Aus Peitinger Rathaus-Kindergarten wird Verwaltung – Doppelgarage sorgt für Kritik

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Blick von Süden: Eine Carport-Lösung statt einer Garage am früheren Kindergarten-Gebäude ist wegen des Ensembleschutzes vom Tisch. © Hans-Helmut Herold

Peiting macht Tempo beim Umbau des früheren Rathaus-Kindergartens zum Verwaltungsgebäude. Der Bauausschuss hat die nötige Nutzungsänderung abgesegnet. Für Kritik sorgte erneut die Doppelgarage.

Peiting – Vor knapp einem Monat hatte Marktbaumeister Christian Hack die großen Bauprojekte vorgestellt, die der Markt Peiting vor der Brust hat. Dazu zählte neben dem Schlittenhügel und dem Neubau des Jugendzentrums auch der Umbau des mittlerweile leerstehenden Rathaus-Kindergartens zu einem weiteren Verwaltungsgebäude.

Grund für letzteres Vorhaben ist wie berichtet die Raumnot im benachbarten Rathaus, wo es an Büros für die steigende Zahl an Mitarbeitern mangelt. Durch den Umzug der Kämmerei in den ehemaligen Kindergarten soll hier Abhilfe geschaffen werden.

Nun stand die nötige Nutzungsänderung auf der Tagesordnung des Bauausschusses. Für Diskussionsbedarf sorgte allerdings vor allem der geplante Neubau einer Doppelgarage im Südosten des Grundstücks. Schon im Gemeinderat waren darüber die Meinungen auseinandergegangen. Kritiker hatten unter anderem bemängelt, dass viel Fläche versiegelt werde. Auch den Standort an sich im sensiblen Ortszentrum und nahe der Peitnach hielten Räte für nicht geeignet.

Hack versuchte gleich zu Beginn, die Bedenken zu zerstreuen. Die vorhandene Hecke könne bleiben, gleiches gelte für die Sträucher am vorbeiführenden Fußweg. Auch die Sicht auf das Gebäude werde durch die Garage nicht eingeschränkt, der Versiegelungsgrad der Fläche werde durch den Einsatz von Rasengittersteinen sogar eher sinken.

Michael Deibler (CSU) sah die Einwände aus der Gemeinderatssitzung, dass es durch den Garagenbau an Grün mangele, dadurch ausgeräumt. Doch nicht fehlendes Grün sei die Kritik gewesen, hielt Thomas Elste (Grün) entgegen. Vielmehr ließe sich mehr Grün schaffen, wenn man auf die Garage verzichte. Auch Christian Lory (Unabhängige) zeigte sich nicht überzeugt. „Mich stört die Garage an der Stelle.“ Ohne sie ließe sich nicht nur mehr Grünfläche schaffen, sondern auch die Peitnach erlebbarer machen. Die Fahrzeuge, die man dort unterbringen wolle, könne man ja auch am Bauhof-Gelände abstellen, schlug er vor.

Gegen zwei Stimmen – „Brauchen die Garage“

Doch da widersprach Bürgermeister Peter Ostenrieder. Es mache überhaupt keinen Sinn, Dienstfahrzeuge der Verwaltung am entfernten Bauhof zu parken. Auch werde die Peitnach durch den Verzicht auf die Garage nicht erlebbarer.

Dass man als Gemeinde eine Abstellmöglichkeit für die eigenen Fahrzeuge brauche, daran führte auch für Franz Seidel (BVP) kein Weg vorbei. „Wir haben schon jetzt eine Parkplatznot am Hauptplatz.“ In der Gemeinderatssitzung hatte Seidel als Kompromiss den Bau eines Carports angeregt. Doch nach Gesprächen mit Hack sei er mit Blick auf den Ensembleschutz davon wieder abgerückt, erklärte der BVP-Rat nun. „Das wäre viel zu schade für das Gebbäude und schaut furchtbar aus.“ Mit einer Garage mache man nichts kaputt.

Andreas Barnsteiner erinnerte daran, dass man bei jedem privaten Bauantrag auf die Stellplatzsatzung poche. Da könne die Gemeinde für sich nun keine Ausnahme machen. „Wir brauchen die Garage.“

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Dass es an Parkplätzen im Zentrum mangele, sah Lory allerdings anders. Zumal die Gemeinde gerade erst auf dem Grundstück des ehemaligen Kreuzerhauses einen Mitarbeiterparkplatz geschaffen habe. Doch das seien zwei unterschiedliche Paar Stiefel. Die Garage sei für Dientstfahrzeuge gedacht und nicht für die Autos der Verwaltungsangestellten.

So blieb es am Ende bei der von der Bauverwaltung vorgestellten Planung mitsamt der Doppelgarage. Gegen zwei Stimmen gab der Bauausschuss grünes Licht. Noch heuer soll das Projekt, dessen Kosten auf eine Million Euro beziffert sind, starten.

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