„Rotary will, dass ich sterbe“ - Witwe (101) kämpft mit Wohltätigkeitsorganisation um 40-Millionen-Erbe
Die 101-jährige Mary McEachern aus der kanadischen Provinz Alberta kämpft mit einer Wohltätigkeitsorganisation um das Millionenerbe ihres verstorbenen Mannes. In seinem Testament vom 22. November 2019 vermachte Steve McEachern laut „The Globe and Mail” der Rotary Foundation rund 40 Millionen Dollar.
Die Rotary Foundation ist eine gemeinnützige Organisation, die sich für Völkerverständigung und Frieden durch internationale humanitäre, erzieherische und kulturelle Austauschprogramme einsetzt. Sie wird ausschließlich durch freiwillige Spenden finanziert.
Auf dem Sterbebett habe der Millionär seine Meinung geändert
Zwischen der Unterzeichnung des Testaments und seinem Tod lagen laut „The Globe and Mail” zehn Monate, in denen sich seine damals 98-jährige Frau um ihn kümmerte. In dieser Zeit habe er seine Meinung geändert und entschieden, dass er in seinem Leben genug für Rotary gespendet habe. Stattdessen wollte er das Geld an Wohltätigkeitsorganisationen verteilen, die näher an seinem Wohnort liegen.
Witwe möchte Millionen verteilen
Die Witwe ist Mitverwalterin des Testaments und möchte das Geld neben Rotary an 17 weitere Wohltätigkeitsorganisationen verteilen. Darunter die kanadische Organisation für Blindenführhunde und die Luftrettungsorganisation. McEachern beharrt darauf, dass sie den Wunsch ihres Mannes am Sterbebett erfüllt habe und dass Rotary für den Streit verantwortlich sei.
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Rotary: „Wir müssen einen Spender ehren und verstehen, was seine Absicht war“
Dean Rohrs, ein ehemaliger Vizepräsident von Rotary International, sagte laut „The Globe and Mail”, dass die globale Organisation erst 18 Monate nach dem Tod McEacherns im Gericht über ihren Status als Begünstigter informiert wurde.
Die Anweisungen des Testaments besagen, dass das Geld für die Bereitstellung von frischem Wasser, sanitären Einrichtungen und Mikrofinanzierung in unterentwickelten Ländern verwendet werden soll.
Witwe behauptet: „Was Rotary will, ist, dass ich sterbe“
„Wir müssen einen Spender ehren und verstehen, was seine Absicht war und sicherstellen, dass wir seine Anweisungen befolgen“, sagte Frau Rohrs im Namen von Rotary zu „The Globe and Mail”. Die Organisation habe die treuhänderische Pflicht, dasTestament zu erfüllen.
Mary McEachern sieht das anders: „Ich weiß, was sie wirklich wollen. Was Rotary will, ist, dass ich sterbe. Wenn ich tot bin, bekommen sie Steves hart verdientes Geld. Sie sind gierig.“
Rentnerin zerreißt Testament am Sterbebett
Nicht selten ändern Menschen kurz vor ihrem Tod noch die Meinung über ihr Erbe: Vor Kurzem erst ist ein Familienstreit ausgebrochen, nachdem eine 92-jährige Rentnerin kurz vor ihrem Tod ihr Testament zerrissen hat. Um das Vermögen von 800.000 Pfund (rund 960.000 Euro) streiten nun ihre entfernten Cousins und ihre jüngere Schwester.