfolgreiche COP30
Das Pariser Abkommen hat bereits Erfolge gebracht. Vor zehn Jahren drohte eine Erwärmung um 4 Grad Celsius bis Jahrhundertende. Heutige NDCs und Politiken reduzieren das Risiko auf 2,3 bis 2,8 Grad – ein Fortschritt gegenüber dem zuvor prognostizierten Pfad, doch weit entfernt vom 1,5-Grad-Ziel.
Die COP30 muss diese Kluft angehen und eine Wirtschaft schaffen, die Menschen und Planet schützt. Das World Resources Institute (WRI) schlägt fünf konkrete Maßnahmen vor, die die Konferenz zu einem Wendepunkt machen könnten.
In diesem Jahr kommen die Staaten bei der UN-Klimakonferenz in Belém zusammen, um über den weltweiten Kampf gegen die Klimakrise zu diskutieren.
FOCUS online Earth berichtet für Sie über die COP30: Alle wichtigen Entwicklungen, Hintergründe und aktuellen Updates können Sie hier im Ticker nachverfolgen.
1. Das 1,5-Grad-Ziel mit einem globalen Fahrplan bekräftigen
Die Konferenz sollte das 1,5-Grad-Ziel als unverrückbaren Leitstern bestätigen. Darüber hinaus brauche es Taten: Einen „globalen Fahrplan für eine beschleunigte Umsetzung“, der auf der globalen Bestandsaufnahme und dem NDC-Synthesebericht basiert. Er müsste konkrete Schritte in Sektoren wie Energie, Wälder, Verkehr und Methan definieren sowie Anpassungen, Resilienz und einen gerechten Übergang – mit Fokus auf wirtschaftliche, soziale und weitere Vorteile.
2. Sektorale Maßnahmen kurzfristig beschleunigen
Der Fahrplan muss laut WRI in nationale Politiken münden. Länder sollten freiwillig kurzfristige sektorale Strategien und Fortschrittsberichte entwickeln, die ihre NDCs aufgreifen und erweitern, und diese an die UNFCCC übermitteln – zur Unterstützung der zweiten globalen Bestandsaufnahme und um die globalen Ziele für 2030 zu erreichen.
Prioritäten dabei:
- Verdreifachung erneuerbarer Energien
- Verdopplung der Energieeffizienz
- Ausstieg aus fossilen Brennstoffen
- Senkung von Verkehrsemissionen
- Stopp und Umkehr der Entwaldung
- Ergänzt um Resilienz-Themen wie Wasser, Gesundheit, Ökosysteme, Biodiversität und Infrastruktur.
Für gelungenen Klimaschutz ist es laut WRI notwendig, dass jede Nation die Ziele an ihre Bedürfnisse anpasst, Investitionen, Reformen und Unterstützungsbedarf definiert – und die Vorteile für Wirtschaft und Alltag hervorhebt.
3. Langfristige Strategien für einen nachhaltigen Übergang zur Klimaneutralität
Als dritte Maßnahme schlägt das WRI langfristige Strategien vor, die NDCs (bis 2035) mit Netto-Null-Zielen bis Mitte des Jahrhunderts verbinden. Sie sollen Transformationen in Schlüsselsektoren, wie Energie, Ernährung, Landwirtschaft und Verkehr skizzieren, die Wachstum fördern.
Bisher reichten fast 80 Länder solche Pläne ein, doch weniger als zehn aktualisierten sie, und mehr als 100 fehlen noch. COP30 sollte alle Staaten auffordern, bis COP31 einzureichen oder zu aktualisieren – integriert in Wirtschafts-, Entwicklungs- und Finanzpläne.
4. Stärkung zwischenstaatlicher Initiativen
Initiativen außerhalb der UNFCCC müssen an Fahrt gewinnen. Die COP30 könnte sie stärker einbinden, zwischenstaatliche Koalitionen in die Aktionsagenda holen und an Themen wie Energie und Wälder ausrichten.
Wichtig: Mehr Transparenz durch regelmäßige Berichte ans UNFCCC Global Climate Action Portal. Zukünftige COPs bieten Plattformen zum Austausch von Erfolgen, Erfahrungen und Best Practices.
5. Ein glaubwürdiges Finanzpaket
Ambitionierte Ziele brauchen Geld. Um die COP30 erfolgreich zu machen, müsse der „Baku-Belém-Fahrplan“ vorangetrieben werden, der Klimafinanzierung für Entwicklungsländer bis 2035 aus allen Quellen ausbaut – inklusive Maßnahmen zu Kapitalkosten.
Nationale Plattformen sollten Finanzströme abstimmen, investitionsfreundliche Rahmen in Schlüsselsektoren schaffen, Projekte entwickeln und Stakeholder einbinden, um Risiken durch zinsgünstige Finanzierungen zu minimieren. So könnten öffentliche und private Mittel in Klimaschutz und stärken Entwicklung fließen.
Tatsächlich wird sich die Konferenz auch auf einen neuen Klimafinanzrahmen konzentrieren. Dieser Rahmen, das New Collective Quantified Goal, erfordert von Industrieländern, bis 2035 jährlich mindestens 300 Milliarden US-Dollar zu mobilisieren, um ein Gesamtziel von 1,3 Billionen US-Dollar zu erreichen. Nun muss das NCQG umgesetzt werden.