"Dumme Tiere", die Kriegsgefahr spüren sollen: Putins Scharfmacher verspottet Europäer

In einigen europäischen Ländern sind zuletzt vermehrt Drohnen gesichtet worden. Sie tauchten in der Nähe von Flughäfen, militärischen Einrichtungen und anderen wichtigen Infrastrukturen auf.

Nato-Staaten vermuten, dass Russland hinter den mysteriösen Flugobjekten steckt. Das hat die Spannungen an der östlichen Flanke des Bündnisses verschärft. Es gibt Forderungen, die Luftabwehr gegen unbemannte Fluggeräte zu verbessern.

Medwedew beleidigt Europäer in hetzerischem Post

Dmitri Medwedew, ehemaliger russischer Präsident und enger Vertrauter von Kremlchef Wladimir Putin, hat sich nun zu den Vorfällen geäußert. Das Wichtigste sei demnach, dass die „engstirnigen Europäer“ am eigenen Leib spüren sollen, was die Gefahr eines Krieges bedeutet.

In einem skurrilen Beitrag auf Telegram forderte er, dass die Europäer zittern sollen wie „dumme Tiere, die zur Schlachtung getrieben werden“. Sie sollten sich „vor Angst einnässen, weil sie ihr nahes und qualvolles Ende spüren“, schrieb er weiter. „Vielleicht verstehen sie dann, was Krieg bedeutet“, fügte er hinzu.

Ex-Präsident sieht fünf mögliche Erklärungen

Er spielte die Bedeutung der Drohnen herunter und stellte die westlichen Reaktionen als übertrieben dar. Zudem nannte er laut „Newsweek“ fünf mögliche Ursachen für die Drohnenflüge. Dazu zählten Provokationen durch die Ukraine, pro-russische Gruppen innerhalb der EU, Tests von Luftabwehrsystemen, lokale Störenfriede oder sogar Russland selbst. Besonders widersprüchlich ist dabei, dass Putin Letzteres klar zurückgewiesen hat.

Eine russische Drohne (Symbolbild).
Drohnen tauchen in den letzten Tagen und Wochen vermehrt über europäischen Flughäfen auf (Symbolbild). picture alliance/dpa/TASS | Alexander Reka

Putin weist Vorwürfe zurück

Putin selbst hat die westlichen Anschuldigungen als „Unsinn“ bezeichnet. Bei einer Konferenz erklärte er, dass diese Vorwürfe nur dazu dienten, die Verteidigungsausgaben der Nato zu erhöhen.

Dennoch bleibt die Sorge groß. Ukrainische Geheimdienste behaupten laut „Newsweek“, Russland nutze Tanker in der Ostsee, um von dort aus Drohnen gegen europäische Länder einzusetzen. Hierzu liegen auch konkrete Hinweise vor - ein Schiff ist bereits ins Visier der Ermittler geraten.

Nato reagiert mit Truppenbewegungen

Die Nato hat bereits Maßnahmen ergriffen. Truppen und Kampfflugzeuge wurden an die östliche Grenze des Bündnisses verlegt. Ermittlungen sollen klären, wer hinter den Drohnen steckt. Für das Bündnis bleibt Russland der Hauptverdächtige, auch wenn Moskau jede Beteiligung abstreitet.