Ein Leben mit Beutel - Joe enthüllt seltene Erkrankung - er wurde ohne Anus geboren
Ein junger Vater aus dem Vereinigten Königreich spricht offen über eine seltene Geburtsstörung, bei der er ohne Anus geboren wurde. „Daily Mail“ berichtet, dass Joe den Großteil seines Lebens mit einem Kolostomiebeutel lebt. In den Sozialen Medien ist er unter dem Namen MrMagicToilet aktiv.
Eins von 5000 Neugeborenen beschädigten Anus auf die Welt
Diese Kondition wird als imperforierter Anus bezeichnet und betrifft etwa einen von 5000 Neugeborenen. Die Diagnose wird in der Regel innerhalb von 24 bis 48 Stunden nach der Geburt gestellt, wenn die Ärzte bemerken, dass der Stuhl durch die Vagina, den Penis, den Hodensack oder die Harnröhre läuft. Die Erkrankung kann laut „Daily Mail“ auch mit anderen angeborenen Defekten wie Problemen mit der Wirbelsäule oder den Genitalien einhergehen.
Die Ärzte können dann entweder das Verdauungssystem durch einen Schlauch in einen Beutel umleiten, der am Bauch befestigt wird. Das ist eine so genannte Kolostomie und trifft auch in Joes Fall zu. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, bei einer Operation einen Anus und einen Schließmuskel wiederherstellen.
Joe will seine Geschichte teilen und Mut machen
Als Teenager hat sich Joe laut „Daily Mail“ sehr für seine Krankheit geschämt, da er auch mit Stuhlinkontinenz zu kämpfen hatte. Jetzt nutzt er seine Online-Plattform, um das Stigma zu verringern und andere Betroffene zu ermutigen, offen über ihre Erkrankung zu sprechen.
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„Ich habe nie Verstopfungen“, sagt er humorvoll über eine der wenigen positiven Seiten seiner Situation. Außerdem könne er einmal am Tag regelmäßig auf die Toilette gehen, anstatt zu beliebigen Zeiten, um den Beutel zu entleeren. Obwohl das Leben mit seiner Krankheit für Joe eine Herausforderung war, hat ihn sein Zustand zu einem einfühlsameren Menschen gemacht, erzählt er.
Saskia lebt nach Morbus Crohn-Diagnose ohne Dickdarm
Auch andere Erkrankungen können dazu führen, dass der Stuhl nicht mehr durch den Anus sondern durch einen künstlichen Darmausgang in einen Beutel ausgeschieden werden muss. Saskias Leidensweg begann mit blutigen Stuhlgängen. Sie bekam die Diagnose Morbus Crohn.
Innerhalb weniger Monate verschlechterte sich ihr Zustand: Schließlich wurde ihr auf der Intensivstation der komplette Dickdarm entfernt, um einem lebensgefährlichen Darmdurchbruch vorzubeugen. Saskia erhielt nach der Operation einen künstlichen Darmausgang. Heute führt sie ein weitgehend beschwerdefreies und erfolgreiches Leben.