Bei Wind und Wetter draußen: Moosburg startet zweite Waldkindergartengruppe

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Zum Start: (v. l.) Leiterin Julia Morgenstern, Aicke Morgenstern, Peggy Morgenstern, Susanne Kempken, Ludmilla Gansky und Bürgermeister Josef Dollinger freuen sich über die neue Waldkindergartengruppe. © Bauer

Die Stadt Moosburg hat im Stadtwald ihre zweite Waldkindergartengruppe gestartet. Das alternative Konzept hat für die Kommune einen klaren Vorteil.

Moosburg - Wie viele andere Kommunen in Bayern hat auch die Stadt Moosburg eine Warteliste mit Familien, die gerne Kinderbetreuungsplätze hätten. Möglicherweise hat sich nun eine Tür geöffnet mit dem Waldkindergarten, der ein Naturkonzept verfolgt und noch rund zehn Plätze zur Verfügung hat.

„Bei uns gibt es kein Lego und kein Puppenhaus“

Wenn man von der Kegelhalle in den Stadtwald geht Richtung Himmelblauer See, dann sind die Wegweiser nicht zu übersehen. Zwei Wege führen zum Waldkindergarten eins und zwei, wobei die zweite Gruppe neu ist. Bürgermeister Josef Dollinger und Aicke Morgenstern, der Sachgebietsleiter Bildung und Erziehung, besuchten die neue Einrichtung vor Kurzem und waren sehr angetan von dem besonderen Betreuungsort.

Auf einer Waldlichtung wurde der Bauwagen aufgestellt, der von den Bauhofmitarbeitern um einen überdachten Bereich mit Tischen und Bänken erweitert wurde. Das ist die Basis der Gruppe mit drei Betreuerinnen und bis zu zehn Kindern. „Wir sind im Wald bei jedem Wetter“, betonte Leiterin Julia Morgenstern. Die neue Waldgruppe ist dem städtischen Kindergarten in der Neustadt angeschlossen und würde in dem Gebäude nur Schutz suchen, wenn sich bei Unwettern mit Sturm Gefahren ergeben würden.

Leiterin Julia Morgenstern zeigt die Lieblingsspielplätze der Kinder: das selbst gebaute Tipi und den Kletter-Baumstumpf.
Leiterin Julia Morgenstern zeigt die Lieblingsspielplätze der Kinder: das selbst gebaute Tipi und den Kletter-Baumstumpf. © Bauer

Rund um den Bauwagen zeigen rote Bänder an Bäumen den Kindern an, wo die Freiheiten enden. In dem fest markierten Bereich dürfen sie spielen und toben. In den ersten Betriebstagen hat sich ein riesiger Baumstumpf als Lieblingsspielgerät herauskristallisiert. Dort wird geklettert und gerutscht. „Hier bei uns gibt es kein Lego und kein Puppenhaus“, erklärt Morgenstern. Sie und ihr Team reagieren spontan auf die Wünsche der Kinder. Wenn an einem Tag der Wald spannender als das angedachte Bilderbuch ist, dann wird die Lesestunde auf morgen verschoben.

Zum Waldkindergarten gehört auch das Leben in der Natur. Der Bauwagen hat einen Stromanschluss bekommen, jedoch kein fließendes Wasser oder anderen „Luxus“. Leiterin Morgenstern ist selbst gespannt, wie sich die Gruppe entwickelt: „Dieser Ort ist noch nicht fertig eingerichtet und er wird auch nie fertig sein.“

Bis zu zehn Kinder haben in der Gruppe noch Platz

Für die Kasse der Stadt Moosburg ist der Waldkindergarten eine Riesensache. Inklusive der Bauhof-Leistungen wurden für die neue Gruppe rund 150.000 Euro investiert. Bei einem klassischen Kindergartenbau kostet eine Gruppe statistisch das Zehnfache. Auch deshalb hat Bürgermeister Josef Dollinger für alternative Konzepte wie Natur- oder Waldkindergarten ein offenes Ohr, wenn die Nachfrage besteht.

Für die neue Waldkindergartengruppe sind bereits zehn Kinder angemeldet. Damit ist sie zur Hälfte voll, die Stadt kann noch bis zu zehn Kinder aufnehmen. Interessenten können sich über das Moosburger Kinderbetreuungsportal Little Bird online anmelden oder bei Aicke Morgenstern über die Gruppe informieren. Der Sachgebietsleiter für Bildungs- und Erziehungswesen ist unter Tel. (08761) 68422 oder per E-Mail an aicke.morgenstern@moosburg.de erreichbar.

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