Moosburg hat den Bau eines neuen Kindergartens gestartet. Schon zum nächsten Betreuungsjahr ist der Einzug geplant. Auch an anderer Stelle gibt es Lichtblicke.
Moosburg – „Es geht schon was voran.“ Bürgermeister Josef Dollinger demonstrierte Zuversicht, als er am Donnerstag das Grußwort zum Spatenstich für den neuesten Moosburger Kindergarten an der Erzgebirgstraße sprach. Vor dem Hintergrund des Mangels an Betreuungsplätzen herrschte auch bei den übrigen Teilnehmenden des symbolischen Bau-Auftakts gute Laune. Dafür, dass die Einrichtung wie erhofft schon zum nächsten Kindergartenjahr bezugsfertig ist, ist allerdings durchaus noch Daumendrücken angebracht.
Punktlandung erhofft
Zwei Punkte wurden in den Worten Dollingers und in den Ausführungen von Planer sowie CSU-Stadtrat Rudolf Heinz deutlich. Erstens: Die Stadt, die finanziell nicht auf Rosen gebettet ist, nimmt für den Ausbau der Kinderbetreuung und somit die Förderung der Familien am Ort kräftig Geld in die Hand. Die geschätzten Baukosten von 5,4 Millionen Euro sollen immerhin durch einen 1,4-Millionen-Zuschuss etwas abgemildert werden. Laut Heinz konnten außerdem bei aktuellen Ausschreibungen rund 400.000 Euro eingespart werden. Zweitens: Es pressiert. Um Zeit zu sparen, erklärte Dollinger, habe man das bewährte Planungsteam von Heinz Pflüger Partner Architekten engagiert, und diese hätten viele Planungen vom Kindergarten an der Ginsterstraße übernommen beziehungsweise weiterentwickelt. Als Ziel wurde die Fertigstellung im September ausgerufen – „wenn alles gut geht“, so Heinz. Also vorausgesetzt, die Witterung spielt mit, es gibt keine Lieferverzögerungen und alle Gewerke erledigen zuverlässig ihren Job.
Seit dem Baubeginn am 4. November sehe es da aber gut aus, meinte Dollinger. Wie in der Baugrube, die sich zwischen dem „Haus der Heimat“ und dem „Roten Block“ in der Neustadt befindet, zu erfahren war, steht nach dem erfolgreichen Bodenaustausch nun die Bodenplatte mit den Abwasser-Grundleitungen an, was heuer noch fertig werden soll. Anfang 2025 startet dann der Rohbau der einstöckigen Immobilie in Holzständerbauweise. Auf dem Satteldach ist eine PV-Anlage geplant, die auch umliegende Gebäude mitversorgen soll. Im Inneren dürfen sich die Kinder und das Erziehungspersonal auf einen Speiseraum mit Außenterrasse, einen großen Spielflur mit „Sonnenfängern“, eine Akustikdecke sowie zu 100 Prozent barrierefreie Räume freuen. Die letzten beiden Punkte ermöglichen einen Inklusionsbetrieb.
Viele Bewerbungen
Dass der künftige „Kindergarten in der Neustadt“, der dann eine Gruppe mehr als die bisherige zweigruppige Container-Übergangslösung nebenan umfassen soll, auch über genug Fachkräfte verfügt, scheint realistisch. Wie die Leiterin der städtischen Einrichtung, Susanne Kempken, berichtete, verfüge man derzeit bereits über sieben Vollzeitstellen plus eine Praktikantin. Für den Neubau brauche es dann noch zwei weitere Erziehungskräfte. Auch der neue, zweite Waldkindergarten der Stadt – die „Mooswichtel“ – ist an diese Einrichtung angegliedert.
Auf die Frage, wie die Suche nach weiterem Personal läuft, zeigen sich Ortschef Josef Dollinger und Kita-Referentin Nathalie von Pressentin zufrieden: Die aktuelle Werbekampagne habe bereits 29 Kontaktaufnahmen beziehungsweise Bewerbungen ergeben, was laut von Pressentin vor allem an der niederschwelligen Bewerberplattform karriere.moosburg.de/erzieherin liege. Ein Manko gebe es laut Dollinger dabei jedoch: „Fast alle wollen nur noch halbtags arbeiten.“ Das sei schwierig zu händeln, gerade wenn es um Ganztagsbetreuung gehe.
Meine news
Moosburg lockt Erziehungsfachkräfte mit günstigen Wohnungen
Moosburg will Kita-Personal künftig auch mit Werkswohnungen ködern. Dafür wurden kürzlich die Miete und den Kreis der Berechtigten festgelegt.