Papst-Experte über Route bei Franziskus-Beerdigung verwundert – „Das hat es noch nie gegeben“
Franziskus bricht mit Traditionen. Und die besondere Papst-Beerdigung versetzt Rom in Ausnahmezustand. Inklusive Kriegsschiffen und Entführungs-Befürchtungen.
Rom – Hunderttausende versammeln sich bereits im Vatikan. Die Vorbereitungen für die Beerdigung von Papst Franziskus laufen auf Hochtouren. Am Freitag (25. April) um 20 Uhr wird der Sarg im Petersdom verschlossen, am Samstag (26. April) beginnt die Zeremonie.
Papst Franziskus wird bei Beerdigung durch Rom getragen – „Vergleichbares Ereignis hat es nie gegeben“
„Ein vergleichbares Ereignis hat es nie gegeben. Ein toter Papst, der durch die ganze Stadt gebracht wird“, sagt Vatikan-Experte Andreas Englisch bei IPPEN.MEDIA. Die italienische Hauptstadt steht vor ganz besonderen Herausforderungen, die auch durch die untraditionelle Beerdigung von Papst Franziskus zustande kommen.
Franziskus wird nicht wie seine Vorgänger im Petersdom beigesetzt. Er verzichtet auf den Prunk des Vatikan und findet seine letzte Ruhe in der Marienbasilika Santa Maria Maggiore (deutsch: Groß Sankt Marien) im Stadtzentrum von Rom.
Franziskus-Beerdigung bricht mit Vatikan-Traditionen – „Rom ist im Ausnahmezustand“
Und die außergewöhnliche Prozession braucht natürlich ihre Zeit – Nach Angaben des Vatikans etwa eine halbe Stunde. Englisch erklärt: „Der Wagen wird im Schritttempo fahren, damit die Menschen Abschied nehmen können.“
Was für die zahlreichen Anhänger des verstorbenen Papstes ein schöner Abschied werden soll, stellt die Behörden vor eine Mammutaufgabe. „Rom ist im Ausnahmezustand“, stellt der in Rom lebende Englisch schon am Tag vor der Beerdigung fest.

Enorme Sicherheitsvorkehrungen für Papst-Beerdigung: „An der Küste liegen Kriegsschiffe“
Die Vorkehrungen sind enorm: „An der Küste liegen Kriegsschiffe, auf jedem Dach sitzen Scharfschützen und die Luftwaffe ist im Einsatz.“ Das liegt auch daran, dass sich eine Vielzahl prominenter Gäste bei der Franziskus-Beerdigung angekündigt haben, erklärt Englisch. „Die wichtigsten Führungspersonen der Welt werden an einem Ort sein. Die Terroralarmstufe ist auf dem höchsten Level.“
Flugzeug-Entführung, Farbanschlag auf Papst-Sarg – kein Szenario in Rom ausgeschlossen
Italien wappnet sich für alle Eventualitäten. „Eine große Furcht ist, dass ein Passagierflugzeug entführt werden könnte“, so der Vatikan-Experte. „Alle wollen einen würdevollen Zug ohne Zwischenfälle. Es soll beispielsweise auch verhindert werden, dass jemand schwarze Farbe auf den Leichnam schüttet. Die Sicherheitsmaßnahmen sind entsprechend.“ Respektloses Verhalten am Sarg von Papst Franziskus zeigten manche Trauernde schon im Petersdom.
Route für Franziskus-Zug verwundert Vatikan-Experten – „Tragen Papst wirklich mitten durch die Stadt“
Dass Franziskus‘ letzter Wunsch nach einer Ruhestätte außerhalb des Vatikan erfüllt ist, versteht sich von selbst. Wie der Sarg dahin kommt, überrascht Englisch hingegen. Er sagt: „Ich hätte auch erwartet, dass sie einen Weg wählen, der leichter zu kontrollieren ist. Aber sie tragen Papst Franziskus wirklich mitten durch die Stadt. Vorbei an Orten, die sowieso von Tausenden Touristen besucht werden, wie dem Kolosseum.“
Riesen-Trubel um die Beerdigung von Papst Franziskus, Sicherheitsvorkehrungen am Anschlag und eine heikle Route durch das Zentrum von Rom. Für den langjährigen Vatikan-Berichterstatter Englisch steht fest: „Das wird ein Jahrhundertereignis.“ (moe)