„Erst Arbeitskreis, dann Reaktion“: Leser-Frust über Bürokratie bei Drohnenabwehr

Im Artikel "Schrotflinten gegen Drohnen: Fünf Länder machen vor, wie das funktionieren kann" stellt Autor Sebastian Scheffel die Drohnen-Abwehrmaßnahmen anderer Länder vor. Viele Leser werfen der deutschen Politik Untätigkeit und lähmende Prozesse vor und fordern pragmatisches Handeln. Andere plädieren hingegen für eine realistische Einschätzung der Wirksamkeit und weisen auf rechtliche sowie technische Probleme hin. In den Kommentaren spiegelt sich ein tiefes Misstrauen gegenüber politischen und bürokratischen Abläufen – und der Wunsch nach praktikablen Lösungen.

Verteilung der Meinung zu "Schrotflinten gegen Drohnen: Leser fordern Bürokratieabbau, Gesetzesänderung und mehr Pragmatismus"
Mit 27 Prozent kritisieren die meisten Leser die bürokratischen Hürden und langsame Entscheidungsfindung in Deutschland, welche als größtes Hindernis für eine effektive Drohnenabwehr gesehen werden. FOCUS Online

„Erst Arbeitskreis, dann Reaktion!“ – Frust über Bürokratie bremst Drohnenabwehr

Mit 27 Prozent kritisieren die meisten Leser die bürokratischen Hürden und langsame Entscheidungsfindung in Deutschland, welche als größtes Hindernis für eine effektive Drohnenabwehr gesehen werden. Immer wieder wird schnelleres, pragmatisches Handeln eingefordert; mangelnde politische Einigkeit und Zögern gelten als Sicherheitsrisiko.

"Jetzt wird wieder sehr lange diskutiert, es gibt sicher auch diverse Experten, deshalb kommt am Ende auch nichts dabei raus."  Zum Originalkommentar

"Bis Deutschland nur ansatzweise geklärt hat, wer zuständig ist, ist der Krieg vorbei. Erst handeln, dann diskutieren. Ob die Drohnen von ein paar Bekloppten kommen oder von Putin, ist völlig irrelevant. Sie stellen eine Gefahr und z. T. eine Bedrohung dar. Statt zu handeln, diskutieren wir, wer zuständig ist. Einfach zum Fremdschämen."  Zum Originalkommentar

"Vermutlich muss für eine Umsetzung dessen, was andere Länder schon längst machen, in Deutschland zunächst eine Arbeitsgruppe zusammengestellt werden, die dann zumindest 6 Monate berät. Danach müssen viele bürokratische Hürden genommen, gemäß der deutschen Gründlichkeit zig Gutachten erstellt und unzählige Tests und Berechnungen bezüglich der Flugbahn der Kügelchen, wie auch der absolut sichere Ausschluss jeglicher Gefährdung von Personen bei Herabfallen der Kügelchen festgestellt werden. Sprich: Die Mühlen der deutschen Bürokratie werden heiß laufen und am Ende kommt nichts dabei heraus, weil die Ansichten der einzelnen beteiligten Behörden nicht unter einen Hut zu bringen sind und das Vorhaben auf typisch deutsche Art scheitern wird. Das ist eben Deutschland!"  Zum Originalkommentar

"Das geht doch bei uns nicht. Wir müssen zuerst die Zuständigkeiten klären, und ob wir die Drohnen auch abschießen dürfen. Dann muss die Sicherheitslage geklärt werden (abgeschossene Drohnen fallen ja runter). Für all das brauchen wir ein Gesetz, eventuell sogar eine Verfassungsänderung. Der stimmen Teile der SPD und Linken nicht zu, mit der AfD ginge es auch nicht. Also installieren wir erst mal einen Arbeitskreis."  Zum Originalkommentar

"In Deutschland gilt: warum einfach, wenn es umständlich auch geht?"  Zum Originalkommentar

„Jäger und Schützen ans Werk!“ – Pragmatismus als Mittel der Drohnenabwehr

Einige Leser (18 Prozent) sprechen sich für Schrotflinten als einfache, kostengünstige und praktische Lösung aus. Sie befürworten, Jäger und Schützenvereine in die Drohnenabwehr einzubinden und erachten die Methode gerade für kleine Drohnen als effektiv.

"Ganz simpel, Schrotflinte, runterholen das Ding und eine Ruhe ist. Ist die beste und billigste Möglichkeit und nicht so einen Riesenaufwand wie die Politiker schon wieder vorhaben."  Zum Originalkommentar

"Es gibt sehr viele Schützenvereine, die auf Tontauben spezialisiert sind. Für diese Schützen wäre es ein Genuss, ein paar Drohnen abschießen zu dürfen."  Zum Originalkommentar

"Sagte ich doch schon anfangs. Jäger hätten ihre Freude, wenn sie am Flughafen einen "Nebenjob" ausüben könnten."  Zum Originalkommentar

"Was ist daran neu? Schrotflinten oder Automaten wurden bei den Jägern, die exzellent darauf geschult werden, schon seit nahezu Jahrhunderten verwendet. [...] Kleine Drohnen könnte also jeder Jäger mit seiner Flinte bis zu 50 Meter Entfernung treffen und vom Himmel holen."  Zum Originalkommentar

"Grundsätzlich eine gute Idee. Kaum umsetzbar. Wer will entscheiden, was eine private Drohne ist, was nicht? Sinnvoll wäre ein Gesetz, um Drohnen über öffentliche Gebäude wie Flughäfen, Krankenhäuser, Schulen etc. abzuschießen."  Zum Originalkommentar

„Trifft am Ende nur Spielzeugdrohnen“ – Zweifel an Reichweite und Effektivität

Mit einem Anteil von 12 Prozent äußern die Leser grundsätzliche Skepsis an Wirksamkeit und Reichweite der vorgeschlagenen Schrotflintenlösung. Sie glauben, dass die Maßnahmen vor allem kleinere Privatdrohnen treffen und für professionell eingesetzte oder hochfliegende Drohnen nicht ausreichen.

"Das Einzige, was dann abgeschossen wird, werden die privaten Spielzeug-Drohnen sein. Alles andere werden sie entweder sowieso nicht treffen oder nicht treffen wollen."  Zum Originalkommentar

"Also eine Geran fliegt in 9.000 Meter Höhe, mit einer Geschwindigkeit von 600 km/h ... das halte ich für, sagen wir mal, grenzwertig. Wenn die UKR es schon nicht schafft und die werden täglich damit konfrontiert, kann mir keiner sagen, dass Dritte das auf einen Schießplatz besser hinbekommen."  Zum Originalkommentar

"Gegen private, meist kleinere Drohnen hilft oft schon ein Luftgewehr oder Kleinkaliber."  Zum Originalkommentar

"Baumarktdrohnen lassen sich auch mit Störsendern runterholen. Das eigentliche Problem sind aber Drohnen militärischen Ursprungs, Shahed beispielsweise."  Zum Originalkommentar

"Tja - nur leider sind 100 m nicht wirklich viel."  Zum Originalkommentar

„Die Russen waren schon immer Freunde...“ – Kritik an deutscher Politik und Russlandbeziehung

Neun Prozent der Kommentarstimmen kritisieren, oft sarkastisch, die deutsche Außenpolitik und werfen Regierung und Parteien mangelnde Entschlossenheit gegen russische Drohnen vor. Politische Blockaden sowie die Rolle verschiedener Parteien werden als ursächlich für den mangelhaften Schutz gesehen.

"Die Russen waren schon immer der Deutschen Freund, deswegen werden die nie ernsthaft was gegen die R. unternehmen. Die D. haben nie selbständig denken können und wenn dann gewaltig verkehrt…"  Zum Originalkommentar

"Das Volk wird auf den Kriegseintritt vorbereitet. Wie viel Zeit bleibt uns noch?"  Zum Originalkommentar

"Politik und Sicherheit: Drohne Drohne und es wird diskutiert. Wenn du nicht mehr weiter weißt, gründe einen Arbeitskreis. Wehe, wehe, es sollte mal der Ernstfall eintreten, Drohnenabwehr ist jetzt schon die Blaupause für das Scheitern jeglicher Abwehr."  Zum Originalkommentar

„Ohne gesetzliche Klarheit geht nichts“ – Forderung nach angepasster Gesetzgebung

Acht Prozent der Leser machen auf rechtliche und haftungsrechtliche Unsicherheiten aufmerksam. Sie betonen die Notwendigkeit klarer gesetzlicher Rahmenbedingungen für das Abschießen von Drohnen, insbesondere zum Schutz von Infrastruktur und für Haftungsfragen bei Schäden.

"Das deutsche Waffengesetz lässt das nicht zu."  Zum Originalkommentar

"Schrotflinten? Und wer haftet für heruntergefallene Drohnen? Ist nicht so einfach. Am einfachsten wäre es, sie gleich am Aufsteigen zu hindern!"  Zum Originalkommentar

"Ab einer Flughöhe von über 250 Metern muss ein Drohneneinsatz bei der Luftsicherung angemeldet werden. Wer trotzdem fliegt, macht sich strafbar und wird wohl kaum Schadensersatz für eine abgeschossene Drohne einklagen."  Zum Originalkommentar

„Made in Germany – aber erst in 15 Jahren“ – Spott über teure Eigenentwicklungen

Ebenfalls acht Prozent betonen mit ironischem Unterton die deutsche Vorliebe für langwierige, teure und ineffiziente Eigenlösungen. Sie bemängeln, dass deutsche Gründlichkeit und Innovationsdrang oft zu spät, zu teuer und wenig zielführend seien.

"Es ist undenkbar, dass wir Deutschen Konzepte anderer Länder übernehmen. Sollten die verfügbaren Systeme auch noch so effektiv, kostengünstig und bewährt sein, Koblenz wird eine bundeswehrspezifische und inkompatible Einzellösung beschaffen. Zwar kommt diese dann wahrscheinlich zu spät..."  Zum Originalkommentar

"So wie ich Deutschland sehe, werden wir ein sauteures und ineffektives System entwickeln, dessen Kosten bis zum ersten Prototyp in 10 Jahren auf einige hundert Millionen vervielfachen werden."  Zum Originalkommentar

"Da sollten jetzt aber die deutschen Gewehrfabrikanten unbedingt mit der Entwicklung einer High-tech Flinte mit Lasersteuerung, Freund-Feind-Erkennung, automatischer Einsammelvorrichtung für die umweltschädlichen Bleifragmente ... beginnen. Wenn das Teil dann in 10 Jahren serienreif ist, braucht nur noch das Beschaffungsamt die EU-weite Ausschreibung veröffentlichen. In 15 Jahren kann dann schon mit der ersten Truppenerprobung begonnen werden."  Zum Originalkommentar

"Das funktioniert mit unserer Bürokratie nie im Leben."  Zum Originalkommentar

„Kettenhemden gegen Atombomben?“ – Ironie und Spott über Drohnenhysterie

Abschließend bündeln sieben Prozent die ironischen, sarkastischen und überspitzten Stimmen der Leserschaft. Hier werden die Drohnengefahr und die vorgeschlagenen Maßnahmen mit bissigem Humor, Medienkritik und Analogien aufs Korn genommen.

"Und Kettenhemden schützen vor Atombomben."  Zum Originalkommentar

"Diesem hochgespielten Drohnenproblem fehlt der richtige Zündfunke, als Auslöser könnte doch die Verknappung von Toilettenpapier erwogen werden, um die Panik anzuheizen, hat doch schon einmal funktioniert."  Zum Originalkommentar

"Mit Schrotflinten an Großflughäfen auf Drohnen schießen? Wäre es nicht ökologisch sinnvoller, Pfeil und Bogen zu nutzen?"  Zum Originalkommentar

"Wie wäre es, wenn man den Bürgermeister von Schwäbisch Hall mit ins Boot nimmt, er würde wohl entscheiden, dass jene, die Sicherheit wollen, selber dafür sorgen müssen?"  Zum Originalkommentar

Diskutieren Sie mit: Ist die Schrotflinte tatsächlich ein sinnvolles Mittel gegen Drohnendrohungen, oder braucht es komplexere Lösungen – und wie kann Bürokratie überwunden werden, damit Deutschland nicht ins Hintertreffen gerät? Schreiben Sie Ihre Meinung und Vorschläge unten in die Kommentare und werden Sie Teil der Debatte!

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