Der Preis ist heiß: So teuer ist eine Kugel Eis beim Saisonstart
Auch die Eisdielen im Norden des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen kämpfen mit Kosteinsteigerungen. Noch liegt der Preis für eine Kugel aber unter der Schallmauer von zwei Euro.
Geretsried/Wolfratshausen – Mit den frühlingshaften Temperaturen steigt die Lust auf eine, zwei – oder gar drei – Kugeln Eis. Mindestens genauso zuverlässig steigen allerdings ebenfalls die Preise für die süße Erfrischung. Dafür lassen sich die Betreiber der Eiscafés wieder einige neue Sorten einfallen, die man heuer probieren kann.
„Beim Preis kämpfe ich mit mir selbst“
In der Eismanufaktur Paletti in Wolfratshausen überrascht Mirko Sonego seine Kunden über das Jahr mit etwa 200 bis 300 neuen Kreationen. „Es kann sein, dass eine Sorte am einen Tag da ist und am nächsten Tag schon wieder nicht.“ Oftmals sind die Geschmacksrichtungen saisonal bedingt. Zum Beispiel komme jetzt die Zeit für Löwenzahneis. „Vergangene Woche hatte ich Blaubeere mit Waldmeister“, berichtet er. Momentan wartet der experimentierfreudige Eismacher auf eine Lieferung Kakteen aus Sizilien – und ist damit nach eigener Angabe einer von ganz wenigen, die aus dem stacheligen Gewächs die süße Köstlichkeit herstellen. Sonego, der die Manufaktur an der Johannisgasse 1 betreibt, sagt: „Beim Preis kämpfe ich mit mir selbst.“ Deshalb – und weil er mit seiner Leidenschaft die Kunden erreichen möchte – bleibt er wie bereits im vergangenen Jahr auch in seiner zweiten Saison bei 1,90 Euro pro Kugel.
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Ebenfalls konstant sind die Preise im Eiscafé Rialto in Geretsried geblieben. Beim Italiener an der Egerlandstraße 61 zahlt man seit zwei Jahren pro Kugel 1,60 Euro. Die tütenförmige Waffel gibt's bei ihm – wie bei allen genannten Eisdielen – kostenlos unter die Kugel. Stracciatella, Vanille, Schokolade, Banane – und viele mehr: „Wir haben die klassischen Eissorten“, verrät Claudio Braito. Dauerbrenner sei aber die Sorte „Cookies“. Stolz erklärt der Gelatiere: „Unsere Eissorten bestehen alle aus natürlichen Zutaten und werden nach Rezepten der alten Schule selbst hergestellt.“
Wir mussten leider um zehn Cent erhöhen.
„Es gibt jeden Tag was Neues“ im Geretsrieder Eiscafé L‘Arena, verrät Chefin Maria Faulisi. Zum Beispiel Eis der Geschmacksrichtungen Limette oder Blutorange. Neben den erfrischenden Fruchtsorten gibt es im Eiscafé an der Egerlandstraße 1 natürlich auch Milcheis. Bei Kindern stehe noch immer das blaue, nach einer Fernsehserie benannte, Paw-Patrol-Eis mit Smarties hoch im Kurs. Die ältere Kundschaft entscheide sich häufiger für Tiramisu, Vanille oder Mango. Für eine Kugel der süßen Erfrischung verlangt Faulisi heuer 1,80 Euro. „Wir mussten leider um zehn Cent erhöhen“, erklärt sie. Das liege daran, dass „alles erhöht“ wurde, etwa die Kosten für Waffeln, Kaffee und Kekse. Fünf Kilo Schokolade für das selbstproduzierte Eis kosten derzeit beispielsweise 82 Euro – „ohne Mehrwertsteuer“.
Die Entwicklung bereitet „Bauchweh“
Der Kakaopreis sei „extrem hoch“, bestätigt Maurizio Faganello. Der Chef vom Eiscafé Cristallo in Wolfratshausen hat seine Preise „an die Konkurrenz angeglichen“. Statt 1,80 Euro wie im vergangenen Jahr, kostet eine Kugel Eis am Obermarkt 12 nun 1,90 Euro. „Bauchweh“ bereitet Faganello die Preisentwicklung, obwohl er weiß: „Wenn man noch unter zwei Euro ist, ist man gut aufgestellt.“ Trotzdem: „Es muss sich ja noch jeder leisten können.“ Bei ihm gibt es aktuell Klassiker, wie Schokolade, Vanille, Nuss und Erdbeere sowie Cookies und Joghurt-Holunder. Letzteres ist eine eigene Kreation, die die Kunden zur Lieblingssorte auserkoren haben. Deshalb ist sie immer im Sortiment. „Ideen haben wir viele“, verrät Faganello. „Im Winter haben wir viel ausprobiert, und im Laufe des Jahres gibt es dann auch neue Eissorten.“ Welche das sind, überlegt er sich noch, aber „eine gute Eisdiele sollte immer etwas in der Pipeline haben“. amb