Experten verraten: Warum die Gen Z immer später den Führerschein macht
Immer weniger Menschen aus der Generation Z machen den Führerschein, sobald sie die Erlaubnis dazu haben. Der Anteil der 17- bis 20-Jährigen, die einen Führerschein der Klasse B in Deutschland besitzen, sinkt seit 2012 kontinuierlich. Laut Statista besitzen nur noch 41 Prozent der unter 20-Jährigen einen Führerschein, berichtet die DEVK.
In den USA zeigt sich ein ähnliches Bild: Eine Studie von Dr. Federico Vaca, Professor an der University of California Irvine, aus dem Jahr 2020 zeigt, dass 40 Prozent der Jugendlichen den Führerscheinerwerb um ein bis zwei Jahre verschoben haben, 30 Prozent sogar um mehr als zwei Jahre. Zudem ist die Zahl der Schulabgänger mit Führerschein zwischen 2006 und 2015 um 9 Prozent gesunken.
Generation Z: Drei wichtige Fakten
- Jahrgänge der Generation Z: Die Generation Z umfasst Personen, die etwa zwischen 1996 und 2009 geboren wurden.
- Generation Z weltweit: Das FERI Cognitive Finance Institute berichtet (Stand August 2024), dass die Generation Z weltweit etwa zwei Milliarden junge Menschen im Alter von 12 bis 27 Jahren umfasst.
- Wissensvorsprung der Generation Z: Laut dem Institut für Generationenforschung ist die Generation Z die erste, die einen Wissensvorsprung hat. Traditionell geben Eltern ihr Wissen an ihre Kinder weiter, doch "im Zeitalter der Digitalisierung ist es umgekehrt: Jetzt lernen die Eltern von ihren Kindern in Sachen Digitalisierung".
Gen Z konzentriert sich mehr auf die schulischen Leistungen
Doch warum warten so viele junge Menschen der Generation Z auf ihren Führerschein? Dr. Rhonda Boyd vom Children's Hospital of Philadelphia erklärt laut CNN, dass Jugendliche den Führerscheinerwerb oft aus psychologischen Gründen wie Angst und Depressionen hinauszögern. "Vielleicht nimmt allein der Schulbesuch so viel Zeit und Energie in Anspruch, wie sie haben."
Laut der Psychologin Dr. Lisa Damour nutzen viele Jugendliche öffentliche Verkehrsmittel oder Mitfahr-Apps, um ihre Mobilität zu sichern, und konzentrieren sich aufgrund des Drucks, gute Noten zu bekommen, mehr auf ihre schulischen Leistungen.

Führerschein kostet mittlerweile bis zu 4500 Euro
Hinzu kommen die hohen Kosten für den Führerschein - zumindest hier in Deutschland. Die Gesamtkosten für den Erwerb eines Pkw-Führerscheins der Klasse B, den es demnächst auch in digitaler Form gibt, variieren zwar stark, liegen aber laut ADAC je nach individuellem Lernfortschritt und Fahrschule zwischen 2500 und 4500 Euro.
Vor allem die hohe Durchfallquote wirkt sich stark auf den Preis aus: Bei nicht bestandener Prüfung fallen nämlich zusätzliche Kosten für Nachschulungen und Wiederholungsprüfungen an. Und das kommt laut TÜV bei einigen Fahrschülern vor. Im Jahr 2024 fielen 37 Prozent bei der praktischen Prüfung der Klassen B/BF17 durch. Bei den Theorieprüfungen erreichte die Durchfallquote in den Pkw-Klassen 45 Prozent.