Mikro-Panne in Peking: Putin und Xi im Privat-Gespräch über „Unsterblichkeit“

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Beim Treffen in China geht es zwischen Wladimir Putin und Xi Jinping nicht nur um politische Themen. Ein Mikrofon fängt ein kurioses Gespräch ein.

Peking – Bei der großen Militärparade in Peking kommt es für Xi Jinping und Wladimir Putin zu einer peinlichen Mikrofonpanne. Während die beiden Staatschefs zur Tribüne der Militärparade aufsteigen, schneidet ein Mikrofon ihre Konversation unbeabsichtigt mit. Das Gesprächsthema ist kurios. Statt über den Ukraine-Krieg oder etwa wirtschaftliche Zusammenarbeit geht es um Unsterblichkeit durch Fortschritte in der Biotechnologie, wie das US-Medium Bloomberg berichtet.

Der chinesische Präsident Xi wendet sich an Putin, sein Übersetzer wiederholt das Gesagte auf Russisch: „Früher wurden Menschen selten nur älter als 70 Jahre, aber heutzutage ist man mit 70 Jahren noch ein Kind.“ Putin antwortet ihm, sein Dolmetscher übersetzt auf Mandarin: „Durch Fortschritte in der Biotechnologie können menschliche Organe kontinuierlich transplantiert werden und Menschen können länger und länger leben und sogar Unsterblichkeit erreichen.“

Xi und Putin unterhalten sich beim Gipfeltreffen in Peking über Unsterblichkeit

Xi entgegnet ihm und sein Übersetzter wiederholt auf Russisch an Putin gerichtet: „Die Prognosen sind, dass es dieses Jahrhundert bereits die Chance gibt bis 150 zu leben.“

Die Konversation der beiden Diktatoren ereignete sich nur wenige Minuten, bevor Xi eine Gedenkrede anlässlich des 80. Jahrestags von Chinas Sieg über Japan im Zweiten Weltkrieg hielt. Bei der darauffolgenden Militärparade stellte China sein neuestes Militärequipment vor. Die Aussicht, womöglich ewig leben zu können, dürfte für die beiden Autokraten eine willkommene Vorstellung sein. Xi und Putin sind beide 72 Jahre alt und haben beide noch keine Nachfolger bestimmt.

Der russische Präsident Wladimir Putin, der chinesische Präsident Xi Jinping und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un kommen zu einer Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg.
Der russische Präsident Wladimir Putin, der chinesische Präsident Xi Jinping und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un kommen zu einer Militärparade anlässlich des 80. Jahrestages der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg. © IMAGO/Kremlin Press Office

China entnahm hingerichteten Gefangenen Organe – Russland forscht an Mittel gegen das Altern

Der Longevity-Forschung (dt. Langlebigkeit) haben sich offenbar die Nationen beider Staatschefs bereits in den letzten Jahren verschrieben. China hat in der Vergangenheit die Organe von hingerichteten Gefangenen entnommen. Erst 2015 wurde die Praxis verboten, schreibt Politico. Das hat die Organentnahme jedoch nur teilweise eingeschränkt – die chinesische Regierung setzt nun auf Minderheiten, denen Organe entnommen werden, wie die Uiguren, die im Westen des Landes unterdrückt werden.

Ein Putin-Vertrauter hatte erst vergangenes Jahr russische Wissenschaftler angewiesen, ein Mittel gegen das Altern zu entwickeln, berichtete die London Times. Demnach sei das russische Gesundheitsministerium auch an „3D Bioprinting“ interessiert, um künftig Organe und Gewebe drucken zu können. Das Gespräch zwischen Xi und Putin über „Unsterblichkeit“ kommt also scheinbar nicht von ungefähr. (sischr)

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