„Inside Job“: Trump nimmt an 9/11-Gedenkveranstaltung mit Verschwörungsanhängerin teil
Die Aktivistin Laura Loomer begleitete Donald Trump über mehrere Tage. Dabei verbreitete sie in der Vergangenheit rechtsextreme Narrative.
New York - Einen Tag nach dem TV-Duell haben Donald Trump wie auch Kamala Harris an der offiziellen Gedenkveranstaltung zum 11. September in New York teilgenommen. Noch am selben Tag traf sich der ehemalige US-Präsident einem Bericht des TV-Senders NBC News zufolge mit der rechtsextremen Aktivistin Laura Loomer, um eine eigene Veranstaltung zum Gedenken an 9/11 abzuhalten.
Loomer gilt als politische Verbündete von Trump, die allerdings auch zweifelhafte und nicht belegbare Verschwörungstheorien verbreitet. Im vergangenen Jahr veröffentlichte sie einen Post samt Video, in dem sie behauptete, dass „9/11 ein Inside Job war!“ Loomer und Trump besuchten gemeinsam eine Feuerwache in Lower Manhattan, machten dort Fotos mit Feuerwehrleuten. Auch Trumps Running Mate J. D. Vance nahm an der Veranstaltung teil.
Rechtsextreme Aktivistin Loomer begleitet Trump vor US-Wahl: 9/11 war „Inside Job“
Nachdem Loomer von mehreren Medien um einen Kommentar zu ihrer Position zu den Terroranschlägen des 11. Septembers gebeten wurde, schrieb die 31 Jahre alte Texanerin auf X: „Für die vielen Reporter, die mich anrufen und mich zwanghaft bitten, heute mit ihnen zu sprechen, ist die Antwort nein.“
Und weiter: „Ich bin mir nicht sicher, warum das für die Leute so schwer zu verstehen ist, aber ich glaube an bedingungslose Loyalität gegenüber denen, die es verdienen. Und es gibt niemanden, der unsere Loyalität und unerschütterliche Unterstützung mehr verdient als Donald Trump.“
Loomer begleitet Trump vor US-Wahl 2024: Kampagne äußert sich ausweichend
Loomer reiste auch schon am Vortag gemeinsam mit Trump. Das zeigen unter anderem Fotos, die sie in den sozialen Medien veröffentlichte. Die Trump-Kampagne reagierte auf Nachfragen zu einer Zusammenarbeit des ehemaligen US-Präsidenten mit Loomer ausweichend: „Heute hat Präsident Trump die Politik beiseite gelassen und sich an die Seite von Kamala Harris und Joe Biden gestellt, um diejenigen zu ehren, die ihr Leben während des schlimmsten Terroranschlags in der Geschichte unseres Landes verloren haben“, sagte ein Vertreter seines Teams gegenüber NBC News.
An diesem Tag gehe es nur um die Seelen, die nicht mehr unter uns weilen, um ihre Familien und um die Helden, die an diesem schicksalhaften Tag mutig aufgestanden seien, um ihre amerikanischen Mitbürger zu retten, sagte der Sprecher weiter.
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Wahlkampfhilfe für Trump: Aktivistin verbreitet krude Verschwörungstheorien vor US-Wahl 2024
Loomer ist dafür bekannt, mehrere teils krude Verschwörungstheorien zu vertreten. Anfang September äußerte sie sich zu einer Schießerei an einer Schule in den USA. Diese sei zugelassen worden, um den Demokraten zu helfen. Im vergangenen November verbreitete sie die Theorie, dass Einwanderer ohne US-amerikanischen Pass trotzdem die Möglichkeit gegeben worden sei, sich für die US-Wahl als Wähler registrieren zu lassen.

Außerdem gehört Loomer zu einer Gruppe von Trump-Unterstützern, die die inzwischen als falsch widerlegte Geschichte erzählten, dass Einwanderer in Ohio Haustiere gegessen haben sollen. Auch warf sie der Sängerin Taylor Swift vor, mit dem Football-Spieler Travis Kelce eine „arrangierte Beziehung“ zu führen, um „die Wahl 2024 zu beeinflussen“. Swift hatte sich nach dem TV-Duell dazu bekannt, Harris wählen zu wollen.
Selbst unter Republikanern umstritten: Trump erhält Unterstützung von rechtsextremer Aktivistin Loomer
Doch Loomer gilt auch innerhalb der Republikanischen Partei als umstritten. Am Mittwoch forderte die republikanische Abgeordnete Marjorie Taylor Greene Loomer auf, ein „extrem rassistisches“ Posting zu löschen, das sich gegen Harris richtete. Loomer und ihr Posting würden nicht repräsentieren, „wer wir als Republikaner oder MAGA (Abkürzung für Make America Great Again, Anm. d. Red.) sind“. Solch ein Verhalten sollte niemals toleriert werden, sagte Greene weiter.
Zuvor hatte Loomer in besagtem Post geschrieben, wenn Harris die US-Wahlen gewinnen würde, würde es im Weißen Haus „nach Curry riechen“. Reden würden „über ein Callcenter abgewickelt werden und das amerikanische Volk nur in der Lage sein, sein Feedback durch eine Kundenzufriedenheitsumfrage am Ende eines Anrufs zu übermitteln“. (fmü)