Was ist die COP30? Alle Infos zur Weltklimakonferenz in Belém

Vom 10. bis 21. November 2025 richtet das diesjährige Gastgeberland Brasilien die 30. Weltklimakonferenz der UN-Klimarahmenkonvention (COP30) in Belém aus. Die Wahl von Belém als Austragungsort ist symbolträchtig. Die brasilianische Hafenstadt liegt am Tor zum Amazonas, der oft als „Lunge der Erde“ bezeichnet wird. 

Weltklimakonferenz in Belém

Unter Präsident Lula da Silva will Brasilien seine Rolle als Vorreiter im Umweltschutz unterstreichen, etwa durch den Schutz von Wäldern und die Förderung der Bioökonomie. Dennoch mahnen Umweltorganisationen: Die Abholzung hat in den ersten Jahren Lulas (bis 2024) stark abgenommen (um bis zu 50 Prozent), aber anschließend stieg sie wieder deutlich an, teilweise durch Brände.

Logistische Probleme könnten die Klimakonferenz zusätzlich erschweren: Laut „Le Monde“ würden 18.000 Betten für die Teilnehmer fehlen. Brasilien dementierte das, es seien 53.000 Betten verfügbar. Unstrittig sind die derzeit exorbitanten Preisen für Unterkünfte in Belém: Der Durchschnittspreis liegt bei etwa 700 Dollar pro Nacht.

Insgesamt werden rund 53.000 Gäste erwartet. 7000 der Teilnehmer bilden die sogenannte „COP-Familie“, bestehend aus UN-Mitarbeitern und Delegationen der Mitgliedsländer.

Die COP30 wird die erste Klimakonferenz seit Beginn der Verhandlungen sein, an der die USA fehlen. Obwohl der offizielle Austritt unter Präsident Trump erst im Januar 2026 wirkt, blieben die Amerikaner bereits den Vorbesprechungen im Juni 2025 in Bonn fern.

Agenda der COP30: Finanzen im Fokus

Die COP30 wird sich stark auf die Weiterentwicklung und Umsetzung eines neuen Klimafinanzrahmens konzentrieren. Dieser soll den aktuellen Finanzdeal ersetzen, der 2025 ausläuft. Der neue Rahmen, bekannt als New Collective Quantified Goal (NCQG), wurde bei der COP29 in Baku 2024 vereinbart und sieht vor, dass reichere Industrieländer bis 2035 jährlich mindestens 300 Milliarden US-Dollar mobilisieren, mit einem Gesamtziel von 1,3 Billionen US-Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen. 

Fünf Verhandlungspunkte prägen den Gipfel:

  1. Ehrgeizigere nationale Klimapläne (NDCs) bis 2035 mit klaren Investitionspfaden, die privates Kapital mobilisieren sollen.
  2. Die Umsetzung des COP29-Ziels von mindestens 300 Milliarden US-Dollar jährlich für Entwicklungsländer bis 2035, ergänzt durch einen Finanzfahrplan von Baku nach Belém.
  3. Anreize für nachhaltige Investitionen durch erweiterte ESG-Taxonomien, die Biodiversität und Anpassung einbeziehen.
  4. Die Finalisierung von Artikel 6 des Pariser Abkommens für einen UN-regulierten Kohlenstoffmarkt mit strengen Regeln zu Emissionszertifikaten.
  5. Ein Aktionsmechanismus für gerechte Übergänge, der Arbeitnehmer und betroffene Regionen schützt.
     

Deutschlands Rolle bei der Weltklimakonferenz

Deutschland will als EU-Mitglied Vorreiter sein, doch im Climate Change Performance Index lag es 2024 nur auf Platz 16 – hinter sechs EU-Nachbarn.

Deutschland könnte bei der COP30 als internationaler Klimapartner und Schlüsselakteur auftreten – vor allem für Afrika. Bereits beim Afrika-Klimagipfel im September versicherte der Klimaschutz-Staatssekretär des Bundesumweltministeriums, Jochen Flasbarth: Deutschland stehe weiter „eng an der Seite unserer afrikanischen Partner“.

Weltklimakonferenz COP31: Türkei und Australien im Wettbewerb

Um die Austragung der Weltklimakonferenz COP31 im Jahr 2026 konkurrieren derzeit Türkei und Australien. Beide Länder wollen ihre Bewerbung nicht zurückziehen. Die Türkei schlägt eine Aufteilung der Konferenz vor, wobei hochrangige Treffen in der Türkei stattfinden könnten. Können sich die beiden Länder nicht einigen, könnte die COP31 auch nach Deutschland kommen.