Traditionelles Urzelkrautessen in Geretsried lockt über 200 Gäste

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Viele fleißige Hände wickelten für das traditionelle Urzelkrautessen Hackfleisch in zuvor eingelegte Kohlblätter. Damit sie ihr Aroma entfalten, köchelten die Wickerl stundenlang. © Roland Widmann

Die Geretsrieder Urzelzunft bereitete sich auf das traditionelle Urzelkrautessen vor. Die Nacht vor dem großen Ereignis war geprägt von den letzten Vorbereitungen und einem großen Gemeinschaftsgefühl.

Geretsried – Mitglieder der Geretsrieder Urzelzunft versammelten sich kürzlich für ein ganz besonderes Vorhaben in der Halle von Urzelmeister Peter Wagner. Die Luft war erfüllt von vertrauten Stimmen, herzhaftem Lachen und dem würzigen Duft von Sauerkraut und Gewürzen. Es war die Nacht vor dem großen Urzelkrautessen, das traditionell in der Faschingszeit stattfindet.

14 Frauen und elf Männer standen an den Arbeitstischen. Vor ihnen stapelten sich unzählige Krautköpfe, die Wagner nach altbewährter Methode und nach den Überlieferungen seines Vaters in großen Fässern eingelegt hatte. „Der Geruch des Sauerkrauts erinnert viele an die Heimat, an Vorratskammern voller Fässer, an Winterabende, an die Kunst, mit einfachen Zutaten etwas Besonderes zu schaffen“, schreibt Roland Widmann von der Kreisgruppe der Siebenbürger Sachsen in einer Pressemitteilung.

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Abläufe sind perfekt eingespielt

Während die Männer mit kräftigen Händen das Hackfleisch kneteten, formten die Frauen mit geübtem Griff gleichmäßige Fleischbällchen und wickelten sie in die weichen, säuerlichen Krautblätter. „Die Abläufe sind so perfekt eingespielt, dass es fast wie in einer alten Manufaktur aussieht.“ Daneben wurde mit einem Küchenroboter das Kraut gehobelt, das die Helfer anschließend mit geräuchertem Schweinebauch und den Wickeln in großen, mit Schmalz eingeriebenen Töpfen schichteten.

Da die Zeit drängte, gönnten sich die Frauen und Männer nur eine kurze Brotzeitpause, vorbereitet von ein paar fleißigen Helfern, die zwischendurch für die Stärkung sorgten. Dann ging es weiter bis spät am Abend, bis alle 670 Krautwickerl fertig waren. Anschließend mussten die Köstlichkeiten stundenlang in den Töpfen köcheln, damit sie ihr unvergleichliches Aroma erhalten.

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Am Tag darauf kamen rund 250 Gäste in den Ratsstuben zusammen, um das inzwischen zu einer festen Institution gewordene Urzelkrautessen zu feiern. An der beliebten Veranstaltung in der Faschingszeit nahmen auch der Geretsrieder Bürgermeister Michael Müller samt Gattin sowie Pfarrer Dr. Theo Heckel mit Ehefrau als Ehrengäste teil.

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