150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Linden: Das war das Fest zum Gründungsjubiläum

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Festzug durchs Dorf: Auch die Gastgeber marschierten natürlich mit. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Seit nicht weniger als 150 Jahren steht die Freiwillige Feuerwehr Linden bei Notfällen bereit. Das sie zum Anlass für ein großes Fest.

Dietramszell – Feuerwehroldtimer, eine alte handbetriebene Pumpe aus dem Jahr 1873 und jede Menge Vertreter verschiedener Vereine, der Gemeinde und der Kreisbrandinspektion: Nach einem Freiluftgottesdienst zog die Freiwillige Feuerwehr Linden am Sonntag mit ihren Gästen in einem prächtigen Festzug durch das Dorf. Anlass war das 150. Gründungsjubiläum, das am vergangenen Wochenende gebührend gefeiert wurde.

Doch was hat eigentlich ein Kaffeeautomat mit diesem Jubiläum zu tun? Eine ganze Menge, diente er doch Dekan Thomas Neuberger dazu, das Floriansprinzip „Heiliger Sankt Florian, verschon’ mein Haus, zünd’ and’re an!“ zu erklären. „Es heißt, dass man Probleme nicht löst, sondern auf andere verschiebt“, so der Geistliche in seiner Predigt. „Ist also der Tank bei der Kaffeemaschine leer, nun, der Kollege weiß auch, wo der Wasserhahn ist. Oder wo die Bohnen stehen.“

Männer mit historischer Wasserpumpe
Wasser marsch: Vor dem Feuerwehrhaus wurde die historische Pumpe aus dem Jahr 1873 präsentiert. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Auch wenn der Heilige Florian der Schutzpatron der Feuerwehren ist, mit dieser Einstellung haben die Ehrenamtlichen so gar nichts am Hut. „Wenn Alarm ist, heißt es nicht, irgendjemand wird schon fahren, sind ja genug da. Da wird auch nicht gefragt: Wem ist etwas passiert? Kenn’ ich den überhaupt?“ Für Fragen sei später noch Zeit, das „Helfen, das Füreinander da sein“ stehe im Vordergrund. „Danke, dass Ihr der Welt zeigt, dass es auch anders gehen kann“, schloss der Pfarrer seine Ausführungen.

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Diesen Punkt griff ebenso Bürgermeister Josef Hauser auf. „Ihr steht mittlerweile in der siebten Generation im Dienst für uns alle“, sagte der Dietramszeller Rathauschef in seiner Ansprache. Und es sei ja nicht nur mit dem Einsatz getan. „Der Zeitaufwand ist enorm. Schließlich gehören Übungen und Wartungen der Gerätschaften genauso dazu.“

Kinder in Tracht
Fesche Nachwuchstrachtler: Aufmerksam verfolgten die Mädchen und Buben den Freiluftgottesdienst. © Sabine Hermsdorf-Hiss

Der Nutzen dieses Engagements sei „unermesslich groß“, betonte Kreisbrandinspektor Robert Schmid. „Ihr seid fester Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Wir sind stolz auf Euch.“ Zudem lege die Feuerwehr Linden mit ihrer Nachwuchsarbeit den Grundstein für die Zukunft. Hier werden Werte vermittelt, Sozialkompetenzen und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen, gefördert. „Ohne Euch wären wir heute nicht da, wo wir heute stehen.“

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Dekan Neuberger gab den Gästen noch etwas zum Nachdenken auf den Weg. Im Vorfeld hatte sich der Geistliche die Homepage der Feuerwehr Linden genauer angeschaut. „Ganz unten, da, wo auch das Impressum steht, habt ihr Euren Leitsatz eingestellt“, sagte er und begann, diesen zu zitieren: „Unsere Freizeit für Ihre Sicherheit. Jeden Tag – jede Stunde. Einmal – zweimal – zehnmal. Morgens – am Mittag – in der Nacht. Bei Kälte – bei Hitze – bei Regen. Jeden Tag und jede Nacht. Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr.“ Dieser Spruch gehöre nicht ganz unten, sondern ganz oben hin, wo er unübersehbar ist. „Ihr lebt das wirklich. Schön, dass es Euch gibt.“

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