Heiß aufs Grillen: Tragbare Kohlegrills werden immer beliebter

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Grillen an einem schönen Sommerabend - die perfekte Kombination © dpa

Sommerliche Temperaturen und strahlender Sonnenschein: Die perfekte Zeit, um den Grill anzuwerfen und ein paar köstliche Gerichte auf den Rost zu zaubern. Doch für ein sicheres und entspanntes Grillvergnügen gibt es einiges zu beachten.

Bad Tölz-Wolfratshausen - Bei Gasgrills kommt es darauf an, dass Gasschlauch und Druckminderer richtig angeschlossen sind, weiß Markus Strillinger, zuständig für die Abteilung Camping, Freizeit und Gartentechnik im Hagebau Schneider in Bad Tölz. Um zu überprüfen, ob die Leitung dicht ist, hat der Verkäufer einen Tipp: „Einfach ein wenig Spülmittel an der Verschraubung auftragen und das Gas ohne Flamme aufdrehen.“ Entstehen keine Blasen, kann das Gerät problemlos in Betrieb genommen werden.

Vorsicht ist auch beim Grillen mit Kohle geboten. Strillinger warnt davor, zum Anheizen der Glut einen Flüssiganzünder zu verwenden. Schlimmstenfalls könne eine Stichflamme entstehen oder sich der Strahl aus der Flasche mit entflammen. „Das kann zu schweren Verbrennungen führen“, so der Verkäufer. Seine Empfehlung: Stattdessen feste Grillanzünder wie Holzwolle oder Paraffinwürfel benutzen.

Auch geräucherten Tafelspitz kann man grillen

Ist der Grill einmal angeheizt, kann auch schon die Essenszubereitung beginnen. Bei der Auswahl der Gerichte sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt, sagt Tobias Raphelt aus Lenggries. Es gebe kaum etwas, was man nicht auf dem Grill zubereiten kann. „Ich habe auch schon Pizza gemacht“, verrät der Hobby-Griller. Seine Lieblingsgrillgerichte: geräucherter Tafelspitz oder – wenn es schnell gehen muss – selbstgemachte Hamburgerpatties. Aber auch gebackener Camembert steht bei ihm hoch im Kurs.

Rezept: Gebackener Camembert

Zutaten:
2 Camembert
Öl
Salz
Pfeffer
Paprika-Pulver

Zubereitung:
Die Gewürze mit dem Öl vermischen und die Marinade mit einem Pinsel gleichmäßig auf dem Camembert verteilen. Den Käse auf den Grillrost geben und zwischendurch einmal wenden. Wenn der Camembert sich leicht wölbt, auf dem Teller servieren. Als Beilage empfiehlt Tobias Raphelt ein frisches Baguette oder einen gemischten Salat.

Für die Zubereitung setzt Raphelt auf einen Gasgrill mit Deckel. „Aufgrund der besseren Hitzeverteilung kann zum Beispiel auch Gegartes zubereitet werden.“ Wer dagegen klassisch Lust auf saftige Gemüse- und Fleischspieße habe, sollte diese während des Grillvorgangs mehrmals mit Marinade bestreichen, rät der Hobby-Griller. Bei marinierten Fleischstücken kann ein intensiverer Geschmack erzielt werden, wenn diese früh genug vor dem Grillen eingelegt werden.

So reinigt man den Rost am besten

Nach der Grillparty steht die Reinigung des Rostes an. Um bei Gasgrills die gröbsten Verschmutzungen zu lösen, empfiehlt Strillinger, das Gas bei geschlossenem Deckel für 10 bis 15 Minuten auf die höchste Stufe zu stellen. Anschließend kann der Rost mit einer Drahtbürste und Grillreiniger gesäubert werden – aber nur, wenn es sich bei dem Material nicht um Emaille handelt. „Wenn die Oberfläche zerkratzt wird, kann es zu rosten anfangen“, erklärt der Verkäufer. Damit das nicht passiert, sollte man lieber einen Schwamm verwenden. Bei Kohlegrills ist die Reinigung mit einer Bürste hingegen kein Problem, da der Rost in der Regel aus Edelstahl besteht. Hartnäckigere Verschmutzungen lassen sich durch das Einweichen in Wasser und Spülmittel entfernen.

Der Lenggrieser Tobias Raphelt ist ein leidenschaftlicher Griller.
Der Lenggrieser Tobias Raphelt ist ein leidenschaftlicher Griller. © privat

Besonders beliebt bei den Kunden sind laut dem Einzelhandelskaufmann vor allem Gasgrills. Die Elektrovariante werde dagegen insbesondere von Mietern nachgefragt. Im Kommen sind außerdem kleine, tragbare Kohlegrills. „Sie sind ideal zum Mitnehmen für ein Picknick am See.“

Doch Vorsicht: Nicht überall ist das Grillen in der freien Natur ohne Weiteres möglich. Es gelten strenge Vorschriften, teilt das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen auf Anfrage mit.

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Auf als Naturdenkmal geschützten Flächen sowie in Natur- und Landschaftsschutzgebieten ist das Grillen mit mitgebrachtem Grillgerät untersagt. Feuermachen ist ebenfalls verboten. Das Verbot umfasst auch die Isarauen. „An der Isar ist das Grillen im kompletten Landkreis tabu“, heißt es in der Antwort des Landratsamts. Wer dagegen verstößt, riskiert ein Bußgeld.

Bezüglich der Regelungen für Mieter verweist das Landratsamt auf das Urteil des Landgerichts München I vom März 2023. Ein Tölzer Pärchen hatte geklagt, weil es sich durch den Rauch gestört fühlte, den der Elektrogrill des Nachbarn in dem Mehrfamilienhaus erzeugte. Der Rechtsstreit zog sich über Jahre. In der Berufungsverhandlung urteilte das Gericht schließlich, dass der Mann nur noch viermal im Monat und nicht an zwei aufeinanderfolgenden Tagen am Wochenende grillen darf. Verstößt er dagegen, droht ein Ordnungsgeld von bis zu 250 000 Euro.

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