Kassensturz Ihres Gehalts - So viel Netto bleibt, wenn die Sozialabgaben weiter ausufern

Eine aktuelle Analyse des IGES-Instituts im Auftrag der DAK-Gesundheit zeigt, dass die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung bis 2026 auf 18 Prozent steigen könnten. Ohne Gegensteuern könnten 2029 sogar 18,5 Prozent und bis 2035 dann 20,0 Prozent erreicht werden. 

Damit nicht genug, auch bei der Pflegeversicherung, der Rentenversicherung und der Arbeitslosenversicherung drohen in den kommenden Jahren Beitragssteigerungen. 

  • Allein in der gesetzlichen Krankenversicherung droht demnach in den nächsten zehn Jahren ein Beitragssprung auf 20 Prozent.
  • Der Beitragssatz in der Pflegeversicherung könnte bis 2035 um 0,9 Prozentpunkte steigen.
  • In der Arbeitslosenversicherung ist in den nächsten zehn Jahren mit einem Anstieg auf 3,1 Prozent zu rechnen.
  • In der gesetzlichen Rentenversicherung ist gemäß der Studie mit einem Beitragsanstieg von derzeit 18,6 auf 22,3 Prozent bis 2035 zu rechnen.

Die Sozialabgaben steigen in den kommenden zehn Jahren in Summe von derzeit 42,5 Prozent auf voraussichtlich 49,7 Prozent im Jahr 2035. Diese Mehrbelastung teilen sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber jeweils zur Hälfte.

Im Diagramm sehen Sie, wie sich die Beiträge in der Übersicht in den nächsten zehn Jahren entwickeln:

Das bedeuten die steigenden Sozialbeiträge für Ihren Nettolohn

Sollten die Beiträge zur Kranken-, Renten-, Pflege- und Arbeitslosenversicherung bis 2035 tatsächlich in diesem Maße steigen, wird sich das direkt auf die Nettolöhne in Deutschland auswirken.

Es gibt jedoch auch eine positive Aussicht: In den kommenden Jahren könnten nicht nur die Beiträge steigen, sondern auch die Gehälter – was die höheren Abgaben zumindest teilweise kompensieren könnte.

Höhere Sozialabgaben bedeuten weniger Netto vom Brutto – ein genauer Blick auf die Prognosen verdeutlicht, welche finanziellen Herausforderungen Beschäftigte erwarten könnten.

Beitragsspirale durchbrechen

DAK-Vorstandschef Andreas Storm fordert besonders bei der Krankenversicherung ein schnelles Eingreifen der Politik nach der Bundestagswahl. Ein höherer Bundeszuschuss zur gesetzlichen Krankenversicherung sei dringend notwendig, um die Beitragszahler zu entlasten. „Wir müssen diese Beitragsspirale endlich durchbrechen“, so Storm.

Die Krankenkassen fordern unter anderem, dass Ausgaben für versicherungsfremde Leistungen, die eigentlich aus Steuermitteln finanziert werden sollten, nicht länger die Beitragszahler belasten. Zudem sei es wichtig, die Patientenversorgung effizienter zu steuern, damit die Kassen nicht mehr ausgeben als sie einnehmen.