Krieg in Israel: Biden wird deutlich – „Vorgehen im Gazastreifen ist überzogen“

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Die USA drängen Israel zu mehr Schutz der Zivilbevölkerung. In Rafah kommt es zu mehreren Luftangriffen. Der News-Ticker zum Krieg in Israel.

  • Luftangriffe auf Rafah: Bei Angriffen durch Israels Armee werden offenbar mehrere Menschen getötet
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.

Tel Aviv/Gaza – Während es in Israel und im Gazastreifen in der Nacht zum Freitag (9. Februar) verhältnismäßig ruhig blieb, hat US-Präsident Joe Biden seine Tonart gegenüber Premierminister Benjamin Netanjahu verschärft und das Vorgehen gegen die Terror-Miliz Hamas als unverhältnismäßig bezeichnet. „Ich bin der Ansicht, dass das Vorgehen bei der Reaktion im Gazastreifen überzogen ist“, sagte Biden. Es gebe viele unschuldige Menschen, die hungerten, in Not seien oder gar ums Leben kämen. „Das muss aufhören.“ Der Demokrat hatte sich bei seinem Auftritt vor der Presse eigentlich zu einem innenpolitischen Thema geäußert, beantwortete zum Schluss aber eine Frage zur Krise im Nahen Osten. 

Die USA drängen Israel schon länger dazu, den Schutz der Zivilbevölkerung zu verstärken und mehr Hilfe für die Bevölkerung in Gaza zu ermöglichen. Die jüngsten Äußerungen der US-Regierung lassen jedoch zunehmenden Unmut erkennen, was den Widerhall ihrer Appelle bei der israelischen Führung angeht.

Menschen in Rafah inspizieren ein zerstörtes Auto nach einem israelischen Bombenangriff am Abend des 7. Februar.
Menschen in Rafah inspizieren ein zerstörtes Auto nach einem israelischen Bombenangriff am Abend des 7. Februar. © Mohammed Talatene/dpa

Luftangriffe auf Rafah: Offenbar mehrere Menschen getötet

In der Nacht kam es Medienberichten zufolge zu israelischen Luftangriffen auf Rafah, der südlichsten Stadt des Gazastreifens. Laut dem von Katar betriebenen Sender Al Jazeera fielen dem Angriff auf Wohngebiete mehrere Menschen zum Opfer.

Israel hat die Luftangriffe auf Rafah in den letzten Tagen verstärkt, nachdem Premier Netanjahu versprochen hatte, die Militäroffensive auf die Stadt auszuweiten, um im Krieg gegen die Hamas voranzuschreiten. Auch in diesem Fall warnten die Vereinigten Staaten eindringlich vor katastrophalen Folgen für die Zivilbevölkerung, falls die Operation auf die Stadt ausgedehnt werden würde.

Erst am Mittwoch (7. Februar) hatte US-Außenminister Antony Blinken bei einem Israel-Besuch auffallend deutliche Töne angeschlagen und die Militärführung ermahnt, im Gaza-Krieg mehr für den Schutz von Zivilisten zu tun. Die Entmenschlichung, die Israel bei dem Massaker durch die Hamas im Oktober erlebt habe, könne „kein Freibrief“ sein, um selbst andere zu entmenschlichen, sagte Blinken in Tel Aviv. (red mit Agenturen)

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