Impfung gegen tückische Krebs-Art bald Realität? Biontech teilt Studienergebnisse

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Biontech meldet einen Durchbruch im Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ihr neuer Impfstoff könnte das Rückfallrisiko deutlich verringern.

Mainz – 90 Prozent der Menschen, bei denen Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert wird, sterben innerhalb von zwei Jahren nach der Diagnose. Eine operative Entfernung und Chemotherapie können die Überlebenschancen verbessern. Dennoch liegt die Überlebensrate hier nur bei etwa 20 Prozent. Verschiedene Ansätze zur Bekämpfung der Krankheit werden untersucht. Ein Impfstoff könnte in naher Zukunft Hoffnung bieten.

Biontech berichtet von Fortschritten im Kampf gegen Bauchspeicheldrüsenkrebs. In einer Pressemitteilung gibt das Unternehmen aktuelle Forschungsergebnisse über die Wirksamkeit ihres Impfstoffkandidaten bekannt.

Neuer Impfstoff könnte Überlebensrate bei Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen

Die Ergebnisse der aktuellen Studien sind vielversprechend. Der mRNA-basierte Impfstoff „Autogene Cevumeran“ wurde bei Patienten mit operativ entferntem duktalem Adenokarzinom der Bauchspeicheldrüse (PDAC) eingesetzt. Die Daten des dreijährigen Follow-ups zeigen eine anhaltende Immunantwort und ein reduziertes Rückfallrisiko.

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Eine Impfung will nun Bauchspeicheldrüsenkrebs den Kampf ansagen. (Symbolbild) ©  Jochen Tack/Imago

„Diese neuen Daten sind ein frühes Signal für das Potenzial unseres individualisierten mRNA-basierten Krebsimpfstoff-Ansatzes in dieser Indikation mit ungedecktem medizinischem Bedarf“, erklärt Prof. Dr. Özlem Türeci, Chief Medical Officer und Mitbegründerin von Biontech. „Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass unsere Uridin-basierte mRNA-LPX-Technologie die Aktivierung zytotoxischer T-Zellen fördern kann und das Potenzial hat, verbliebene Tumorherde in frühen Krankheitsstadien zu eliminieren und so ein Wiederauftreten zu verzögern oder zu verhindern“, fügt sie hinzu.

Krebsimpfstoff reduziert Rückfallrisiko bei Bauchspeicheldrüsenkrebs

Bei acht von 16 Patienten konnte bis zu drei Jahre nach der Impfung eine Immunantwort durch aktivierte T-Zellen nachgewiesen werden. Diese wird mit einer längeren durchschnittlichen Überlebensdauer in Verbindung gebracht. 98 Prozent der durch den Wirkstoff induzierten T-Zellen wurden nach der Impfung gebildet. Bei sechs von acht Patienten, die eine Immunreaktion auf den Wirkstoff zeigten, trat drei Jahre nach der Verabreichung kein Rückfall auf. Bei sieben der acht Patienten, die während der Studie keine Immunreaktion auf die Behandlung zeigten, bildeten sich erneut Tumore.

Der Impfstoff ist der Hauptkandidat der mRNA-basierten Krebsimpfstoff-Plattform von Biontech und wird derzeit in drei verschiedenen Studien untersucht. Dort wird auch seine Wirkung gegen Darmkrebs und Melanome erforscht. Auch andere Unternehmen suchen nach möglichen Impfungen gegen Krebserkrankungen. (nr)

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