Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat Staatsmedien zufolge beim Besuch eines hochmodernen Kriegsschiffs die Leistungsfähigkeit der nordkoreanischen Armee hervorgehoben. Das Kriegsschiff "Choe Hyon" sei "ein klarer Beweis für die Entwicklung der ... (nordkoreanischen) Streitkräfte", sagte Kim einem Bericht der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA beim Besuch des 5000-Tonnen-Zerstörers am Sonntag. Nach südkoreanischen Angaben wurde das Schiff womöglich mit russischer Hilfe entwickelt.
Kim kündigt Einsatz "spezieller Mittel" an
Kims Besuch erfolgte einen Tag, nachdem er den Einsatz "spezieller Mittel gegen wichtige Ziele" angekündigt hatte, ohne weitere Details zu nennen. Die Feinde Pjöngjangs müssten sich "Gedanken darüber machen, in welche Richtung sich ihr Sicherheitsumfeld entwickelt", äußerte er am Sonntag als Reaktion auf die seiner Ansicht nach zunehmende militärische Unterstützung der USA für Südkorea.
Ihm zufolge sollte die "enorme Leistungsfähigkeit" von Nordkoreas Marine "auf dem weiten Ozean zum Einsatz kommen, um die Provokationen des Feindes gegen die Souveränität des Staates gründlich abzuschrecken oder zu bekämpfen und zu bestrafen".

Auf KCNA-Bildern war der nordkoreanische Machthaber - ein enger Verbündeter des russischen Präsidenten Wladimir Putin - zu sehen, wie er offenbar einen Kontrollraum im Inneren des Schiffes mit Monitoren überblickte, die den Ozean um die koreanische Halbinsel zeigten. Ein weiteres Foto zeigte Kim, wie er vor Generälen auf eine unscharfe Karte zeigte. Der nordkoreanische Machthaber versicherte, bis Oktober kommenden Jahres einen dritten Zerstörer ähnlicher Kategorie zu bauen.
Nordkorea kritisiert südkoreanische Militärmanöver
In Südkorea sind etwa 28.500 US-Soldaten stationiert. Ein gemeinsames Militärmanöver Südkoreas, Japans und der USA im September wurde von Pjöngjang scharf kritisiert. Nordkorea verurteilt Militärmanöver von Südkorea und seinen Verbündeten immer wieder als Testläufe für eine Invasion des Nordens.
Dem südkoreanischen Militär zufolge könnte Russland an der Entwicklung der "Choe Hyon" beteiligt gewesen sein - im Austausch für die Entsendung Tausender nordkoreanischer Soldaten zur Unterstützung des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Nordkorea ist zwar international weitgehend isoliert, durch seine Unterstützung Russlands im Ukraine-Krieg mit Soldaten und Waffenlieferungen hat es allerdings an geopolitischer Bedeutung gewonnen.