Ein Laster voller Technik an der Realschule Poing
Einblick in die Metall- und Elektroindustrie gibt ein Info-Truck, der an der Poinger Realschule steht. Schüler können sich über Berufe und Ausbildung informieren. Zum Beispiel bei Canon in Poing.
In kreisenden Bewegungen fräst sich die spitze Schneide der CNC-Fräse langsam in einen Metallblock. Im Inneren der Maschine fliegen indessen kleine Metallsplitter umher. Gebannt schauen zwei Achtklässlerinnen durch die gläserne Scheibe der Fräse. „Ihr könnt schon mal die Pinsel in die Hand nehmen“, erklärt Daniel Just und deutet mit dem Finger auf eine Ablage neben dem Bildschirm. Dann öffnet er die Scheibe und die Mädchen streichen vorsichtig die Splitter vom Metallblock. Auf dessen Silber schimmernder Oberfläche wird schließlich ein Mercedes-Stern sichtbar. „Das habt ihr gut gemacht“, lobt Just die beiden Schülerinnen. Mit einem breiten Grinsen drehen die beiden den kleinen Metallblock aus der Verankerung.
Unterstützung bei Berufsorientierung
Im M + E Info-Truck der Arbeiterverbände bekommen die Schüler der Dominik-Brunner-Realschule in Poing in dieser Woche mitten auf ihrem Schulhof einen Einblick in die Metall- und Elektroindustrie. Auf den zwei Stockwerken des Lkw dürfen sich die Jugendlichen an verschiedenen Stationen ausprobieren. Ob an einer CNC-Fräsmaschine, einer Druckluftanlage oder einer Schaltplansimulation: „Die Schüler können hier Berufe erleben“, betont Just, der zusammen mit seinem Kollegen Norbert Ammon immer wieder an Schulen für Industrieberufe wirbt.

Insgesamt zehn Info-Trucks unterstützen dabei deutschlandweit Schüler bei der Berufsorientierung. Finanziert werden die technisch innovativen Laster von tarifgebundenen Unternehmen in der Metall- und Elektroindustrie, erklärt Just. Deren Ziel: Nachwuchs für die heimische Industrie gewinnen. An der Realschule Poing ist daher auch der lokale Druckerhersteller Canon Production Printing mit an Board. Im oberen Geschoss informiert Ausbildungsleiter Daniel Ziesmer die Achtklässler über die Firma. „Die Aufgabenbereiche sind bei uns sehr breit gefächert“, erklärt er den Schülern. „Wer sich mehr für Elektro interessiert, kann bei uns eine Ausbildung zum Mechatroniker machen. Wer eher ein mechanisches Händchen hat, für den ist vielleicht der Industriemechaniker was.“
Mit rund 1000 Mitarbeitern allein am Standort Poing biete der Betrieb zudem gute Möglichkeiten, in der Forschung und Entwicklung von Druckermaschinen mitzuwirken.
Canon Poing informiert über Ausbildungsmöglichkeiten
Dank des Tarifvertrags würden die derzeit 38 Auszubildenden, die allesamt aus Poing und Umgebung stammen, zudem von einem geregeltem Einkommen profitieren, betont Ziesmer, der den aufmerksamen Schülern anschließend noch eine Reihe an Vorteilen aufzählt: 37-Stunden-Woche, Gleitzeit, MVV-Zuschuss, einjährige Übernahmegarantie. Hinzukämen berufliche Weiterbildungsmöglichkeiten, wie etwa der Techniker oder der Meister.
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Bei der anschließenden Fragerunde erkundigen sich bereits einige Schüler über Praktika bei Canon. „Jeder kann bei uns mal reinschnuppern“, erklärt der Ausbildungsleiter lächelnd und ergänzt: „Wir freuen uns über jeden Praktikanten.“ Damit sorgt Ziesmer für einige zufriedene Gesichter in der Schülergruppe – vor allem bei den Buben.
„Ich finde Elektrotechnik sehr interessant. Ich kann mir gut vorstellen, das einmal zu machen“, berichtet ein Achtklässler der Poinger Realschule. Er möchte sich in den kommenden Sommerferien die Arbeit in der Produktionshalle von Canon in Poing genauer anschauen.