Nachbarschaftshilfe nimmt Gestalt an

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Gemeinderätin und Seniorenbeauftragte Katharina Stiller hat die Haushamer Nachbarschaftshilfe ins Leben gerufen. © Thomas Plettenberg

Schnell, unbürokratisch und ehrenamtlich: Das sind die Stärken einer Nachbarschaftshilfe. In Hausham befindet sich nun eine solche Initiative in Gründung. Was es braucht, ist ein Netzwerk aus hilfreichen Kontakten. Und das ist bereits im Aufbau.

Hausham – Oft sind es Kleinigkeiten, die anderen eine große Hilfe sind. Mal eine Glühbirne eindrehen, mal einen Brief aufgeben, mal ein paar Semmeln mitbringen: Die Anforderungen an eine Nachbarschaftshilfe sind vielfältig und meistens mit wenig Aufwand zu erfüllen. Nur: Die Hilfesuchenden und die Helfer müssen erst mal zusammenfinden. Um dieses Netzwerk auch in Hausham aufzubauen, hat die Seniorenreferentin im Gemeinderat, Katharina Stiller (Grüne), nun zusammen mit Rathausmitarbeiterin Doris Bichler eine kleine Infobroschüre mit dem Titel „Wir sind füreinander da“ erarbeitet und herausgegeben. Diese und das weitere Vorgehen stellte Stiller im Gemeinderat vor.

Haushamer Bürger beklagten fehlende Nachbarschaftshilfe

Immer wieder sei sie seit ihrem Amtsantritt im April von Bürgern auf die in Hausham fehlende Nachbarschaftshilfe angesprochen worden, berichtete Stiller. Wie Bürgermeister Jens Zangenfeind (FWG) ergänzte, habe man zunächst Vertreter aus den Vorständen von VdK, Arbeiterwohlfahrt und Elisabethenverein zu einem Treffen ins Rathaus eingeladen. Jene Vereine also, die die Bedürfnisse der älteren Mitbürger am besten kennen.

Die Idee der Vernetzung sei hier direkt mit Begeisterung angenommen worden, erzählte Zangenfeind. „Die alternde Gesellschaft wird uns vor immer größere Herausforderungen stellen“, betonte Stiller. Gleichzeitig fehle das Fachpersonal im Pflegebereich, wodurch man sich bemühen müsste, dass die Senioren möglichst lange in ihren eigenen vier Wänden leben können und dort trotzdem die Versorgung bekommen, die sie benötigen.

Hilfsangebot für Jung und Alt

Wie Stiller erklärte, ist die Zielgruppe aber längst nicht nur auf die ältere Bevölkerung begrenzt. Auch jüngere Leute könnten in Nöte kommen, in denen sie (vorübergehend) auf fremde Hilfe angewiesen sind. Etwa, wenn sich ein Alleinstehender ohne Angehörige oder Freunde in der Nähe das Bein gebrochen habe. Oder wenn bei jungen Familien plötzlich die Kinderbetreuung wegfalle, aber beide Eltern trotzdem in die Arbeit müssen.

Ob Fahrten zum Einkaufen oder zum Arzt, kleinere Reparatur- oder Gartenarbeiten, Unterstützung bei den Hausaufgaben sowie bei behördlichem Schriftverkehr oder einfach nur mal einen kurzen Besuch zum Ratschen oder Vorlesen: Wer eine oder mehrere dieser Aufgaben für andere übernehmen möchte, kann sich ab sofort bei Katharina Stiller (stillerkathi @web.de) oder Doris Bichler (d.bichler@hausham.de, z 0 80 26 /39 09 0) melden. Gleiches gilt für alle die, die eine dieser Hilfen in Anspruch nehmen wollen oder müssen.

Rathaus unterstützt Nachbarschaftshilfe

„Wir werden alle Anfragen sammeln und prüfen, ob wir einen Kontakt vermitteln können“, sagt Stiller. Jeder potenzielle Helfer könne aber immer selbst entscheiden, ob er im individuellen Fall zur Verfügung stehen möchte. Und selbstverständlich sei man bei Ausübung einer solchen ehrenamtlichen Tätigkeit versichert. Kosten für die Inanspruchnahme der Hilfe würden ebenfalls nicht entstehen, da gewerbliche Angebote von der Plattform ausgeschlossen seien.

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Bürgermeister Zangenfeind begrüßte die Initiative ausdrücklich und sicherte die Unterstützung aus dem Rathaus zu. „Wir werden es unter die Leute bringen, wo immer es geht.“

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